GRENKE-Aktie steigt: GRENKE verdient mehr - Neugeschäft wächst zweistellig
Der Finanzierungsdienstleister GRENKE rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem etwas schwächeren Wachstum.
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Das Management erwartet für das Neugeschäft im Kernsegment Leasing einen Zuwachs von 14 bis 18 Prozent. Das teilte der MDAX-Konzern am Dienstag in Baden-Baden mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Neugeschäft in dieser Sparte 18,2 Prozent gewachsen. Das Factoring-Geschäft legte um 26 Prozent zu. Auch hier erwartet der Konzern mit 25 Prozent etwas weniger für 2020.
So startet der Konzern nach einem anspruchsvollen Jahr bewusst mit einer eher konservativen Prognose ins neue Geschäftsjahr: "Wir haben gesehen, dass es eine gewisse Volatilität gibt, dazu hatte die Nachfrage im vierten Quartal auch etwas nachgelassen", erklärte GRENKE-Chefin Antje Leminsky die etwas geringeren Aussichten. Es bleibe aber der Anspruch des Managements, stärker zu wachsen als 2019. Und in absoluten Zahlen sei der Zuwachs immer noch stark, so das Management.
Im Sommer hatte der MDAX-Konzern seine Prognose gesenkt. Grund dafür waren vor allem gestiegene Kosten aus der Schadensabwicklung und Risikovorsorge. Weil sich die Konjunktur abgeschwächt hatte, sei es beiden Kunden öfter zu Zahlungsverzögerungen oder -ausfällen gekommen. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich im abgelaufenen Jahr von 2,79 Euro auf 2,92 Euro. Für 2020 rechnet der Konzern mit einem Gewinnwachstum in der Spanne zwischen 153 und 165 Millionen Euro an.Der Vorstand sei mit der Geschäftsentwicklung 2019 zufrieden. Mit der Wachstumsrate von 18 Prozent erreicht der Konzern zwar nur das untere Ende der zuletzt im Oktober erhöhten Prognose, allerdings liegt die Zahl deutlich über dem langfristigen Wachstumsziel von 12 Prozent.
GRENKE sei in der Lage, auf ein anspruchsvolles Marktumfeld "schnell und flexibel" zu reagieren. Die Deckungsbeiträge des Neugeschäfts haben sich demnach im zweiten Halbjahr 2019 erholt. Der Deckungsbeitrag ist eine wichtige Kennziffer für die Profitabilität des Leasinggeschäfts. Zudem wurden laut Geschäftsbericht eine Reihe strategischer Initiativen angestoßen. Dazu gehört sowohl der weitere Ausbau der digitalen Angebote als auch der Markteintritt mit dem Leasinggeschäft in den USA, der für das erste Halbjahr geplant ist.
Dabei ist Arizona allerdings nur eine von sechs neuen Niederlassungen, die 2020 eröffnet werden soll. "Wachstum kommt nicht von allein", so GRENKE-Chefin Leminsky. Im abgelaufenen Jahr war der Konzern auch in Belgien, Kanada, Spanien und den Emiraten gestartet. Die USA seien ein sehr anspruchsvoller Leasingmarkt, heißt es von Seiten des Vorstands. Was das Umsatzpotenzial angehe, sei es auch der größte Markt der Welt.
Den größten Teil, rund 80 Prozent, setzt das Unternehmen im Leasing-Geschäft mit IT und Maschinen um. Daneben bietet der Konzern auch Factoring (Forderungsmanagement) und Banking für Unternehmen an. Bei Ersterem kümmert sich GRENKE für seine Kunden darum, dass diese liquide bleiben und ausgestellte Rechnungen beglichen werden. Factoring macht nur knapp 19 Prozent des Geschäfts aus, Banking ist die kleinste Sparte - beide wachsen allerdings stark.
So reagierte die GRENKE-Aktie
Die Anleger freuten sich über die weiter anziehenden Geschäfte, die GRENKE-Aktie legte im XETRA-Geschäft 7,76 Prozent auf 101,40 Euro zu. Zuletzt waren die Papiere im Oktober 2018 auf einen dreistelligen Wert gekommen. Im Gesamtjahr 2019 hatten sie unter stärkeren Schwankungen um knapp ein Fünftel zugelegt. Die Aktien nahmen damit wieder Kurs auf das bisherige Hoch aus dem Jahr 2018 bei 107,30 Euro.
Analyst Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe hielt an seiner Kaufempfehlung fest. Der Dividendenvorschlag von 0,88 Euro lag etwas über seinen Erwartungen. Die Gewinnaussichten bezeichnete Schäfer als eher vorsichtig, während das vierte Quartal seinen Erwartungen entsprach. Analyst Christoph Blieffert von der Commerzbank dagegen hält die Netto-Gewinnprognose allerdings eher für realistisch denn für vorsichtig.
Den Gewinn konnte Grenke im abgelaufenen Jahr um 8 Prozent auf 142 Millionen Euro steigern. Damit blieb der Konzern allerdings unter der ursprünglich anvisierten Spanne zurück.
/knd/men/fba
BADEN-BADEN (dpa-AFX)
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