Lufthansa-Aktie hebt ab: Lufthansa bestätigt nach solidem Quartal Jahresprognose
Die Deutsche Lufthansa hat im dritten Quartal vor allem wegen höherer Treibstoffkosten operativ weniger verdient als im Vorjahreszeitraum.
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Außerdem hat die Deutsche Lufthansa weitere Maßnahmen beschlossen, um die Ergebnisse der Fluggesellschaften im Konzern zu verbessern - und sie damit auch fit für den Wettbewerb mit den Billigairlines zu machen. Die im Juni angekündigten Maßnahmen bei der Low-Cost-Tochter Eurowings, die 2021 die Gewinnschwelle erreichen soll, zeigten erste Erfolge und würden konsequent fortgesetzt, teilte der DAX-Konzern bei der Vorlage seiner Zahlen für das dritte Quartal mit.
"Wir erwarten von allen Gesellschaften einen positiven Wertbeitrag", sagte Finanzvorstand Ulrik Svensson laut der Mitteilung. Wir haben deshalb zahlreiche weitere Maßnahmen beschlossen, um vor allem die Performance der unterdurchschnittlich profitablen oder sogar defizitären Gesellschaften zu verbessern."
Die Tochter Austrian Airlines (AUA) werde sich künftig ausschließlich auf Flüge aus dem Drehkreuz Wien konzentrieren, alle dezentralen Basen werden geschlossen. Die Fluggesellschaft soll zudem Strecken von Eurowings übernehmen, wie ein Lufthansa-Sprecher sagte. Außerdem sollen die Produktivität weiter erhöht und Personalkosten gesenkt werden, um bis Ende 2021 jährliche Kosteneinsparungen von zusätzlich 90 Millionen Euro zu erreichen. Zur genauen Höhe der bislang angepeilten Einsparungen wollte sich das Unternehmen zunächst nicht äußern, ebenso nicht zu den konkreten Maßnahmen.
Die österreichische Tageszeitung Die Presse hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass bei AUA hunderte Jobs auf der Kippe stünden. Der Preiskampf mit der Billigkonkurrenz gehe an die Substanz der Airline, die im laufenden Jahr rote Zahlen schreiben dürfte.
Brussels Airlines soll doch nicht, wie ursprünglich geplant, in Eurowings integriert, sondern näher an die Netzwerkairlines Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss angebunden werden. Das hatte die Lufthansa im Juni bereits angekündigt. Im Zuge eines Turnaround-Plans sollen nun unter anderem die operativen Prozesse verschlankt werden, um die Kosten zu senken und im Jahr 2022 eine bereinigte EBIT-Marge von 8 Prozent zu erzielen - ein ähnliches Niveau wie bei Eurowings, deren langfristige Zielmarge bei 7 Prozent liegt.
Die Flotte der Lufthansa Cargo wird verkleinert und vereinheitlicht. Darüber hinaus konzentriere sich die Sparte weiterhin auf die Senkung ihrer Kosten.
Die Prognose für das Geschäftsfeld Logistik mit Lufthansa Cargo hat der Konzern mit der Zahlenvorlage gesenkt und erwartet angesichts eines schwierigen Marktumfelds, vor allem im Asiengeschäft, nun einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Adjusted-EBIT-Marge zwischen 0 und 2 Prozent. Bislang hatte die Lufthansa hier einen stabilen Umsatz und eine Marge zwischen 3 und 5 Prozent prognostiziert.
Zwischenbericht sorgt bei Lufthansa-Aktie für Erholung
Erste Erfolge der Lufthansa durch Eingriffe bei Eurowings sowie neue Sparpläne für schwächelnde Tochtergesellschaften haben die Aktien der Fluggesellschaft am Donnerstag an die DAX-Spitze katapultiert. Sie gewannen im XETRA-Handel 6,84 Prozent auf 17,26 Euro. Zugleich gelang es den Papieren, die exponentielle 200-Tage-Linie bei aktuell knapp unter 17 Euro zu durchbrechen, die charttechnisch interessierten Anleger den längerfristigen Trend signalisiert. Das sorgte für weitere Kursgewinne.
Vor rund 5 Monaten hatte die Lufthansa ihre Gewinnprognose für 2019 wegen des aggressiven Wettbewerbs im Billigflugsegment eingedampft. Die Aktie, die sich seit Jahresbeginn bereits mehr auf Tal- als auf Bergfahrt befand, war daraufhin hart abgestraft worden und bis August auf ein Zwischentief bei 12,58 Euro gesackt. Seither geht es wieder vorsichtig aufwärts. Unter den 30 Dax-Werten ist die Lufthansa-Aktie aber bis dato weiterhin das Schlusslicht mit einem bisherigen Kursverlust von knapp 11 Prozent. Der Dax selbst legte seit Jahresbeginn um rund 26 Prozent zu.
Dass die Lufthansa ihre Ziele für das Gesamtjahr nun zur Vorlage ihrer Neunmonatsbilanz bestätigen konnte, sei nicht zuletzt der stärkeren Geschäftsentwicklung der Billigflug-Tochter Eurowings und einer guten Kostenentwicklung geschuldet, hoben die Analysten von Davy Research positiv hervor. Alles in allem hätten sie eine freundliche Kursreaktion erwartet, zumal es für die Konsensschätzungen nun auch wieder etwas Aufwärtspotenzial gebe.
Zur Entwicklung bei Eurowings hieß es von Davy: "Inzwischen sind erste Erfolge in Richtung einer Trendwende sichtbar, die konsequent weiterverfolgt wird." Dabei wurde auf das im Jahresvergleich wieder gestiegene operative Ergebnis (Ebit) im dritten Quartal der Lufthansa-Tochter verwiesen.
Zudem hoben die Experten des irischen Analysehauses hervor, dass die Lufthansa ihre Stückkosten im dritten Quartal verringert habe, da für die Netzwerk-Airlines der Unternehmensgruppe die Vorteile einer beträchtlich verbesserten Stabilität in der Flugaktivität und deutlich langsamer wachsende Instandhaltungskosten spürbar geworden seien.
Die Streiks bereiten Analysten Sorge. Deren Einfluss "bleibt ein Unsicherheitsfaktor", schrieb etwa Adrian Yanoshik von der Berenberg Bank.
Abhängig vom Ausmaß der Störungen durch den Streik der Kabinen-Gewerkschaft Ufo rechne das Management mit einem negativen Einfluss auf das Ebit zwischen 10 und 20 Millionen Euro pro Tag, gab er zu bedenken. Zudem sei auch auf Kapazitätsrückgänge im Winter in Europa und ein rückläufiges Transatlantik-Geschäft verwiesen worden. "Diese Trends decken sich mit unserer Einschätzung und den Trends, die auch andere Fluggesellschaften im Zuge ihrer Berichtserstattung zum dritten Quartal bekannt gegeben haben", so Yanoshik.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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