Zacherts Erfolgsformel

Lanxess: Super Quartal - und wie weiter?

05.08.15 16:00 Uhr

Lanxess: Super Quartal - und wie weiter? | finanzen.net

Die Eckdaten des Spezialchemiekonzerns Lanxess für das zweite Quartal waren vielversprechend. Chef Matthias Zachert dürfte die Prognose für das Gesamtjahr morgen erneut anheben.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Lanxess-Chef Matthias Zachert arbeitet fleißig an seinem Ruf als Restrukturierungsprofi. Zachert, der seit gut einem Jahr an der Spitze des Spezialchemiekonzerns steht, manövrierte den DAX-Konzern nach herben Verlusten und tiefer Krise wieder in die Gewinnzone. Am Donnerstag dürfte der 47-Jährige bei Vorlage der endgültigen Quartalszahlen erklären, wie es weitergeht.

Anleger interessiert zum Beispiel brennend, wie weit mögliche Ko­operationen in der Kautschuksparte vorangeschritten sind. Der Bereich steuert über die Hälfte des Umsatzes bei. Seit Monaten wird etwa über eine Partnerschaft mit dem saudischen Erdölriesen Saudi Aramco spekuliert. Noch herrscht Rätsel­raten. "Wann und ob überhaupt eine Kooperation in dem Bereich zustande kommt, ist derzeit noch nicht absehbar", sagt Aktienanalyst Oliver Schwarz von M. M. Warburg.

Hoher Wettbewerbsdruck

Lanxess leidet unter den weltweiten Überkapazitäten im Kautschukbereich und muss die operative Gewinnmarge in diesem Segment dringend steigern. Im ersten Quartal gelang dies, die Profitabilität stieg von elf Prozent auf 11,5 Prozent. Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal überzeugten: Demnach verdiente Lanxess auf operativer Basis vor Sondereinflüssen 270 Millionen Euro, 30 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich blieben knapp 60 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr. Beide Kennziffern lagen deutlich über den Erwartungen der Analysten.

Der harte Kurs des Sanierers trägt Früchte. "Der Rückenwind, den wir durch Währungseffekte und die anziehende Konjunktur bekommen, hält an", sagt Zachert. "Vor allem machen wir mit unserem Programm zur Neuausrichtung weiter gute Fortschritte. Wir profitieren zunehmend von den Maßnahmen, die wir in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht haben." Zachert strich knapp 1.000 Stellen in der Verwaltung und kündigte das Aus für die Kautschukproduktion am Standort Marl in Nordrhein-Westfalen mit 120 Mitarbeitern bis Jahresende an. Der Umbau soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden.

Zu dem Ergebnissprung trugen auch einmalige Sondererträge aus der Veräußerung von Unternehmens­teilen bei. Worum es sich dabei handelt, war noch nicht zu erfahren. Näheres wird Zachert an diesem Donnerstag bekannt geben.

Die jüngsten Zahlen dürften nicht die letzte positive Überraschung gewesen sein. Bereits Anfang Mai hatte Zachert die Prognose für den operativen Gewinn vor Abschreibungen für 2015 auf 820 bis 860 Millionen Euro nach oben geschraubt.

Nach den starken Quartalsdaten könnte der Lanxess-Chef die Vor­hersage erneut erhöhen. Analysten prognostizieren im Schnitt bereits ein bereinigtes operatives Ergebnis am oberen Ende der ausgegebenen Spanne. M. M.-Warburg-Experte Schwarz etwa rechnet am Donnerstag mit einer moderaten Erhöhung der unternehmenseigenen Pro­gnose und sagt auf Jahressicht ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen von knapp 890 Millionen Euro voraus.

Übernahmen locken

Um den Konzern krisenfest zu ­machen, muss sich Zachert jedoch mehr einfallen lassen als reine Kostensenkungen. Entscheidend wäre eine Kooperation für die stark von der Automobilindustrie abhängige Kautschuksparte. Hier nehmen die Überkapazitäten weiter zu: Lanxess selbst nimmt zwei große Kautschuk­anlagen in Asien in Betrieb, deren Bau noch von Vorgänger Axel Heitmann beschlossen worden war.

Strategisch wären etwa Übernahmen in den Wachstumsmärkten Agrar­chemie oder Wasseraufbereitung sinnvoll. Für größere Zukäufe fehlt dem Konzern allerdings das Geld. So bleibt Zachert vorerst nur, sich weiter aus eigener Kraft freizuschaufeln. Doch bis dato gelang dies dem Sanierer hervorragend.

Investor-Info

Lanxess
Trendwende läuft

Das Restrukturierungsprogramm, die brummende Weltkonjunktur und der starke Dollar spielen Lanxess in die Karten. Unter dem Strich dürfte der Konzern seinen Gewinn 2015 auf 130 Millionen Euro fast verdreifachen. Für 2016 rechnen Analysten im Schnitt mit einem weiteren Gewinnanstieg auf 275 Millionen Euro. Mit einem KGV von über 20 ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau zwar nicht mehr billig, die Turnaround-Story ist aber voll intakt. Risikofreudige Anleger steigen ein.

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Bildquellen: LANXESS, 360b / Shutterstock.com

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