Zum Jahresende Depot auf Herz und Nieren prüfen
Das Börsenjahr 2013 neigt sich dem Ende und dürfte bei zahlreichen Anlegern in positiver Erinnerung bleiben.
von Guido vom Schemm, Geschäftsführer der MERITO Asset Management
Die Aktienanleger blicken womöglich auf ein sehr erfolgreiches Börsenjahr zurück. Zumindest die, die auf deutsche, japanische, europäische sowie amerikanische Titel gesetzt haben. Doch im DAX haben die meisten Titel enttäuscht; die Hausse wurde hier nur von relativ wenigen Titeln getragen. Für konservative Anleger, die vorzugsweise auf Anleihen setzten, war es aufgrund der niedrigen Zinsen ein ernüchterndes Jahr. Viele mussten Rücksetzer oder Magerrenditen hinnehmen. Die jüngsten Perspektiven im Zinsmarkt lassen kaum Hoffnung auf Mehrrenditen zu.
Die beiden Beispiele zeigen: Beim aktuellen Marktumfeld ist es besonders wichtig, das Depot zu analysieren und eventuelle Unwuchten glattzuziehen. Der Jahreswechsel bietet einen guten Anlass, eine Depot-Bilanz zu ziehen. Passt die Depotaufstellung nach wie vor zu meiner Lebenssituation, zu meinen Anlagezielen und meiner Risikobereitschaft? Liegt die Zielrendite beispielsweise nach Steuern und Kosten bei drei Prozent, dürfte dies mit einem hohen Rentenanteil nur sehr schwer zu erreichen sein. Gleichwohl sollte der Anleger das Risiko nicht aus den Augen verlieren und sich möglicher Gefahren bewusst sein. Eine Umschichtung ist ebenfalls angebracht, wenn die Risikostreuung nach Branchen, Ländern und Währungen nicht mehr stimmt und sich somit Klumpenrisiken ergeben. Es ist durchaus möglich, dass sich beispielsweise durch die starke Entwicklung der deutschen und amerikanischen Börsen im Aktienbereich ein Ungleichgewicht aufgebaut hat.
In diesem Zusammenhang ist es schließlich sinnvoll, die Kostenstruktur der einzelnen Wertpapiere zu überprüfen. Häufig sind in einigen Anleihen, Zertifikaten und Dachfonds satte Provisionen versteckt. Ein Depotcheck zum Jahresende hat für den Anleger schließlich den Vorteil, den steuerlichen Vorteil berücksichtigen zu können. In diesem Jahr ist dies besonders wichtig, da vom Finanzamt anerkannte Altverluste letztmalig genutzt werden können. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, sich eine Verlustbescheinigung ausstellen zu lassen, um Gewinne und Verluste unterschiedlicher Institute zu verrechnen.
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