Ziel verfehlt

UBS-Aktie verliert deutlich: Renditeziel für 2020 bis 2022 gesenkt

21.01.20 17:46 Uhr

UBS-Aktie verliert deutlich: Renditeziel für 2020 bis 2022 gesenkt | finanzen.net

UBS hat im vergangenen Jahr das Renditeziel verfehlt und passt nun die Mittelfristprognose deutlich nach unten an.

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Die Schweizer Bank peilt laut Mitteilung eine Rendite auf das harte Kernkapital (CET1) von 12 bis 15 Prozent für den Zeitraum 2020 bis 2022 an. Bisher hatte sich die Bank bis 2021 einen Wert von 17 Prozent vorgenommen. Im vergangenen Jahr erreichte die UBS eine ausgewiesene Rendite auf das harte Kernkapital von 12,4 Prozent und blieb damit hinter ihrer Zielsetzung von rund 15 Prozent zurück.

Im abgelaufenen Jahresviertel hat die UBS ihr Nettoergebnis nach Dritten auf 722 Millionen Dollar erhöht, eine Verbesserung von rund 130 Prozent. Analysten hatten nur mit 632 Millionen Dollar gerechnet. Die ausgewiesene Rendite auf das harte Kernkapital lag den weiteren Angaben zufolge in dem Dreimonatszeitraum bei 8,2 Prozent.

UBS verkauft Fondsvertriebsplattform an Deutsche Börse

Die schweizerische Bank verkauft zudem einen Mehrheitsanteil von 51,2 Prozent an der B2B-Fondsvertriebsplattform UBS Fondcenter an die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream. UBS Fondcenter werde mit Clearstreams Fund Desk zusammengelegt, wodurch eine B2B-Fondsvertriebsplattform mit einem verwalteten Vermögen von etwa 230 Milliarden US-Dollar entstehe, teilten die Schweizer mit. Den restlichen Anteil will UBS vorerst behalten, kann diesen aber später an Clearstream verkaufen.

Einen Verkaufspreis nannte UBS nicht, verwies aber darauf, dass die Transaktion bei ihrem Abschluss den Gewinn nach Steuern um etwa 600 Millionen US-Dollar und das harte Kernkapitals um ungefähr 400 Millionen Dollar erhöhen werde.

Im Rahmen des Verkaufs vereinbarten UBS und Clearstream langfristige Kooperationsvereinbarungen. Das größere Volumen und die stärkere lokale Präsenz sollen die Attraktivität der Plattform für Vertriebspartner und Fondsanbieter erhöhen.

Die unter dem Namen Fondcenter neu geschaffene Plattform soll ungefähr 340 Vertriebspartner mit mehr als 450 Fondsanbietern und über 75.000 weltweit verfügbaren Investmentfonds und Anteilsklassen verbinden. Die Mitarbeiter von Fondcenter sollen im Rahmen des Verkaufs zu Clearstream wechseln und das Managementteam führende Positionen im kombinierten Geschäft einnehmen.

UBS-Investmentchef: Nachhaltige Anlagen sind Chance des Jahrzehnts

UBS will ihren Kunden verstärkt nachhaltige Geldanlagen anbieten. "Nachhaltige Investments sind die größte Investmentchance der nächsten zehn Jahre", sagte der Investment-Chef der UBS-Vermögensverwaltung, Mark Haefele, in Davos im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Gesellschaften würden zunehmend bestrafen, wenn Unternehmen sich nicht an Regeln wie diejenige zur CO2-Reduktion hielten. "Jede Strafe hat einen bedeutenden negativen Effekt auf den Unternehmenswert", sagte Haefele am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums.

In Europa und auch in Asien werde das Thema Klimaschutz derzeit zur Priorität gemacht, sagte der Manager eines der größten Vermögensverwalters der Welt. "Das Vermögen wird derzeit von den Babyboomern an deren Verwandte weitergegeben, immer größere Gruppen von Anlegern glauben an nachhaltige Vermögensanlagen. Unser nachhaltiger Investmentfonds in der Vermögensverwaltung ist der am schnellsten wachsende." In der Vermögensverwaltung betreut die UBS vor allem reiche Privatpersonen und Familien.

Laut UBS fehlt Investoren bisher oft die Möglichkeit, nach ihren Bedürfnissen in nachhaltige Anlagen zu investieren. Das hat zur Folge, das bisher deutlich zu wenig Kapital in nachhaltige Investments fließt, um die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Um das zu ändern, will die UBS ihren Kunden bessere Daten zur Nachhaltigkeit und zum Klimarisiko von Investments an die Hand geben und diese auf mehr Anlageklassen ausweiten. UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber stellte in Davos dazu eine neue Marschroute vor, die etwa die Abhängigkeit von klimaschädlichen Branchen abmildern soll.

Im Schweizer Handel verloren UBS letztlich 4,53 Prozent auf 12,23 Franken.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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