Weltall-Rivalen

Kampf der Giganten: Bezos rüstet bei Blue Origin auf, um gegen Musks SpaceX anzukommen

09.08.18 22:13 Uhr

Kampf der Giganten: Bezos rüstet bei Blue Origin auf, um gegen Musks SpaceX anzukommen | finanzen.net

Was macht man, wenn man auf der Erde alles erreicht hat, was man sich vorgenommen hat? Man greift nach den Sternen. Vielleicht ist das ein Grund dafür, warum erfolgreiche Geschäftsmänner wie Jeff Bezos und Elon Musk in die Raumfahrt investieren.

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Jeff Bezos ist der aktuell reichste Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 150 Milliarden US-Dollar. Der Amazon-Gründer wurde durch seinen Online-Versandhändler reich, sein Herz schlägt jedoch auch für das All.

Blue Origin vs. SpaceX

So gründete Bezos bereits im Jahr 2000 sein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen Blue Origin, das suborbitale Flüge mithilfe von wiederverwendbaren Flugsystemen anbieten will. Jährlich floss eine Milliarde seines Vermögens in Blue Origin, die Raumfahrt stellt für Bezos die Zukunft dar.

Doch in den letzten Jahren hat sich viel getan auf dem Raumfahrtmarkt und so muss sich Bezos gegen einige Konkurrenten durchsetzen. Zum einen gibt es seit 2006 die United Launch Alliance, ein Joint Venture von einem Tochterunternehmen Boeings und dem Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin, das Startdienste für verschiedene Trägerraketen anbietet. Zum anderen wurde 2015 die ArianeGroup gegründet, bei der Airbus mit dem französischen Technologiekonzern Safran kooperiert.

Der größte Konkurrent für Bezos dürfte allerdings ein Unternehmer-Kollege sein: Elon Musk. Dessen 2002 gegründetes Unternehmen SpaceX hat es sich zum Ziel gesetzt, Technologien zu entwickeln, die es der Menschheit ermöglichen, andere Planeten - zunächst einmal den Mars - zu bevölkern. Und SpaceX ist sehr erfolgreich. 50 gelungene Starts absolvierten Raketen der "Falcon"-Reihe bereits, für Furore sorgte Musk auch damit, dass er mit der Falcon Heavy im Februar seinen eigenen Tesla Roadster in den Orbit schickte.

Neue Rakete noch nicht fertiggestellt

So hinkt Blue Origin bis jetzt anscheinend deutlich hinterher. Mit der neuen Rakete "New Glenn" wurden bisher noch gar keine Tests durchgeführt, der Flugkörper existiert bis dato nur theoretisch. Wie mit dem Projekt vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters äußerten, würden gerade die Details für das Design der "New Glenn" finalisiert und seien die ersten Modellkomponenten in der Mache.

Und dabei war das ursprüngliche Ziel, diese Rakete bis 2020 fertiggestellt zu haben und damit Geld machen zu können: Sie ist die Basis dafür, dass das Unternehmen Militär- und Werbeaufträge bekommt. Die "New Glenn" soll, wie Bezos erklärte, Satelliten und eventuell auch Menschen ins All befördern.

Einen ersten Kunden hat Blue Origin für die "New Glenn" bereits, den drittgrößten Satellitenbetreiber der Welt, Eutelsat. Eine informierte Person erklärte, dass Blue Origin gegenüber Eutelsat zugab, dass 2020 ein "sehr aggressives" Ziel sei. Deshalb einigten sich die beiden Parteien vertraglich darauf, dass die ersten Satelliten von der "New Glenn" zwischen 2021 und 2022 in die Luft geschossen werden. Falls es zu zeitlichen Verzögerungen kommen sollte, entstünden Blue Origin außerdem keine Schäden.

Personal mehr als verdoppelt

Um auf dem Weltraummarkt konkurrenzfähig zu bleiben und sich nicht von SpaceX ausstechen zu lassen, hat Bezos in den letzten Jahren sein Personal kräftig aufgestockt. Ein Mitarbeiter nannte das Wachstum "übertrieben", tatsächlich soll Blue Origin seine personellen Ressourcen in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt haben, sodass nun ungefähr 1.500 Mitarbeiter bei Bezos' Weltraum-Traum beschäftigt sind. Reuters ist außerdem darüber informiert, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren die Angestelltenzahl nochmals verdoppelt werden soll.

Doch selbst dann bleibt die Frage, ob sich Blue Origin gegenüber SpaceX durchsetzen kann. Zum Vergleich: Musks Raumfahrtunternehmen beschäftigt derzeit ungefähr 6.000 Mitarbeiter, also schon jetzt deutlich mehr, als Bezos für die kommenden Jahre überhaupt plant. Doch Bezos wäre nicht so erfolgreich geworden, wenn er nicht alle Tricks einsetzen würde. So konzentrierte er sich bei den letzten Einstellungen darauf, talentierte Personen für die "New Glenn" zu bekommen und stellte unter anderem 60 ehemalige SpaceX-Mitarbeiter ein, von deren Wissen er profitieren dürfte.

Weltall-Ausflüge als Geschäftsmodell

Um weitere finanzielle Ressourcen aufzubauen und vermutlich um sein Unternehmen ins Gespräch zu bringen, bietet Bezos mit der ersten Rakete von Blue Origin, der "New Shepard", Touristenflüge in die Schwerelosigkeit an, die Interessierte zwischen 200.000 und 300.000 US-Dollar kosten sollen. Ob er mit dieser Strategie jedoch an Musk vorbeikommt, der bereits Aufträge von der NASA, der U.S. Air Force und von zahlreichen Satellitenfirmen einheimsen konnte, ist fraglich.

Eine kleine Verschnaufpause ist Bezos noch gewährt, denn wie der Weltraum-Analyst Marco Caceres von Fairfax erklärte, sollen ab 2020 um die 800 Satelliten jährlich ins All starten. Wenn Bezos mit mehr Mitarbeitern seine "New Glenn" rechtzeitig fertigstellt, könnte er dieses Bedürfnis mit bedienen. Das Wettrennen zum Mars ist damit noch nicht entschieden.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Marvin Joseph/The Washington Post via Getty Images, Drew Angerer/Getty Images

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