Wirtschaftsabschwung

Marktexperte warnt vor Bärenmarkt in 2025 - und beschwichtigt zugleich

27.08.24 23:30 Uhr

Experte warnt: Bärenmarkt kommt 2025 - Aber keine Panik! | finanzen.net

An den Börsen gehen weiter Rezessionssorgen um, auch wenn die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen immer wieder für Rückenwind an den Märkten sorgen. Marktexperte David Roche sieht jedoch einen Bärenmarkt voraus - wenn auch erst in 2025.

• Anleger zwischen Rezessionssorgen und Zinssenkungsfantasien
• David Roche sieht Bärenmarkt voraus
• Fed wird eingreifen, bevor Lage "drakonisch" wird



Seit Monaten wägen Marktteilnehmer ab, ob es in den USA zu einer Rezession kommen wird oder nicht. Die Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung hatte erst Mitte August gemeinsam mit anderen Faktoren zu einem weltweiten Börsenbeben geführt. Seither haben die Märkte jedoch wieder eine beeindruckende Erholungsrally an den Tag gelegt. Dabei sind es insbesondere Zinssenkungshoffnungen, die den Märkten Aufschwung verleihen. So wird am Markt mittlerweile fest davon ausgegangen, dass es im September seitens der US-Notenbank Fed zu einer Zinssenkung kommen wird, wobei sich die Fed-Vertreter diesbezüglich nicht in die Karten schauen lassen wollen und auf die Datenlage verweisen.

David Roche warnt vor Enttäuschung bezüglich Zinssenkungen

Marktexperte David Roche geht jedoch davon aus, dass etwaige Zinssenkungen nicht so stark ausfallen werden, wie es am Markt erhofft wird. Dies dürfte gemeinsam mit einer Verlangsamung der US-Wirtschaft sowie einem Platzen des Hypes rund um künstliche Intelligenz zu einem Bärenmarkt in 2025 führen. Dies führte er jüngst in der CNBC-Sendung "Squawk Box Asia" aus. So verlautete der Quantum Strategy-Analyst: "Ich denke, dass [ein Bärenmarkt] wahrscheinlich kommt, aber wahrscheinlich in 2025. Wir wissen jetzt, was ihn auslösen wird".

Wirtschaft muss sich verlangsamen

So geht Roche davon aus, dass die Fed die Zinsen, die aktuell in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent rangieren, nicht allzu bald auf den erhofften Wert von 3,5 Prozent senken wird. Dafür sprechen auch die Daten des Fed-Watch-Tools der CME Group, die nahelegen, dass es bis September 2025 lediglich auf 4,1 Prozent nach unten gehen wird. Roche kann sich auch nicht vorstellen, dass die Fed einen Zinsschritt nach unten in Höhe von 50 Basispunkten vornehmen wird, da es hierfür "keinen Bedarf" gäbe. "Die Wirtschaft ist weiterhin zu widerstandsfähig", urteilt der Experte.


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Seiner Meinung nach werde es lediglich zu Senkungen um 25 Basispunkte kommen, was sich jedoch auf die Gewinnmargen in 2025 auswirken dürfte: "Wenn man will, dass die Fed die Zinsen senkt, dann muss die Wirtschaft die Zinsen verlangsamen, die Arbeitsmärkte müssen sich abschwächen, und die Margen werden unter Druck geraten", fasst Roche zusammen.

Bärenmarkt voraus

Aufgrund sich abschwächender Margen, dürften auch Gewinnerwartungen angesichts einer sich eintrübenden Konjunktur enttäuscht werden. Es handelt sich hierbei um ein zweischneidiges Schwert, argumentiert Roche, da eine Abschwächung der Wirtschaft nötig ist, damit Zinssenkungen überhaupt gerechtfertigt sind. Hinzu komme die Entwicklung des boomenden KI-Sektors, der mittlerweile "Blasen-Territorium" erreicht habe. All dies seien genug Faktoren, "um einen Bärenmarkt mit einem Minus von 20 Prozent in 2025" nach sich zu ziehen. Ein Beginn des Abschwungs sei bereits "Ende diesen Jahres" denkbar, schätzt der Quantum Strategy-Stratege.

Keine Panik

Dies sei jedoch für Anleger kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, beschwichtigt Roche. Denn, da die Zinsen sich weiterhin auf einem hohen Niveau befinden, habe die Fed auch "viel Spielraum, um die Zinsen zu senken", sollte sich die Lage deutlich verschlechtern. Dies hätten die Währungshüter auch immer wieder versichert. So werde die Fed auch eingreifen, bevor die Situation "drakonisch" würde oder im Falle eines Ereignisses, das "die Weltwirtschaft untergraben und zerstören" würde. Vor diesem Hintergrund warnte Roche jedoch auch davor, dass politische Ereignisse wie die US-Präsidentschaftswahlen im November ein großes Risiko für das Wirtschaftswachstum darstellen würden.

Redaktion finanzen.net

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