ProSiebenSat.1 erhöht Prognose erneut - Aktie steigt
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat seine Prognose für das laufende Jahr erneut erhöht.
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Der Umsatz soll 2021 nun um 9 bis 11 Prozent auf 4,4 bis 4,5 Milliarden Euro steigen - bereinigt im Portfolioänderungen, wie das Unternehmen am Montag in Unterföhring mitteilte. Zuvor hatte ProSiebenSat.1 4,25 bis 4,45 Milliarden in Aussicht gestellt.
Auch beim Ergebnis will der Medienkonzern besser abschneiden als geplant: das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) erwartet ProSiebenSat.1 nun bei rund 820 Millionen Euro mit einer Varianz von plus/minus 20 Mio Euro (zuvor: 750 Millionen bis 800 Millionen Euro), was im Mittel 16 Prozent mehr wäre als im Vorjahr. Der Konzern hatte bereits im Mai seine Ziele angehoben.
Die Senderkette verzeichnete im zweiten Quartal eine dynamische Steigerung ihrer Werbeeinnahmen in der deutschsprachigen Region und verzeichnete eine "sehr starke Erholung" gegenüber dem von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahresquartal. Die Umsätze stiegen vorläufigen Zahlen zufolge um 47 Prozent auf rund 1,045 Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda wurde mit 165 Millionen Euro mehr als versiebenfacht.
Optimistischerer Ausblick treibt Prosieben-Aktie trotzdem nur mäßig an
Die weitere Anhebung der Jahresziele durch ProSiebenSat.1 hat am Dienstag den Aktien des Medienunternehmens nur kurzfristig deutlichen Auftrieb beschert. Rasch bröckelten die Gewinne ab, nachdem sich einige mehr auf die Schattenseiten des Geschäftsberichts konzentrierten. Analysten hoben alles in allem dennoch das Positive stärker hervor.
Am späteren Vormittag zogen die ProSieben-Papiere noch um 0,7 Prozent auf 16,255 Euro an. Damit erholten sie sich ein wenig von ihren vorangegangenen, dem eingetrübten Gesamtmarkt geschuldeten dreitägigen Verlusten. Zugleich blieben sie weiterhin deutlich unter der 21-Tage-Durchschnittlinie, die charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend signalisiert und aktuell bei rund 16,90 Euro liegt.
ProSiebenSat.1 habe ein starkes Wachstum der Werbeeinnahmen und der Erlöse verzeichnet, lobte Analyst Daniel Kerven von der US-Bank JPMorgan. "Robuste Zahlen" lautete auch das Urteil von UBS-Analyst Richard Eary, der aber dennoch seine Schätzungen für das Ergebnis je Aktie um rund 4 bis 6 Prozent kappte, um die größer als erwarteten Verluste beim Streamingdienst Joyn einzuarbeiten. "Wir rechnen wegen zusätzlicher Investitionen in die Inhalte nun mit dem Erreichen der Gewinnschwelle im Jahr 2025 und nicht mehr wie bisher im Jahr 2022", merkte Eary an.
Und während ein Händler die etwas träge wirkenden Gewinnziele für das Gesamtjahr monierte, die nun wohl beim etwas gründlicheren Blick auf den angehobenen Ausblick in den Fokus gerückt seien, nannte JPMorgan-Mann Kerven die neuen Vorgaben für den Jahresumsatz und das operative Ergebnis lediglich "weiterhin konservativ". Darin spiegele sich die Unsicherheit angesichts der Delta-Variante des Coronavirus, schrieb er. Sie lasse aber Spielraum für weitere Anhebungen im zweiten Halbjahr, schrieb Kerven und bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Aktie./ck/la/mis
Auf der Handelsplattform XETRA notierten die Papiere des Medienkonzerns letztlich 0,65 Prozent fester bei 16,25 Euro.
UNTERFÖHRING / Frankfurt (dpa-AFX)
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