Ryanair erwartet wegen Flugverbot von Boeing 737 weniger Wachstum - Airline-Aktien gefragt
Wegen der verzögerten Auslieferung des Problemjets Boeing 737 Max streicht der irische Billigflieger Ryanair seine Flugpläne zusammen.
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Für den kommenden Sommer plane man nur noch mit dem Zugang von 30 neuen Maschinen anstelle von 58 Jets, teilte das Unternehmen am Dienstag in Dublin mit. Das Kapazitätswachstum für diesen Zeitraum falle von geplanten 7 Prozent auf 3 Prozent. Die Passagierzahlen dürften somit im gesamten nächsten Geschäftsjahr von 162 Millionen auf rund 157 Millionen Euro sinken.
Nach dem Absturz zweier Maschinen der Boeing-Modellreihe bei Lion Air und Ethiopian Airlines mit insgesamt 346 Toten müssen alle 737-Max-Jets seit Mitte März weltweit am Boden bleiben. Bislang ist unklar, wann die Behörden den Flieger wieder in die Luft lassen. Boeing hat nach eigenen Angaben die Entwicklung eines Updates für die Steuerungssoftware des Flugzeugs abgeschlossen, die möglicherweise für die Abstürze verantwortlich ist. Die US-Luftfahrtbehörde FAA muss die Änderungen noch zertifizieren, bevor die Maschinen wieder starten dürfen.
Vor diesem Hintergrund werde Ryanair bereits ab dem Winter 2019 an bestimmten Stützpunkten Kürzungen vornehmen oder sie zum Teil auch ganz aufgeben, hieß es von dem Unternehmen weiter. Man werde sich diesbezüglich mit allen Beteiligten und den Gewerkschaften beraten. Eine Rückkehr zum normalen Wachstum werde erst ab dem Sommer 2021 erwartet.
"Wir halten weiterhin an der B737 Max fest und rechnen damit, dass der Flieger noch vor Ende 2019 wieder an den Start gehen darf", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Mit der Boeing Max200 hat das Unternehmen einen Flugzeugtypen bestellt, der aus der gleichen Reihe wie die 737 stammt aber mehr Plätze bietet. Dieser muss von den Behörden gesondert zertifiziert werden. Ryanair rechnet mit einer Auslieferung zwischen Januar und Februar 2020.
Airline-Aktien gefragt
Die Aussicht auf eine geringere Zunahme der Kapazitäten in Europas Luftfahrtbranche hat am Dienstagvormittag die Kurse der Airlines kräftig angetrieben. Aktien des Billigfliegers Ryanair legten in London um zeitweise 2 Prozent zu. Zuletzt lagen sie noch 0,49 Prozent im Plus.
easyJet gewannen 3,23 Prozent und die Aufschläge bei den Branchengrößen Lufthansa, Air France-KLM und International Consolidated Airlines reichten von 2,4 bis zu 2,8 Prozent.
"Wir erachten das als positiv für die Branche", sagte Analyst Daniel Roeska von Bernstein. Damit dürfte das Angebot im kommenden Jahr nicht mehr so stark zunehmen, was vor allem für die europäischen Kurzstrecken von Vorteil sei. Ryanair wolle die Zunahme der Kapazitäten 2020 mehr als halbieren. In der Folge dürfte der Druck von den Erträgen etwas weichen.
DUBLIN - (dpa-AFX)
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Bildquellen: Rob Wilson / Shutterstock.com, Markus Mainka / Shutterstock.com
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