Inflationsdruck nimmt weiter zu: Deutsche HVPI-Inflation steigt im Juli auf 8,5 Prozent
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Juli wider Erwarten nochmals zugenommen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lag um 8,5 (Juni: 8,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 8,1 Prozent erwartet.
In der nationalen Berechnung erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent auf Monats- und 7,5 (7,6) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,7 bzw 7,4 Prozent prognostiziert.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich gestiegen und befeuern die Inflation. Im Juli lagen die Energiepreise um 35,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit 14,8 Prozent überdurchschnittlich.
Die Bundesbank rechnet für 2022 mit einem Anstieg des deutschen HVPI um 7,1 Prozent. Wegen der hohen Inflation in ganz Europa hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende eingeleitet. In der vorigen Woche erhöhte sie ihre Leitzinsen um 50 Basispunkte und machte damit den Negativzinsen ein Ende. Im September wird eine weitere Straffung der Geldpolitik erwartet. Erhöhungen des Leitzinses verteuern Kredite und dämpfen die Nachfrage, was wiederum die Inflation bremst.
DJG/apo/smh
FRANKFURT (Dow Jones)
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