IWF: Globales Wachstum dürfte zurückgehen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass das globale Wachstum von 3,5 Prozent im Jahr 2022 auf jeweils 3,0 Prozent in den Jahren 2023 und 2024 zurückgehen wird.
In seinem Update zum World Economic Outlook (WEO) erhöhte der IWF damit seine Prognose für 2023 um 0,2 Prozentpunkte, ließ die Vorhersage für 2024 aber unverändert. Die Prognosen für 2023 und 2024 liegen deutlich unter dem historischen Jahresdurchschnitt von 3,8 Prozent, der in den Jahren 2000 bis 2019 verzeichnet wurde.
In den USA wird sich den Prognosen zufolge das Wachstum von 2,1 Prozent im Jahr 2022 auf 1,8 Prozent im Jahr 2023 und dann weiter auf 1,0 Prozent im Jahr 2024 abschwächen. Für 2023 wurde die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert, für 2024 um 0,1 Prozentpunkte nach unten. Der IWF begründete die nachlassende Dynamik damit, dass die Verbraucher ihre während der Pandemie angehäuften Ersparnisse weitgehend aufgebraucht haben und die Fed voraussichtlich ihre Zinsen weiter anheben wird.
Das Wachstum im Euroraum wird den Projektionen zufolge von 3,5 Prozent im Jahr 2022 auf 0,9 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen, bevor es im Jahr 2024 auf 1,5 Prozent steigt. Die Prognosen für 2023 und 2024 wurden um jeweils 0,1 Prozentpunkte nach oben genommen.
Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal 2023 eine Schrumpfung und leidet weiter unter der Schwäche des verarbeitenden Gewerbes. Der IWF senkte die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2023 um 0,2 Prozentpunkte auf ein Minus von 0,3 Prozent. Die Prognose für 2023 wurde um 0,2 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent erhöht.
Die Prognosen für China blieben mit 5,2 Prozent für 2023 und 4,5 Prozent für 2024 unverändert, allerdings mit einer veränderten Zusammensetzung: Das Konsumwachstum habe sich weitgehend im Einklang mit den Prognosen vom April entwickelt, während die Investitionen aufgrund des anhaltenden Immobilienabschwungs in diesem Land hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, hieß es.
Das Wachstum in Japan wird den Projektionen zufolge von 1,0 Prozent im Jahr 2022 auf 1,4 Prozent im Jahr 2023 steigen, was eine leichte Aufwärtskorrektur widerspiegelt, die durch die aufgestaute Nachfrage und die lockere Geldpolitik begünstigt wird. Im Jahr 2024 dürfte es sich auf 1,0 Prozent abschwächen, da die Auswirkungen der Stimuli nachlassen.
DJG/apo/ros
FRANKFURT (Dow Jones)
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