Bertrandt-Aktie leichter: Bertrandt-Gewinn sinkt etwas stärker als erwartet
Die Schwäche der Autoindustrie hat beim Entwicklungsdienstleister Bertrandt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 deutlich auf den Gewinn gedrückt.
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Das Ergebnis nach Steuern sackte um knapp 18 Prozent auf 39 Millionen Euro ab, wie das SDAX-Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage seiner Jahresbilanz (per 30. September) im baden-württembergischen Ehningen mitteilte.
Auch das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel angesichts eines Minus von 16,4 Prozent auf 60,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr klar schlechter aus. Die entsprechende Marge sank auf 5,7 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie bei 7,1 Prozent. Bertrandt begründete dies mit temporären, kundenspezifischen Projektverschiebungen, Preisdruck sowie Anlaufkosten.
Das operative Ergebnis lag damit im Rahmen des im August gesenkten Unternehmensausblick. Damals war Bertrandt aufgrund der Schwäche der globalen Automärkte pessimistischer geworden und hatte nur noch 52,1 bis 80,3 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Investoren und Analysten hatte sich nun etwas mehr erhofft. Die Bertrandt-Aktie verlor am Vormittag im XETRA-Handel denn auch rund 0,76 Prozent an Wert und notierte bei rund 52,40 Euro. Damit gehörten die Anteilsscheine zu den schwächsten Titeln im Nebenwerteindex SDAX. Seit Jahresbeginn haben sie sogar knapp ein Viertel an Wert eingebüßt. In den zurückliegenden fünf Jahren sieht die Entwicklung der Papiere mit einem Verlust von über 50 Prozent noch erheblich schlechter aus.
Bertrandt verwies auf "anspruchsvolle wirtschaftliche Rahmenbedingungen", vor allem durch die unsichere Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China sowie durch den ungewissen Ausgang des Brexits. Zudem hielten Veränderungen im Markt, Technologiesprünge zu neuen Antriebsformen und die Digitalisierung weiter an.
Während der Gewinn beim Entwicklungsdienstleister deutlich zurückging, verbuchte Bertrandt bei den Erlösen Zuwächse. So konnte das Unternehmen seinen Umsatz um knapp vier Prozent auf 1,06 Milliarden Euro steigern und lag damit im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Ins neue Geschäftsjahr geht Bertrandt verhalten optimistisch und verweist auf die Risiken in puncto Konjunktur sowie durch die Entwicklung in der Autobranche. Dennoch seien die für die Geschäftsentwicklung wichtigen Markttrends wie umweltfreundliche individuelle Mobilität, autonomes und vernetztes Fahren sowie steigende Modell- und Variantenvielfalt weiterhin intakt, hieß es.
Die Gesamtleistung soll im Geschäftsjahr 2019/2020 zwischen 20 und 50 Millionen Euro wachsen, das Ebit zwischen 54 und 83,2 Millionen Euro liegen. Daraus ergibt sich eine Marge zwischen 5 und 7,5 Prozent. Analysten gehen bislang von einem Umsatz von 1,09 Milliarden Euro und einem Ebit von knapp 70 Millionen Euro aus. Ein Händler bewertete den Ausblick auf den ersten Blick als "in Ordnung".
Laut eigenen Angaben beschäftigt Bertrandt derzeit weltweit rund 13.660 Mitarbeiter an 57 Standorten in Europa, Asien und den USA. Neben Leistungen in der Automobil- und Luftfahrtindustrie bietet Bertrandt unter anderem auch Dienstleistungen in der Energie-, Medizin- und Elektrotechnik sowie im Maschinen- und Anlagenbau an.
/eas/mis/jha/
EHNINGEN (dpa-AFX)
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