ISE 100 unter Druck: Aktien in der Türkei mit deutlichen Verlusten - Unsicherheit über Stichwahl-Ausgang belastet
Die türkische Aktienbörse hat am Montag nach der Wahl in der Türkei deutliche Verluste hinnehmen müssen.
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Der Leitindex ISE 100 sackte im frühen Handel um bis zu 6,4 Prozent ab, berappelte sich in der Folgezeit aber und halbierte das Minus auf zuletzt rund 3,2 Prozent. Börsianer verwiesen auf die Ungewissheiten in puncto Wirtschaftspolitik, da Präsident Recep Tayyip Erdogan, unter dessen Führung die Wirtschaft des Landes in den vergangenen Jahren stark gelitten hat, durchaus gute Chancen auf eine Wiederwahl hat.
Nach 20 Jahren an der Macht muss sich Erdogan voraussichtlich erstmals einer Stichwahl stellen. Nach bislang rund 95 Prozent der ausgezählten Wahlurnen im Inland und rund 37 Prozent im Ausland liegt Erdogan bei 49,49 Prozent der Stimmen. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu kam demnach auf 44,79 Prozent. Beide verfehlten damit die absolute Mehrheit von 50 Prozent. Die Stichwahl ist für den 28. Mai geplant.
Bis dahin könnte es nicht nur für die türkische Börse, sondern auch für die heimische Währung Lira turbulent werden. Die Geld- und Wirtschaftspolitik der Regierung dürfte daher bis zum 28. Mai darauf ausgerichtet sein, einen weiteren Absturz der Lira zu verhindern, glauben die Devisenexperten der Commerzbank. Allerdings werde diese Aufgabe durch das Wahlergebnis massiv erschwert. "Denn mittel- bis langfristig spricht nun nichts mehr für ein Ende der (vorsichtig ausgedrückt:) 'unkonventionellen' Geldpolitik, nichts mehr gegen eine weitere Beschleunigung der Inflation und nichts mehr gegen eine Schwächung der Lira", so die Commerzbank.
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ISTANBUL (dpa-AFX)
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