Knickt der Autobauer ein? So reagiert BMW auf Trumps neue Drohung
US-Präsident Donald Trump hat in dieser Woche für Unruhe unter Autobauern gesorgt. Nicht nur den US-Traditionskonzern GM nahm er ins Visier, auch ausländische Autobauer gerieten ins Fadenkreuz des Republikaners. Ein großer deutscher Konzern knickt nun möglicherweise ein.
Das G20-Treffen steht vor der Tür. Und einmal mehr steht der amtierende US-Präsident Donald Trump bei dem Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer besonders im Fokus. Denn zwischen den Vereinigten Staaten und vielen anderen Ländern gibt es offene Konflikte - die sich bei dem G20-Treffen in Buenos Aires in der kommenden Woche noch verschärfen könnten.
Androhung neuer Autozölle
Wie am Dienstag bekannt wurde, könnte Donald Trump bereits ab kommender Woche neue Zölle verhängen, wie die "Wirtschaftswoche" berichtete. Ein Untersuchungsbericht des US-Handelsministeriums soll dabei insbesondere neue Abgaben auf Autoimporte empfehlen. Ausgeschlossen von dieser Regelung seien wohl lediglich Kanada und Mexiko, heißt es in dem Bericht weiter. Autozölle in dieser Höhe würden insbesondere deutsche Autobauer, die in den USA Geschäfte machen, hart treffen. Entsprechend besorgt reagierten Anleger und schickten die Aktien der deutschen Autoriesen auf Talfahrt.
BMW mit prompter Reaktion
Noch sind die drohenden Strafzölle nur Spekulation, doch insbesondere in München hat der Pressebericht offenbar für Aufregung gesorgt. Auf der Autoshow in Los Angeles verkündete BMW-Chef Harald Krüger noch am Abend, sein Konzern ziehe angesichts steigender US-Absatzzahlen Veränderungen bei den Abläufen in Betracht. Konkret erwägen die Bayern offenbar, ein zweites Werk auf US-amerikanischem Grund zu bauen.
Der deutsche Autobauer montiert seine Fahrzeuge bereits in einer Produktionsstätte in South Carolina. In dem zweiten Werk könnten Motoren und Getriebe produziert werden, die BMW bislang noch in die USA importiert. "Wir sind in einer Situation, in der man über einen zweiten Standort nachdenken kann", so Krüger. Dabei verwies der Firmenchef auch darauf, dass man mit einer neuen Produktionsstätte Währungsturbulenzen abfedern könne.
GM in Ungnade gefallen
Was passieren kann, wenn man als Autobauer beim US-Präsidenten in Ungnade fällt, muss aktuell der Traditionskonzern General Motors erleben. Nachdem das US-Unternehmen zum Wochenstart angekündigt hatte, die Produktion in den USA drosseln zu wollen, was auch mit der Entlassung von rund 15.000 US-Mitarbeitern einhergehen soll, hatte Donald Trump umgehend seinem Unmut Luft gemacht. Er zeigte sich "sehr enttäuscht" - gleichermaßen von GM und dessen Konzernchefin Mary Barra. Insbesondere die Tatsache, dass sich die Maßnahmen von General Motors nur auf den US-Markt beschränken, aber keine Werksschließungen in Ländern wie Mexiko und China angedacht sind, veranlasste Trump zu einer Drohung: "Die USA haben General Motors gerettet, und dies ist der DANK, den wir bekommen!" Man prüfe nun, "alle GM-Subventionen zu kürzen, inklusive der für Elektroautos", so der US-Präsident weiter.
Redaktion finanzen.net
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