HeidelbergCement: Blick auf das kommende Jahr
Das kommende Jahr wird für HeidelbergCement äußerst spannend. Denn man will mit der Integration von Italcementi zu den Großen der Branche aufschließen.
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Die Zement- bzw. Baustoffbranche stand in diesem Jahr bekanntlich unter Hochspannung, was in der Hauptsache an der Großfusion zwischen der französischen Lafarge und der Schweizer Holcim lag. In deren Umfeld gab es ein massives Hauen und Stechen um Assets, die beide Konzerne als Auflagen abstoßen mussten. Einer, der sich dabei allerdings faktisch komplett raushielt, war HeidelbergCement.
Was allerdings nicht hieß, dass man sich komplett aus der laufenden Branchenkonsolidierung heraushielt. Im Gegenteil, man ging eben nur eigene Wege. Und die führten nach Italien. Denn dort hat man sich die Übernahme von Italcementi gesichert. HeidelbergCement legt dafür rund 3,7 Mrd. Euro auf den Tisch, wovon rund die Hälfte an den bisherigen Großaktionär, die Familie Pensenti, geht, die ihre 45% an Italcementi abtritt und dafür mit 5,3% zum zweitgrößten Einzelaktionär bei HeidelbergCement wird.
Der Abstand zur Spitze soll kleiner werden
Ist diese erste Anteilsübernahme vollzogen, soll den restlichen Aktionären ein öffentliches Pflichtangebot gemacht werden. Beide Firmen werden es aktuell auf einen Gesamtumsatz von rund 16,8 Mrd. Euro bringen, doch will HeidelbergCement bis 2019 auf einen Jahresumsatz um die 20 Mrd. Euro kommen. Damit würde man seine Rolle als drittgrößter Zement-hersteller hinter LafargeHolcim (Umsatz rund 33 Mrd. Euro) und CRH (rund 24 Mrd. Euro) festigen.Außerdem sollen sehr schnell Kostensynergien gehoben werden. Diese werden mit rund 300 Mio. Euro pro Jahr beziffert. Was das unter dem Strich für das Ergebnis des nächsten Jahres bedeuten kann, wird von HeidelbergCement noch nicht thematisiert. Nur insoweit, dass man bis 2019 neben dem schon genannten Umsatz auch ein EBITDA von mehr als 5 Mrd. Euro erwirtschaften will.
Nachteil: Die Verschuldung steigt wieder
Allerdings gibt es bei der ganzen Sache auch einen Wermutstropfen. Denn durch die Übernahme wird sich die Verschuldung von HeidelbergCement wieder erhöhen. So dürfte die schon seit geraumer Zeit bestehende Spekulation auf eine Rückkehr in einen Investmentgrade (und damit Öffnung zu neuen Investorengruppen) vorerst abgeblasen sein. Ein Grund, warum die Anleihen auch Federn lassen mussten (zusätzlich zum allgemein eingetrübten Stimmungsbild für Hochzins-Anleihen).Dennoch gilt auch hier: Aktuell sind wir noch bereit, alle entsprechenden Positionen auf Halten zu setzen. Die zum Teil sehr hohen Kupons sollten hier weiterhin als Puffer wirken.
Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.
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Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
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Bildquellen: HeidelbergCement