Schwarzer Oktober: Schlechtester Börsenmonat seit Jahren
Unter Anlegern gilt der Oktober als verrufener Börsenmonat. Auch dieses Jahr wurde er diesem Ruf gerecht.
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Die berüchtigten Aktiencrashs von 1929 und 1987 haben sich in einem Oktober ereignet. Das hat sich im kollektiven Anlegerbewusstsein eingebrannt. Kein Wunder also, dass der Oktober einen schlechten Ruf genießt.
Auch dieses Jahr entwickelten sich die Aktienkurse im Oktober denkbar schlecht. So hat der DAX um 6,3 Prozent nachgegeben und damit die schlechteste Monatsentwicklung seit Anfang 2016 ausgewiesen. Zeitweise drohte der deutsche Leitindex sogar unter 11.000 Punkte zu fallen, konnte sich letztlich aber doch über dieser Marke halten.
Auch an anderen wichtigen Börsen sah das Bild im Oktober 2018 ähnlich düster aus: So verloren etwa der EuroStoxx 50 sowie der Dow Jones beide jeweils rund fünf Prozent und der Nikkei sogar neun Prozent.
Damit erlebten diese vier wichtigen Indizes jeweils den schwärzesten Oktober seit zehn Jahren. Damals - im Jahr 2008 - ächzten die internationalen Börsen unter der Finanzkrise, ausgelöst durch die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers.
Zahlreiche Belastungsfaktoren
Die aktuell wohl größte Sorge der Anleger ist der andauernde Zollstreit zwischen China und den USA. US-Präsident Donald Trump hat den Streit losgetreten, weil ihm das enorme US-Handelsdefizit im Warenverkehr mit China ein Dorn im Auge ist. Außerdem wirft er Peking Währungsmanipulation, Dumpingpreise sowie Technologiediebstahl vor. In der Folge haben beide Seiten immer höhere Strafzölle erhoben.
Auf die Stimmung drückt daneben der Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU. Die neue Regierung in Rom will ihre kostspieligen Wahlversprechen einlösen und plant dazu für 2019 eine Neuverschuldung, die drei Mal so hoch ist, wie sie die vorherige Regierung angekündigt hatte. Die EU-Kommission in Brüssel kritisiert diese neuen Ausgabenpläne verständlicherweise, immerhin sitzt das hoch verschuldete Italien ohnehin schon auf einem Schuldenberg, der mehr als doppelt so hoch ist, wie es die EU-Regeln eigentlich gestatten.
Als weiterer Belastungsfaktor kommt die straffere Zinspolitik der Fed hinzu. Immerhin hat die US-Notenbank bereits dreimal in diesem Jahr ihren Leitzins angehoben. Und obwohl dieses Vorgehen auf scharfe Kritik durch US-Präsident Trump stößt, diskutieren die Währungshüter eine weitere Verschärfung der Geldpolitik.
Doch alles in allem ist die Lage nicht so schlimm wie in Zeiten der Finanzkrise. Denn auch wenn die Belastungsfaktoren aktuell zahlreich sind, so muss man doch beachten, dass die Probleme aktuell eher nur schwelen.
Sorgen um die Unternehmensgewinne
Aber auch von Unternehmensseite kamen schlechte Nachrichten. So verfehlten etwa die DAX-Konzerne HeidelbergCement, Lufthansa und Fresenius Medical Care mit ihren Quartalsergebnissen die Erwartungen, weshalb ihre Aktienkurse im Oktober um 10,9 bzw. 16,1 und sogar 21,7 Prozent nachgaben.
Außerdem enttäuschten viele Ausblicke. Nach Angaben der DZ Bank hat die Hälfte der DAX-Unternehmen ihre Ergebnisprognose mehrfach nach unten korrigiert.
Redaktion finanzen.net
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