Markit: Deutsche Wirtschaft gewinnt im Juni an Stärke
Mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Restriktionen und Nachholeffekten in vielen Branchen hat der Aufschwung der deutschen Wirtschaft im Juni wieder spürbar an Dynamik gewonnen.
Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 60,4 von 56,2 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht. Das ist der höchste Wert seit März 2011.
Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg auf 64,9 von 64,4 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 62,6 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte zu auf 58,1 von 52,8 Punkten. Hier hatte die Prognose auf 55,5 gelautet.
Gestiegen ist jedoch auch der Inflationsdruck, was die Rekordsteigerungsraten sowohl bei den Einkaufs- als auch bei den Verkaufspreisen zeigen. Die Geschäftsaussichten hellten sich im Juni weiter auf. Die Dienstleister blicken aktuell so optimistisch in die Zukunft wie seit Februar 2000 nicht mehr, was auf den Fortschritt der Impfkampagnen und die steigende Zuversicht auf ein baldiges Ende der Pandemie zurückgeführt wurde.
"Die weitere Lockerung der Corona-Restriktionen hat der Erholung der deutschen Wirtschaft einen zusätzlichen Schub verliehen, wie der höchste Wert des Flash-PMI seit über zehn Jahren signalisiert", sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. "Und da im Juli weitere Beschränkungen aufgehoben werden sollen, dürfte sich diese starke Dynamik auch im dritten Quartal 2021 fortsetzen."
DJG/apo/cbr
FRANKFURT (Dow Jones)
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