Zu hohe Kosten

Solarenergie: Warren Buffetts Berkshire Hathaway wehrt sich gegen ein 40 Jahre altes Gesetz

19.08.17 14:15 Uhr

Solarenergie: Warren Buffetts Berkshire Hathaway wehrt sich gegen ein 40 Jahre altes Gesetz | finanzen.net

Die vom Staranleger Warren Buffett geführte Investmentholding Berkshire Hathaway ist über ihre Tochter Berkshire Hathaway Energy stark im Energieversorgungsbereich engagiert. Doch es gibt Probleme mit einem alten Gesetz.

Werte in diesem Artikel

Warren Buffett liebt Unternehmen mit einem stetigen Cashflow. Der Kassenzufluss kann unter anderem für den Kauf von Wertpapieren genutzt werden. Jeder Interessierte weiß, dass Buffett hierin ein wahrer Meister ist. Die kluge Auswahl von werthaltigen Unternehmen mit Kurssteigerungspotenzial hat Buffett von seinem Lehrmeister Benjamin Graham an der New Yorker Columbia University gelernt. Seit Jahrzehnten investiert das "Orakel von Omaha" - wie Buffett in Fachkreisen auch genannt wird - deshalb besonders gern in Versicherungsunternehmen, Dividendenwerte und Utilities, dies insbesondere wenn die Aktienpreise stark gefallen und die Aktien zu Schnäppchenpreisen zu haben sind.

Versicherungsunternehmen generieren einen stetigen Geldzufluss aus den Prämien der Versicherten. Bei Dividendenwerten erhält Berkshire Hathaway oftmals vierteljährlich einen steten Zustrom an frischen Mitteln durch die regelmäßigen Gewinnausschüttungen von Dividendenunternehmen. Ebenso fließen den Utilities regelmäßig Gelder in Form von Kundenzahlungen zu, die für Strom-, Gas- oder Wasserverbrauch anfallen. Kein Wunder also, dass Buffett auch groß im Versorgungsgeschäft mitspielt. Hierbei handelt es sich um eine defensive Branche mit stabilen Cashflows. Dabei setzt seine Investmentholding neben den klassischen Versorgungsunternehmen auch auf erneuerbare Energien. Mittlerweile soll Buffett der zweitgrößte Eigentümer von sauberen Energien in den USA sein. Hierbei spielt insbesondere das Tochterunternehmen BHE Renewables aus Des Moines im US-Bundesstaat Iowa eine tragende Rolle im Portfolio von Berkshire Hathaway. Das Unternehmen setzt insbesondere auf Solar- und Windenergie.

Wo BHE Renewables dabei ist

BHE Renewables ist beispielsweise am Projekt Agua Caliente in Arizona mit einem 49-prozentigen Anteil beteiligt. Haupteigner ist NRG Energy aus Princeton N.J. Das Photovoltaikprojekt gehört zu den größten der Welt. Hier sind ca. fünf Millionen Solarmodule verbaut. Die Kapazität reicht aus um über 100.000 US-Durchschnittshaushalte mit Energie zu versorgen. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das Solar Star Project in Kalifornien, welches eine Kapazität für mehr als 250.000 kalifornische Durchschnittshaushalte hat. Ferner wurden im Jahr 2012 die Topaz Solar Farms vom US-Solargiganten First Solar übernommen, die mit acht Millionen verbauten Solarmodulen eine Kapazität für rund 180.000 kalifornische Durchschnittshaushalte haben.

Probleme mit einem über 40 Jahre alten Gesetz

In den 1970er Jahren wurde in den USA mit dem Public Utility Regulatory Policies Act, kurz PURPA, ein Gesetz erlassen, welches die Vormachtstellung der großen US-Energieversorger beenden und zu mehr Investitionen in erneuerbare Energien führen sollte. Kleine unabhängige Energieproduzenten konnten ihre produzierte Energie an die Großen verkaufen. Der PURPA stellt sich jedoch als Problem für die großen Energieversorger heraus. Die etablierten Versorgungsunternehmen wurden regelrecht mit neuer Energie überschwemmt und es entstand ein Energieüberschuss. Die Preise am Markt fielen, dennoch mussten die großen Versorger die Energie der Kleinen zu viel zu hohen Kosten aus langfristigen Verträgen abnehmen. Oftmals wurden die Preise an die Kundschaft weitergegeben, so dass trotz eigentlich niedriger Energiepreise am Markt die Verbraucherpreise hoch blieben. In einem Bericht auf Bloomberg Businessweek fragt sich Kathy Steckelberg vom Edison Electric Institut, ob diese hohen Preise für die Verbraucher Sinn der Sache seien. Auch Berkshire Hathaway hat laut Bloomberg Businessweek nun vorgeschlagen, dass das Gesetz in der Art verändert werden könnte, dass die großen Versorger nicht zur Abnahme verpflichtet sein sollten, wenn die Bundesstaaten der Überzeugung seien, dass die Energie nicht benötigt würde. Doch auch wenn die großen Versorgungsunternehmen gegen das alte Gesetz sind, so ist es für die kleinen Energieversorger wichtig. Sie finanzieren ihre Projekte (z.B. Solarprojekte) durch langfristige Kredite und die Finanziers verlangen für die Geldvergabe Sicherheiten. Eine der besten Sicherheiten sind langfristige Verträge mit großen Energieabnehmern zu kalkulierbaren Preisen.

Fazit

Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung der Vereinigten Staaten das umstrittene Gesetz ändert. Womöglich hätte das sowohl für die amerikanischen Haushalte als auch für die Dinos der Energieversorgungsbranche durchaus Vorteile. Unter der aktuellen Administration von Donald Trump - der eher wieder auf Kohle, Gas und Öl zu setzen scheint - ist eine Änderung des Gesetzes durchaus vorstellbar. Für die Projektentwickler im erneuerbaren Energieumfeld könnte eine Gesetzesänderung hingegen zum Problem werden. Sollten die großen Player nicht mehr verpflichtet sein, die Energie von den unabhängigen kleinen Energieproduzenten zu guten Preisen abzunehmen, dann könnte es zu einer Stagnation im erneuerbaren Energieumfeld kommen.



Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images

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