Apple, Lenovo, HP, Dell, ASUS: Weltweite PC-Auslieferungen laut IDC-Daten im ersten Quartal rückläufig - Apple mit größtem Rückgang
Laut dem Forschungsunternehmen International Data Corporation (IDC) gingen die Auslieferungen von herkömmlichen PCs im ersten Jahresviertel 2023 deutlich zurück. Dabei fiel Apple im abgelaufenen Jahresviertel besonders negativ auf.
Werte in diesem Artikel
• PC-Auslieferungen: Fünf größte Computerhersteller mit zweistelligen Rückgängen
• Apple mit größtem Rückgang bei PC-Auslieferungen im ersten Quartal
• Schwache Nachfrage, überschüssige Lagerbestände und sich verschlechterndes makroökonomisches Umfeld belasten
Die weltweiten PC-Auslieferungen beliefen sich den vorläufigen Ergebnissen des Worldwide Quarterly Personal Computing Device Tracker der IDC zufolge auf 56,9 Millionen, was einen Rückgang von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet. Die fünf größten Computerhersteller - Lenovo, HP, Dell, Apple und ASUS - verzeichneten alle zweistellige Rückgänge.
PC-Auslieferungen: Größte Hersteller mit zweistelligen Rückgängen
Der chinesische Computerhersteller Lenovo, der mit 22,4 Prozent im ersten Quartal 2023 (nach 22,8 Prozent in Q1 2022) nach wie vor den größten Marktanteil unter den traditionellen PC-Unternehmen besitzt, lieferte laut IDC im ersten Jahresviertel 12,7 Millionen Geräte aus, was einen Rückgang um 30,3 Prozent gegenüber den 18,3 Millionen PCs im Vorjahresquartal bedeutet.
Die Auslieferungen von HP gingen von 15,8 Millionen in Q1 2022 um 24,2 Prozent auf 12 Millionen Einheiten im ersten Quartal dieses Jahres zurück. Den Marktanteil konnte der US-PC-Hersteller derweil von 19,7 Prozent auf 21,1 Prozent erhöhen.
Dell musste einen Rückgang der Auslieferungen von 13,7 Millionen Einheiten im Vorjahresquartal auf 9,5 Millionen im ersten Jahresviertel 2023 verkraften, was einem Minus von 31 Prozent entspricht. Außerdem musste der US-Computerhersteller Marktanteile abgeben: Nach 17,1 Prozent im Vorjahreszeitraum waren es in Q1 2023 noch 16,7 Prozent.
Derweil ging der Marktanteil von ASUS von 6,9 auf 6,8 Prozent nur leicht zurück. Bei den Auslieferungen musste der taiwanesische Hersteller von Computer-Hardware allerdings einen Rückgang um 30,3 Prozent verkraften. Nach 5,6 Millionen PCs im Vorjahreszeitraum lieferte ASUS im ersten Quartal nur 3,9 Millionen Einheiten aus.
Apple mit größtem Rückgang bei PC-Auslieferungen
Doch eines der Unternehmen fiel besonders negativ auf. Laut IDC sind die weltweiten Computer-Auslieferungen von Apple im ersten Quartal 2023 im Jahresvergleich um 40,5 Prozent zurückgegangen. Nach 6,9 Millionen Einheiten in Q1 2022 lieferte der iKonzern im ersten Quartal diesen Jahres nur noch 4,1 Millionen Geräte aus - also 2,8 Millionen Einheiten weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Der PC-Marktanteil ging im Vergleich zum ersten Quartal 2022 von 8,6 Prozent auf 7,2 Prozent zurück.
Die Ergebnisse kommen jedoch nicht ganz unerwartet. So ging das Geschäft mit Mac-Computern bereits im vierten Quartal 2022 um mehr als ein Viertel von 10,8 auf 7,7 Milliarden US-Dollar zurück, was laut Finanzchef Luca Maestri angesichts der schwachen Wirtschaft und des besonders guten Geschäfts im Vorjahr auch so erwartet worden sei. Wie CNBC berichtet, habe Maestri im Februar außerdem bereits erklärt, dass Apple für das erste Quartal 2023 zweistellige Rückgänge bei den Mac- und iPad-Verkäufen gegenüber dem Vorjahresquartal erwarte.
Probleme dürften zunächst weiter anhalten
Als Gründe für die deutlichen Rückgänge der Auslieferungen herkömmlicher PCs im ersten Quartal 2023 nennt IDC eine "Schwache Nachfrage, überschüssige Lagerbestände und ein sich verschlechterndes makroökonomisches Klima". "Die vorläufigen Ergebnisse stellten auch eine Coda für die Ära der COVID-getriebenen Nachfrage und zumindest eine vorübergehende Rückkehr zu den Mustern vor COVID dar", schrieb die IDC.
Jitesh Ubrani, Forschungsmanager für Mobility and Consumer Device Trackers von IDC, erklärte, dass der Lagerbestand der Vertriebskanäle, obwohl er in den letzten Monaten aufgebraucht worden sei, nach wie vor "weit über dem gesunden Bereich von vier bis sechs Wochen" liege. "Selbst bei starken Rabatten können Vertriebskanäle und PC-Hersteller damit rechnen, dass die erhöhten Lagerbestände bis Mitte des Jahres und möglicherweise bis ins dritte Quartal anhalten werden."
Allerdings biete die Wachstums- und Nachfragepause den Lieferketten auch Raum für Veränderungen. So würden laut IDC viele Fabriken beginnen, Produktionsmöglichkeiten außerhalb Chinas zu prüfen und PC-Hersteller ihre Pläne für den Rest des Jahres überarbeiten. In naher Zukunft rechnet IDC jedoch zunächst einmal noch mit schwachen PC-Auslieferungen, bevor gegen Ende des Jahres wieder Wachstum einsetzen dürfte. Stützen könnte dabei eine erwartete Verbesserung der Weltwirtschaft und, dass die installierte Basis beginnen dürfte, über ein Upgrade auf Windows 11 nachzudenken.
"Bis 2024 wird eine alternde installierte Basis zur Auffrischung anstehen", so Linn Huang, Research Vice President, Devices and Displays bei IDC. "Wenn sich die Wirtschaft bis dahin im Aufwärtstrend befindet, erwarten wir ein deutliches Aufwärtspotenzial für den Markt, da die Verbraucher versuchen, sich zu aktualisieren, Schulen versuchen, abgenutzte Chromebooks zu ersetzen, und Unternehmen auf Windows 11 umsteigen." Sollte sich die Rezession in den Schlüsselmärkten bis ins nächste Jahr hinein ziehen, könnte sich eine Erholung laut dem Experten jedoch als schwierig erweisen.
Redaktion finanzen.net
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