LSE-Aktie schließt doch im Plus: EU-Kommission prüft Refinitiv-Übernahme durch Londoner Börse
Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die geplante Übernahme des Finanzdatenanbieters Refinitiv durch die Londoner Börse genauer unter die Lupe.
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Wie die EU-Kommission am Montag mitteilte, sei eine eingehende Prüfung des Vorhabens eingeleitet worden. "Die Finanzmärkte spielen in der europäischen Wirtschaft eine ganz wesentliche Rolle", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "Wir werden genau prüfen, ob die geplante Übernahme (...) den Wettbewerb auf diesen Märkten beeinträchtigen würde."
Die London Stock Exchange (LSE) hatte im August vergangenen Jahres mitgeteilt, Refinitiv für 27 Milliarden Dollar (rund 24 Mrd Euro) übernehmen und damit unabhängiger vom Geschäft mit Aktien werden zu wollen. Am 13. Mai wurde der Zusammenschluss bei der EU-Kommission angemeldet. Auch die Deutsche Börse war an Teilen des Refinitiv-Devisenhandels interessiert.
Die EU-Kommission äußerte am Montag unter anderem Bedenken daran, dass das entstehende Unternehmen einen "sehr hohen Marktanteil im Bereich des elektronischen Handels mit europäischen Staatsanleihen" hätte. Für einen neuen Handelsplatz könne es schwierig sein, "ausreichend Kunden zu gewinnen und sich zu einer echten Alternative zu den etablierten Handelsplätzen zu entwickeln".
Zudem bestehe die Sorge, dass Wettbewerber künftig von der Londoner Börse vom Zugang zu den Daten für konsolidierte Echtzeit-Datenfeeds und Desktop-Dienste ausgeschlossen werden könnten. Die EU-Kommission hat nun bis zum 27. Oktober Zeit, den Zusammenschluss zu prüfen.
Die LSE-Aktie gewann in London am Dienstag schließlich 1,48 Prozent auf 83,66 Pfund, nachdem das Papier zeitweise tiefer notierte.
/wim/DP/zb
BRÜSSEL (dpa-AFX)
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