Zweitangebot

Birkenstock-Aktie unter Druck: Größter Aktionär trennt sich von Millionen Birkenstock-Aktien

25.06.24 22:20 Uhr

NYSE-Titel Birkenstock-Aktie verliert deutlich: Großaktionär wirft Millionen Birkenstock-Aktien auf den Markt | finanzen.net

Die Birkenstock-Aktie konnte seit ihrem eher misslungenen Börsengang in den USA im vergangenen Oktober eine deutlich positive Entwicklung verzeichnen. Am Dienstag gibt es vorbörslich aber Gegenwind für den Anteilsschein des Schlappen-Herstellers, denn der größte Birkenstock-Aktionär platziert Millionen von Aktien am Markt.

Werte in diesem Artikel

• Platzierung von 14 Millionen Birkenstock-Aktien
• Anteil von Großaktionär schrumpft von 81 Prozent auf rund 73 Prozent
• Birkenstock-CEO sieht Angebot als Chance



Wie Birkenstock am späten Montagabend per Pressemitteilung bekanntgab, sollen per Zweitangebot 14 Millionen Birkenstock-Aktien am Markt platziert werden. Von den 14 Millionen Aktien kommen allein 9,88 Millionen Stück vom Finanzinvestor L Catterton. Dieses Unternehmen, das 2016 von der Private-Equity-Firma Catterton, dem Luxusgüterkonzern LVMH und der Familienholding Groupe Arnault gegründet wurde, ist der größte Aktionär des Schuh-Herstellers und hielt bislang 81 Prozent der Stammaktien. Nach Abschluss der Aktienplatzierung werde L Catterton laut Pressemitteilung dann noch 73,2 Prozent der im Umlauf befindlichen Birkenstock-Stammaktien halten. Das entspräche ungefähr 137.543.181 Anteilsscheinen.

Die übrigen Birkenstock-Aktien, die im Rahmen des an institutionelle Anleger gerichteten Angebots platziert werden sollen, stammen laut Unternehmensangaben von Führungskräften und Mitarbeitern von Birkenstock, die mit dem Verkaufserlös Steuern bezahlen wollen, die im Zusammenhang mit dem Börsengang des Unternehmens oder erhaltenen Belegschaftsaktien angefallen seien. Außerdem räume L Catterton eine 30-tägige Option zum Kauf von bis zu 2,1 Millionen weiteren Aktien ein. Das Unternehmen Birkenstock selbst verkaufe jedoch "im Rahmen des Angebots keine Stammaktien und erzielt keinen Erlös aus dem Verkauf der vom verkaufenden Aktionär angebotenen Stammaktien", heißt es weiter.

So reagiert die Birkenstock-Aktie

Nach ihrem verpatzten IPO - der Erstkurs des Papiers lag mit 41 US-Dollar klar unter dem Ausgabepreis von 46 US-Dollar - konnte die Birkenstock-Aktie deutlich zulegen. Allein seit Jahresbeginn ging es an der NYSE für den Anteilsschein um 22,68 Prozent nach oben auf zuletzt 59,78 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 24. Juni 2024). Zu diesem Kurs hätte das Zweitangebot ein Volumen von rund 837 Millionen US-Dollar.
Im Dienstagshandel an der US-Börse geriet der Aktienkurs angesichts der angekündigten Aktienplatzierung des Großaktionärs jedoch deutlich unter Druck und verlor letztlich 4,03 Prozent auf 57,37 US-Dollar.

Birkenstock-CEO sieht Aktienplatzierung als vielversprechende Gelegenheit

Während Aktionäre die Platzierung des riesigen Aktienpakets also eher negativ sehen, zeigte sich Birkenstock-CEO Oliver Reichelt anderer Ansicht. "Gestützt auf die positiven Aussichten und die starke Leistung unseres Unternehmens ist das geplante Zweitangebot für uns eine Gelegenheit, unsere Investorenbasis weiter zu verbreitern und die Liquidität unserer Aktie zu erhöhen", sagte er laut Pressemitteilung. Man werde sich außerdem bemühen, die Aktien bei solchen Investoren zu platzieren, "die eine langfristige Perspektive haben, unsere einzigartige Anlagesituation verstehen und einen nachhaltigen Wert für das Unternehmen schaffen".

L Catterton bleibe trotz des Aktienverkaufs weiterhin ein wichtiger strategischer Partner, betonten sowohl Reichelt als auch Michael Chu, Global Co-CEO von L Catterton. Angesichts der Tatsache, dass das Private-Equity-Unternehmen auch weiterhin mehr als 70 Prozent der Birkenstock-Stammaktien halten wird, überrascht das allerdings nicht. "Wir bei L Catterton bleiben Birkenstock weiterhin zutiefst verpflichtet und bleiben langfristige Partner, die fest von der Wachstumsgeschichte des Unternehmens überzeugt sind", wird Chu in der Pressemitteilung zitiert.

Redaktion finanzen.net

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