Alpha Anleihen Kolumne Carsten Müller

Europäische Union unter Ratingdruck

05.08.15 17:08 Uhr

Europäische Union unter Ratingdruck | finanzen.net

Die Ratingagentur Standard & Poor´s hat der EU einen Schuss vor den Bug gesetzt. Denn sie senkte den Ausblick für die zukünftige Ratingeinstufung von bislang stabil auf negativ ab.

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Das könnte bedeuten, dass die EU innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate ihr bisheriges Rating von AA+ verlieren könnte.

Begründet wurde diese Absenkung des Ausblicks mit dem faktischen Blankoscheck für weitere finanzielle Hilfen an Griechenland. Die EU hatte wiederholt ihre Unterstützung zugesagt, was von S&P kritisch gesehen wird. So bemängeln die Kreditanalysten, dass hier wiederholt Gelder freigegeben werden, obwohl die Kreditnehmer bekanntlich keine Eigenmittel haben. Zwar wurde S&P nicht weiter konkret, aber da schwingt natürlich die Erwartung mit, dass die Gelder nicht zurückgezahlt werden.

Geht Großbritannien von der Fahne?

Und auch noch ein weiteres Risiko sieht Standard & Poor´s. Denn man befürchtet, dass über kurz oder lang Großbritannien tatsächlich die EU verlassen könnte. Zwar haben die Briten ihren berühmt-berüchtigten Rabatt bei den Beitragszahlungen an die EU. Doch wenn sie gehen, würde so oder so einer der größten Beitragszahler wegfallen, was insgesamt die finanzielle Ausstattung der EU deutlich verschlechtern dürfte.

Praktische Bedeutung haben diese neuen Rating-Meinungen für unsere empfohlene EU-Anleihe, die jetzt schon mehr als drei Jahre im Bestand der Dispositionsliste ist. Trotz der jüngsten Kursverluste liegen wir noch weit vorn, sodass ein Verkauf aktuell nicht in Frage kommt. Aber natürlich muss hier aufgepasst werden, dass am Ende nicht ein negativer Trend etabliert wird, der den Total Return zu stark schmälert.

Mit einer aktuellen Rendite von 1,2% auf Endfälligkeit ist die Anleihe gegenüber den 10-jährigen EU-Benchmarks noch deutlich besser gepreist. Deshalb auch eine Halten-Empfehlung. Sollte der aktuelle Rebound allerdings ins Leere laufen und die Korrektur nach unten weiter fortgeführt werden, muss neu überlegt werden.

Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.


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Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.

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Bildquellen: Alexey Fateev / Shutterstock.com