Gerresheimer zeigt starkes erstes Quartal

Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen sein Geschäft mit Kunststoffverpackungen für verschreibungspflichtige Medikamente mit dem Kauf der US-Firma Centor gestärkt. Damit ist Gerresheimer in den USA jetzt auch die Nummer eins bei Kunststoffbehältern für verschreibungspflichtige Tabletten. Bei Glasverpackungen für zu spritzende Medikamente ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in Nordamerika schon seit langem Marktführer. Auch organisch war der Erlösanstieg solide. Die Jahresprognosen bestätigte der im MDAX gelistete Konzern.

In den Monaten Dezember bis Februar des laufenden Geschäftsjahres 2015/2016 kletterten die Erlöse um 13,4 Prozent auf gut 342 Millionen Euro. Sie lagen damit im Rahmen der Analystenschätzungen. Organisch lag der Anstieg noch bei 4,4 Prozent. Gute Geschäfte machte Gerresheimer mit Produkten zur Verabreichung von Medikamenten wie Asthma-Inhalatoren, Insulin-Pens oder vorfüllbaren Spritzen. Auch bei Pharmaverpackungen aus Glas habe sich der positive Trend der Vorquartale fortgesetzt, hieß es. Vor allem Injektionsflaschen, Ampullen und Karpulen verkauften sich gut. Auch die Nachfrage nach Kosmetikverpackungen aus Glas habe sich gut entwickelt.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) machte einen Sprung um 29,6 Prozent auf 66 Millionen Euro und übertraf damit die Konsensschätzungen der Analysten. Auch hier machte sich der Centor-Kauf positiv bemerkbar. Das Konzernergebnis legte um knapp 39 Prozent auf 17,6 Millionen Euro zu.

Im Gesamtjahr rechnet Gerresheimer weiter mit einem währungsbereinigten Erlösanstieg um rund 9 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. Organisch sollen die Erlöse um 4 bis 5 Prozent zulegen. Das bereinigte operative Ergebnis soll auf rund 320 Millionen Euro steigen.

Im vergangenen Jahr hatte Gerresheimer mit großen Zu- und Verkäufen für Aufsehen gesorgt. In den USA übernahmen die Düsseldorfer für 725 Millionen Dollar den hochprofitablen Hersteller von Kunststoffverpackungen für Medikamente Centor. Ebenfalls 2015 verkaufte der Konzern das kapitalintensive Röhrenglasgeschäft an den US-Glasproduzenten Corning und strich fast 200 Millionen Euro ein.

"Unsere strategischen Weichenstellungen im letzten Jahr wirken sich sehr positiv auf unser Geschäft aus", sagte Konzernlenker Uwe Röhrhoff.

Die Investitionen blieben im Quartal mit 13,7 Millionen Euro fast auf Vorjahreshöhe. Unter anderem kaufte das Unternehmen ein Grundstück für ein neues Werk für pharmazeutische Kunststoffverpackungen in Brasilien. Zudem investiert Gerresheimer weiter in den Ausbau eines US-Werkes, das Asthma-Inhalatoren und andere medizinische Kunststoffsysteme herstellt.

Die Mittelfristprognosen bestätigte Gerresheimer ebenfalls. In den Jahren 2016 bis 2018 wird weiter eine durchschnittliche jährliche organische Wachstumsrate des Umsatzes von 4 bis 5 Prozent erwartet. Die bereinigte EBITDA-Marge soll 2018 rund 22 Prozent zu konstanten Wechselkursen betragen.

FRANKFURT (Dow Jones)