UBS wirft Aktien raus - rät aber auch von Bargeld ab
Die Schweizer Großbank UBS hält die Zeit für gekommen, sich von seinen Aktieninvestments zu verabschieden. Cash sei aber trotzdem keine Option, so der weltgrößte Vermögensverwalter.
Werte in diesem Artikel
• Schweizer Großbank hat Aktienportfolio verkleinert
• Insbesondere Titel aus den Emerging Markets werden untergewichtet
• Cashposition sind keine Alternative - Rat zu Defensivstrategien
Um den wachsenden Risiken für die Weltwirtschaft Rechnung zu tragen, hat die Schweizer UBS nun einen drastischen Schritt unternommen.
Aktien werden untergewichtet
Der Vermögensverwalter reduziert seine Aktienbeteiligungen, um das Risiko in den Portfolios zu reduzieren. Dabei ist es offenbar insbesondere der Handelskrieg, der die UBS zu diesem Schritt veranlasst. Er ist "das Hauptrisiko für die Märkte", erklärte Global Chief Investment Officer Mark Haefele. "Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat in den letzten Tagen zugenommen und das Risiko eines Vergeltungszyklus erhöht, der das globale Wachstum und die Aktienmärkte untergräbt. Das rechtfertigt eine Reduzierung des Risikos in unseren Portfolios, um unser Engagement in einem unsicheren politischen Umfeld zu verringern", hieß es von Seiten des UBS-Managers.
Betroffen seien dabei insbesondere Papiere aus den Emerging Markets, da diese stärker der erhöhten Marktvolatilität, einer sich verlangsamenden Weltwirtschaft und erhöhten Handelsspannungen ausgesetzt seien, so Haefele weiter.
Nicht alle Aktien auf dem Prüfstand
Während Schwellenländer-Aktien bei der UBS derzeit durchs Raster fallen, sieht der Vermögensverwalter nicht alle Regionen so kritisch. Das für Kunden verwaltete Geld befinde sich in einer "risikoneutralen" Position, betonte Haefele, ohne weitere Details zu nennen. Von Panik auf Anlegerseite rät er dennoch ab. Man solle nun nicht so agieren, als bereite man sich auf eine typische Rezession oder die nächste Finanzkrise vor, gibt der Manager teilweise Entwarnung. "Wir glauben immer noch, dass die USA eine Rezession im Jahr 2020 vermeiden können, was durch zusätzliche Lockerungen der Federal Reserve und starke Verbraucherausgaben unterstützt wird."
Cash keine Option
Um sich gegen Volatilität und mögliche Verwerfungen an den Märkten abzusichern, rät die UBS zu speziellen Defensivstrategien. "Wir glauben, dass Anleger ihre Anlagestrategien auch in derzeit unsicheren Zeiten langfristig auf Kurs halten können, ohne sich in Bargeld zurückziehen zu müssen", betonte Haefele zuletzt. Stattdessen sieht der Vermögensverwalter Dividendenaktien als mögliche Anlageoption: "Dividendeninvestitionen sind ein defensiver Anlagestil, der regelmäßige Cashflows für Anleger generiert und bei volatilen Märkten tendenziell eine Outperformance erzielt", zitiert CNBC den Bankmanager. Auch Gold sei vor diesem Hintergrund ein historisch sicherer Trade, wenn die Zinssätze niedrig, Aktien volatil und der Dollar schwach seien.
Redaktion finanzen.net
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