Convertible Bonds

Wandelanleihen: Sportliche Bonds

06.06.13 18:00 Uhr

Zwitterpapiere aus Aktien und Bonds eignen sich für vorsichtige Anleger, die ähnliche Erträge wie bei Aktien mit geringerem Risiko erzielen wollen. Für ein Engagement bieten sich Investmentfonds an.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Nicht nur auf den Straßen, auch am Kapitalmarkt startet Tesla durch. Der kalifornische Hersteller von Elektroautos und Sportwagen emittierte vor Kurzem eine Wandelanleihe in Höhe von 600 Millionen US-Dollar. Damit wollen die Amerikaner ihre Schulden beim Staat bezahlen und mehr Wachstum finanzieren. Der Kupon von 1,6 Prozent ist attraktiv. Doch nur wenn der Kurs der Tesla-Aktie weiter so nach oben rast wie zuletzt, können Anleihekäufer sportliche Gewinne einfahren. Seit Januar hat sich der Titel mehr als verdreifacht.

Wandelanleihen sind sozusagen die Sportwagen unter den Bonds. Mit ihnen kann der Anleger den Renditeturbo einschalten. Er hat nämlich das Optionsrecht, den Bond während einer bestimmten Frist in eine festgelegte Anzahl von Aktien des Emittenten umzutauschen. Das lohnt sich dann, wenn die Aktien gestiegen sind und den Nominalwert der Anleihe übersteigen. Ist das nicht der Fall, erhalten Investoren zur Fälligkeit den Nennwert des Bonds zurück plus die Verzinsung. Die ist viel niedriger als bei Unternehmensanleihen. Beim derzeit tiefen Zinsniveau ist der Kuponnachteil aber zu verschmerzen.

Dafür besteht die Chance auf ähnliche Erträge wie bei Aktien. Ganz ohne Risiko sind die Papiere dennoch nicht. Während der Laufzeit sind hohe Verluste möglich. Als Faustregel gilt: Wandler machen Aktiengewinne zu rund zwei Dritteln mit, Verluste aber nur zu ungefähr einem Drittel.

Zurzeit sind sie ein gutes Instrument für Anleger, die sich auf dem hohen Niveau nicht mehr trauen, in Aktien anzulegen, aber trotzdem an Kursgewinnen partizipieren wollen.
Auch langfristig sprechen die Daten für den Zwitter aus Aktien und Bonds. Wandelanleihen, auch Convertible Bonds genannt, erzielten mehr Rendite bei weniger Risiko. Während etwa der Stoxx-600-Index in der Finanzkrise 2008 um 54 Prozent fiel, verlor Europas Wandelanleihebarometer UBS Europe CB maximal 33 Prozent.

Verwerfungen in der Finanzkrise
Damals zeigte sich aber auch, dass die Zwitter riskant sind. Da vor allem Hedgefonds aus den illiquiden Papieren aussteigen wollten, weil sie Angst hatten, die Emittenten würden pleitegehen, kam es in dem intransparenten Markt zu extremen Verwerfungen. Viele Wandelanleihen stürzten kurzfristig weiter ab als Aktien, stiegen nach der Beruhigung an den Börsen jedoch auch stärker.

Carsten Gerlinger, Manager des Mischfonds QuintEssence Strategy Defensive, der rund 25 Prozent Convertible Bonds beimischt, rät, bei der Emittentenauswahl unbedingt auf Qualität zu achten. „Wer Wandelanleihen von Solarfirmen kaufte, musste trotz attraktiver Konditionen oft Zahlungsausfälle verkraften.“

Privatanleger sollten aber sowieso die Finger von einzelnen Papieren lassen. Zum einen betragen die Mindestanlagesummen oft 50.000 Euro, zum anderen können nur Profis die komplexen Produkte und die umfangreichen Prospekte vernünftig beurteilen. Wer investieren will, sollte daher einen Convertible-Bonds-Fonds erwerben.

Die beiden Märkte mit dem größten Angebot an Wandlern, USA und Japan, sind nur noch für Momentum-Anleger attraktiv, da im Zug der Aktienhausse auch die Preise der Bonds kletterten. „Dort müssen Anleger derzeit nicht unbedingt engagiert sein“, rät der Vermögensverwalter Roland Reitelshöfer. Er empfiehlt Zwitterpapiere aus Europa. Diese seien von der Bewertung her günstiger. Zudem werden viele europäische Wandler 2013 fällig, und es gebe wenig Neuemissionen. „Da ein großer Teil dieses Kapitals wieder in Convertible Bonds fließen wird, dürfte das allein schon für höhere Kurse sorgen“, so Reitelshöfer.

Asien ist attraktiv
Derselben Ansicht ist Carsten Oppelt, Wandelanleiheprofi bei Man ­Investments. Außerdem favorisiert er asiatische Umtauschanleihen. Mit Ausnahme Japans und Südostasiens sind die Börsen dort mäßig gelaufen. „Gerade in den außer Nippon bedeutendsten Wandelanleihemärkten Asiens — China, Indien, Taiwan und Korea — sind die Bewertungen noch moderat“, so Oppelt. Überdies seien die Convertible-Bonds-Renditen dort derzeit höher als in Europa und den USA. „Werden die Börsen wiederentdeckt, sind hohe Gewinne mit Wandlern möglich“, meint Oppelt.

Aber die Convertible Bonds sind in Asien riskanter als in Europa und den USA. Die Liquidität ist weniger vorhanden. Wichtig ist zudem eine Währungsabsicherung. Schließ­lich sollte man auch einen Sportwagen mit Sicherheitsgurt fahren.

Investor-Info

Langfristvergleich
Mehr Rendite, weniger Risiko

Seit Anfang 2000 war mit europäischen Wandelan­leihen im Schnitt deutlich mehr zu verdienen als mit Aktien des Alten Kontinents. Während der Stoxx-600-Aktienindex nur um 42,5 Prozent zulegte, stieg der UBS-Europe-Convertible-Bonds-Index im gleichen Zeitraum um 74 Prozent. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Convertible Bonds in den Baissephasen viel weniger verloren haben als Aktien. Der Rückgang um 33 Prozent in der Finanzkrise zeigt aber, dass Wandelanleihen kein Free Lunch sind. 

Wandelanleihefonds
Welt, Europa und Asien

Global investiert der mit der FondsNote 1 bewertete Lilux-Convert-Fonds in Wandelanleihen. Mit einem Plus von 67 Prozent in den vergangenen fünf Jahren überzeugen die Manager, die seit der Auflage 1996 ihr Geschick auch in schlechten Börsenphasen bewiesen haben. Ebenfalls die Top-Fondsnote hat der FvS-Wandelanleihen-Europa-Fonds, der von der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch gemanagt wird. Investiert wird nur in Europa, derzeit vor allem in Holland, Deutschland und Österreich sowie nur wenig in Südeuropa. Wer asiatische Umtausch­anleihen vorzieht, sollte zum Man-Convertibles-Far-East-Fonds greifen, der zu 41 Prozent in China anlegt. Hongkong, Indien, Taiwan und Singapur sind weitere wichtige Positionen. Der Fond sichert die Währungen weitgehend gegen den Euro ab, sodass Währungsrisiken begrenzt sind.

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