Daimler-CEO kann EU-Strafzahlungen wegen CO2-Flottenausstoß nicht ausschließen
Daimler-CEO Ola Källenius sieht den Konzern "gut unterwegs", die CO2-Flottenziele der EU für das Jahr 2021 zu schaffen.
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Die Modellpalette mit Plug-in-Hybriden und Elektrofahrzeugen sei so, dass dies möglich sei, sagte der Konzernchef auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt. Man könne allerdings dem Kunden nicht vorschreiben, welche Autos er kauft. Insofern sei nicht auszuschließen, dass Daimler die Zielvorgabe nicht erreiche. Entscheidend werde deshalb die Nachfrage in den nächsten zwei Jahren.
Mercedes-Benz muss im Flottendurchschnitt nach den EU-Vorgaben auf 105 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer kommen. Gelingt dies nicht, drohen dem Unternehmen Strafzahlungen. 2018 lag der CO2-Ausstoß über die Flotte hinweg bei 134 Gramm.
Källenius gegen Beschränkungen für Geländewagen
Daimler-Vorstandschef Ola Källenius ist gegen Restriktionen für schwere Geländewagen, zum Beispiel in Innenstädten. "Ich halte es nicht für sinnvoll, hier Designvorgaben zu machen", sagte Källenius auf der IAA vor Journalisten. "Sinnvoll sei es dagegen, "alle Fahrzeugformen nachhaltig und sicher zu machen."
Daimler will Absatz in nächsten 4 Monaten steigern
Daimler will seine Pkw-Verkäufe in den nächsten Monaten durchgängig steigern. Vorstandschef Ola Källenius sagte auf der Automesse IAA in Frankfurt, die Marktlage sei zwar sehr heterogen. "Wir haben aber vor, die nächsten vier Monate im Plus zu bleiben."
Inklusive seiner Kleinwagenmarke Smart liegt Mercedes-Benz Cars bei den Pkw-Verkäufen mit 1,58 Millionen Fahrzeugen per Ende August derzeit gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent im Rückstand. 2019 insgesamt werde der Hersteller aber im Plus abschließen, erklärte Källenius.
Ungeachtet der aktuellen konjunkturellen Eintrübung rechnet der Daimler-Chef auch in den nächsten Jahren mit einem insgesamt wachsenden Automarkt. Treiber werde dabei Asien. Eine generelle Tendenz zum Car-Sharing sieht er nicht. Finanziertes Fahrzeugeigentum "bleibt für uns die geschäftliche Hauptstraße", so Källenius.
Daimler drängt auf klimaneutrale Produktion seiner Zulieferer
Daimler wird seine Zulieferer auf eine klimaneutrale Produktion verpflichten. Vorstandschef Ola Källenius sprach auf der Automesse IAA von einem "künftigen Vergabekriterium" CO2-neutrale Fertigung. Viele Partner hätten das Thema bereits erkannt und seien gut unterwegs. Am Morgen hatte der Konzern bekannt gegeben, dass ein Teil der Batteriezellen für die nächste Fahrzeuggeneration der reinen Elektroautos mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert werden soll. Eine entsprechende Vereinbarung traf Daimler mit seinem chinesischen Zelllieferanten Farasis Energy.
Daimler selbst will seine eigenen Fabriken bis 2022 klimaneutral machen. Etwa 70 Prozent der benötigten Energie lassen sich dabei mit Grünstrom decken, den Rest der CO2-Emissionen will Daimler mit Zertifikaten kompensieren.
E-Plattform könnte auslizenziert werden
Daimler hält es offenbar für möglich, die selbstentwickelte Fahrzeugplattform für ein rein batteriebetriebenes Fahrzeug auch anderen Herstellern zur Verfügung zu stellen. "Können wir uns vorstellen, die zu lizenzieren?", fragte Vorstandschef Ola Källenius vor Journalisten auf der Automesse IAA und beantwortete dies mit: "Let me think about it".
Daimler stellt auf der IAA ein Konzeptfahrzeug für eine strombetriebene S-Klasse vor. Mit der Vision EQS präsentiert Mercedes seine Vorstellung von einem vollelektrischen Auto der Oberklasse, "unsere Vorstellung von sustainable Luxury", wie Källenius sagte. Trotz hoher Fahrleistungen sollen bis zu 700 Kilometer Reichweite drin sein.
Die Studie basiert auf einer neuen vollelektrische Antriebsplattform, die laut Daimler skalierbar und deshalb für unterschiedlichste Fahrzeugkonzepte nutzbar sein wird. Aus der Studie werde bald ein Serienfahrzeug, versprach Källenius. Genauer wollte er sich nicht festlegen. Bald sei aber zeitlich nicht so weit weg, fügte er hinzu. Der EQS werde nicht das einzige Fahrzeug sein, dass auf dieser Plattform läuft. Man fange bei der Klasse aber aus Kostengründen von oben an, sagte Källenius.
FRANKFURT (Dow Jones)
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