PUMA-Aktie legt zu: PUMA schlägt beim Umsatz eigene Erwartungen
PUMA hat im zweiten Quartal operativ und unter dem Strich rückläufige Gewinne verzeichnet - unter anderem wegen des Abbaus der immer noch hohen Lagerbestände über Preisnachlässe sowie der hohen Beschaffungspreise.
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Beim Umsatzzuwachs von währungsbereinigt 11,1 Prozent übertraf der MDAX-Konzern die Zielspanne für das Gesamtjahr und die eigenen Erwartungen für das zweite Quartal.
PUMA-CEO Arne Freundt hatte bei der Präsentation der Erstquartalszahlen mit Verweis auf hohe Warenbestände im Handel und das schwierige Marktumfeld für das zweite Quartal maximal ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte die PUMA SE. Sollte sich die positive Entwicklung im dritten Quartal fortsetzen, werde das Unternehmen jedoch die Prognose "entsprechend anpassen".
Im Zeitraum April bis Juni verringerte PUMA im Vorjahresvergleich das EBIT um 21 Prozent auf 115,3 Millionen Euro. Die EBIT-Marge verschlechterte sich auf 5,4 Prozent von 7,3. Nach Steuern und Dritten verdiente PUMA 55,0 Millionen Euro, verglichen mit 84 Millionen im Vorjahr. Je Aktie waren dies 0,37 Euro nach 0,56.
Der Umsatz legte zu auf 2,121 Milliarden Euro von 2,002 Milliarden, nominal plus 5,9 Prozent, währungsbereinigt 11,1 Prozent.
PUMA verlängert Vertrag von CFO Hinterseher bis Ende 2027
PUMA hat den Vertrag von CFO Hubert Hinterseher bis Ende 2027 verlängert. Dies teilte der Sportartikelhersteller mit den Ergebnissen zum zweiten Quartal mit.
Hinterseher ist seit Juni 2021 Mitglied des Vorstands und CFO von PUMA.
PUMA-CEO sieht in China in 2H ähnliche Wachstumsraten wie in 1H
PUMA hat in China im zweiten Quartal wieder zweistellige Wachstumsraten erreicht und dürfte CEO Arne Freundt zufolge das Wachstum im zweiten Halbjahr in der Größenordnung der ersten sechs Monate fortsetzen. Freundt zufolge ist es aber noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, vor allem im aktuellen makroökonomischen Umfeld mit volatiler Nachfrage. Dies sagte der CEO in der Medien-Telefonkonferenz nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse.
PUMAs Umsatzplus in China betrug im zweiten Quartal laut Präsentation 36,2 Prozent, nach 9,8 Prozent im ersten Quartal, somit lag es über das ganze Halbjahr hinweg bei 19,6 Prozent. Freundt zufolge sei eine Wachstumsrate von rund 20 Prozent in China auch für das zweite Halbjahr zu erwarten.
Im ersten Quartal war das China-Geschäft erstmals nach zwei Jahren Umsatzrückgang wieder gewachsen.
Freundt sagte weiter, das Consumer-Sentiment sei in China immer noch "durchwachsen". Der Konzern stelle insgesamt Verbesserungen im Vorjahresvergleich fest, es sei "aber immer noch auf niedrigem Niveau"; auch die Kundenfrequenz habe noch nicht das Vor-Krisen-Niveau erreicht. Unterstützt habe der Lagerbestandsabbau, der neben Nordamerika auch in China erfolgreich gewesen sei.
Der Konzern mache in China Quartal für Quartal Fortschritte. Zum Beispiel mit der Verpflichtung vier weiterer lokaler Markenbotschafter insgesamt im laufenden Jahr sowie einem neuen lokalen Managementteam solle die Repositionierung der Marke im chinesischen Markt verstärkt werden.
Im laufenden Jahr insgesamt werde PUMA in China wieder wachsen (2022: -36,3%), aber das Jahr sei ein Übergangsjahr, um die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen, so Freundt. Zum Beispiel müsse noch die Optimierung beim Lagerbestandsmanagement und im Store-Portfolio abgeschlossen werden.
"China wird zu Wachstum zurückkehren, aber die Geschwindigkeit sowie der Weg, den die Erholung nimmt, sind noch unklar", sagte Freundt. Die chinesischen Konsumenten "sitzen auf hohen Ersparnissen, sie geben sie aber noch nicht aus."
In China betreibt PUMA das Geschäft zu 10 bis 15 Prozent über eigene Läden, der Rest wird über Partner vertrieben.
PUMA mit zweistelligem Umsatzrückgang im US-Markt auch im 2Q
PUMAs zweistelliger Umsatzrückgang im wichtigen US-Markt hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt. Dies kommt nicht unerwartet, CEO Arne Freundt hatte mit den Zahlen zum ersten Quartal angekündigt, erst 2024 in den USA wieder mit Wachstum zu rechnen.
Im zweiten Quartal ging der Umsatz in Nordamerika um 16,7 Prozent zurück, nach 18,6 Prozent im ersten Quartal. Im ersten Halbjahr insgesamt betrug das Minus 17,7 Prozent. Im Gesamtjahr 2022 hatte PUMA dort ein Umsatzplus von 15,4 Prozent erzielt.
Weiterhin belasten in den USA die branchenweit hohen Lagerbestände - wobei PUMA beim Abbau im zweiten Quartal laut CEO Freundt Fortschritte machte. Außerdem sorgen Inflation und Rezessionsängste für Kaufzurückhaltung in allen Verkaufskanälen und erhöhte Nachfrage nach Rabattaktionen. Mit dem normalerweise in wenigen Wochen erwarteten Umsatzboom zu Beginn des neuen Schuljahres wisse man mehr, so Freundt. US-Kunden würden normalerweise weder an Sportartikeln noch an Artikeln für Kinder sparen. Derzeit sehe er keine Verbesserung bei der allgemeinen Konsumentenstimmung dort.
Freundt hat im Mai versichert, eine "klare Strategie" sei vorhanden, im US-Markt wieder zu den Gewinnern zu gehören. Der zufolge sollen die Glaubwürdigkeit der Marke, der Sportkategorien sowie die lokale Produktentwicklung gestärkt, die Vertriebskanäle wieder besser ausbalanciert sowie Verkäufe im Preisnachlass-Segment begrenzt werden.
So reagiert die PUMA-Aktie
Aktien von PUMA haben am Mittwoch zugelegt: Die PUMA-Aktie notiert via XETRA zeitweise 3,88 Prozent höher bei 58,42 Euro. PUMA knüpften damit an die Erholungs-Rally an, die Anfang Juni begonnen hatte und die Aktien von unter 44 Euro bis auf knapp 60 Euro geführt hatte.
Im zweiten Quartal stiegen die Erlöse bei PUMA um knapp sechs Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, währungsbereinigt lag das Plus bei gut elf Prozent. Angetrieben wurde das Wachstum von der europäischen Region EMEA sowie der anhaltenden Erholung im Großraum China. In Nordamerika sanken die Erlöse jedoch im Zuge eines von Rabatt geprägten Großhandels. PUMA bekräftigte den Ausblick für das laufende Jahr, ließ sich gleichzeitig aber Luft nach oben.
"Das Unternehmen bleibt auf dem Weg zum Erreichen der Jahresziele", schrieb Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank. Nach den Zahlen des Wettbewerbers adidas sei es gut zu sehen, dass PUMA beim Umsatz besser als erwartet abgeschnitten habe - auch wenn das teilweise Preisnachlässen geschuldet sei.
"Das starke währungsbereinigte Wachstum in den Regionen EMEA und Asien dürfte den Kapitalmarkt beeindrucken", schrieb Analyst Thoams Maul von der DZ Bank. Positiv wertete der Experte auch den Rückgang der Lagerbestände. Diese lägen nur noch um rund acht Prozent über dem Vorjahresniveau, die von PUMA angestrebte Normalisierung sei gelungen.
Schwache Wachstumsdaten des französischen Luxusgiganten LVMH vom Vorabend belasteten PUMA nicht. Anders sah es bei HUGO BOSS und Adidas aus. Diese gaben um jeweils gut ein Prozent nach, während LVMH in Paris um vier Prozent fielen.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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Bildquellen: PUMA SE, Tooykrub / Shutterstock.com
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