Commerzbank-Aktie sinkt: Aufsichtsrat beschließt Aufhebung von CEO-Vertrag
Der Commerzbank-Aufsichtsrat hat das Angebot von CEO Martin Zielke angenommen, seinen Vertrag vorzeitig bis zum Jahresende 2020 zu beenden.
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Der Beschluss, die Bestellung und den Anstellungsvertrag von Zielke aufzuheben, sei einvernehmlich erfolgt, teilte die Bank nach einer Aufsichtsratssitzung mit.
Zielke werde spätestens zum 31. Dezember 2020 aus dem Amt scheiden. Er habe sich bereit erklärt, bis zur Berufung eines Nachfolgers "die Geschäfte der Bank in vollem Umfang weiterzuführen".
Die Bank hatte am Freitagabend überraschend angekündigt, dass Zielke und Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann vorzeitig abtreten wollen. Schmittmann legt sein Mandat zum 3. August nieder.
Zielke hatte seinen Entschluss in einer am Freitag von der Commerzbank verbreiteten Erklärung damit begründet, das die "finanzielle Performance" der Bank "unbefriedigend war und ist". Dafür trage er als CEO die Verantwortung, und er möchte den Weg für einen Neuanfang frei machen.
"Die Bank braucht eine tiefgreifende Transformation und dafür einen neuen CEO, der vom Kapitalmarkt auch die notwendige Zeit für die Umsetzung einer Strategie bekommt", sagte Zielke laut Erklärung.
Zielke, 57, stand seit Mai 2016 an der Spitze der Commerzbank, zuvor war er seit November 2010 Mitglied im Commerzbank-Vorstand, zuständig für das Ressort Privatkunden. Er folgte auf Martin Blessing an der Spitze der zweitgrößten börsennotierten deutschen Bank.
Die Commerzbank ist inmitten eines Restrukturierungsprogramms, das unter einem neuen CEO verschärft werden dürfte, was Stellenabbau, Filialschließungen und Kostensenkungen betrifft.
Laut Börsen-Zeitung will die Bank nun knapp 10.000 Arbeitsplätze abbauen und mehr als die Hälfte der bundesweit knapp 1.000 Filialen schließen, also mehr als 500. Nach dem im September 2019 veröffentlichten Restrukturierungsplan sollten 4.300 Vollzeitstellen abgebaut, dies aber teilweise durch die Schaffung von 2.000 neuen Stellen in strategisch wichtigen Bereichen kompensiert würde, so dass netto 2.300 Vollzeitstellen wegfallen würden. Zudem wollte die Bank die Zahl der Filialen um 200 auf 800 reduzieren.
Der deutsche Staat ist mit mehr als 15 Prozent größter Anteilseigner an der Commerzbank, Cerberus hält mehr als 5 Prozent. Der Finanzinvestor hatte sich Entwicklung der Commerzbank zuletzt scharf kritisiert und auf Veränderungen gepocht.
Via XETRA fiel die Commerzbank-Aktie letztlich um 4,42 Prozent auf 4,35 Euro.FRANKFURT (Dow Jones)
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