Nikola-Aktie springt hoch: Nikola verschiebt Badger-Präsentation - Platzt der Deal mit GM oder kommt es doch ganz anders?
Bei dem Tesla-Konkurrenten Nikola verschärft sich die Situation weiter. Der für Ende des Jahres fest eingeplante Präsentationstermin für den ersten Elektro-LKW des Unternehmens wurde verschoben - nun könnte auch General Motors die Reißleine ziehen.
Werte in diesem Artikel
• Nikola verschieben Nikola World
• Gibt es keine Badger-Präsentation?
• GM-Deal auf der Kippe
Für Nikola kommt es derzeit knüppeldick: Nachdem das Unternehmen infolge massiver Betrugsvorwürfe durch den Shortseller Hindenburg Research ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten war und der Chef und Gründer von Nikola, Trevor Milton, überraschend hinwarf, sah sich der Hersteller von Elektro-Lastwagen nun auch noch dazu veranlasst, seine im Dezember geplante Großveranstaltung, die Nikola World, absagen zu müssen.
Nikola World verschoben oder abgesagt?
Offiziell nannte das Unternehmen die COVID-19-Pandemie als Grund für die Verzögerungen: "Aufgrund der Einschränkungen wegen der COVID-19-Publikumsgröße an den wichtigsten Veranstaltungsorten in Arizona haben wir beschlossen, die Nikola World zu verschieben, bis wir die Nikola-Community sicher zusammenbringen können. Alle Tickets im Zusammenhang mit Nikola World werden je nach Kundenwunsch erstattet oder behalten ihre Gültigkeit", hieß es im Rahmen einer Pressemitteilung.
Einen neuen Termin für die Veranstaltung, in deren Rahmen der Nikola Badger präsentiert werden sollte, blieb das Unternehmen unterdessen schuldig, was bei einigen Anlegern Zweifel aufkommen ließ, ob die Nikola World möglicherweise komplett abgesagt werden könnte. "Wir werden weiterhin Fortschrittsaktualisierungen für unser gesamtes Produktportfolio bereitstellen", betonte das Unternehmen weiter, ohne dabei konkreter zu werden.
GM-Einstieg in Gefahr
Darüber hinaus bekommt Nikola noch Gegenwind von anderer Seite: Denn der noch vor Wochen groß angekündigte Einstieg des US-Autobauers General Motors bei dem Unternehmen steht möglicherweise auf der Kippe.
Die strategische Partnerschaft hätte eigentlich am Mittwoch finalisiert werden sollen, allerdings hatte es wohl zuletzt Verzögerungen in den Verhandlungen gegeben. Ursprünglich hatte GM elf Prozent von Nikola kaufen und dafür zwei Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen wollen, doch zuletzt öffentlich gewordene Vorwürfe gegen den ehemaligen CEO haben bei den Verantwortlichen von GM möglicherweise für ein Umdenken gesorgt. Konkret geht es um Vorwürfe zweier Frauen, die Trevor Milton wegen vermeintlicher sexueller Übergriffe bei US-Behörden angeklagt hatten.
Angaben von CNBC zufolge kann der Deal zwischen GM und Nikola von beiden Seiten aufgekündigt werden, wenn er bis zum 3. Dezember nicht finalisiert und unterschrieben wurde.
Zwischenzeitlich wurden aber auch Stimmen laut, die eine Verzögerung bei den Verhandlungen als positiv bewertet hatten: Bei CNBC spekulierte man zuletzt auch darüber, dass GM seine Beteiligung an Nikola sogar noch deutlich ausbauen könnte. Immerhin ist die Nikola-Aktie seit den noch immer ungeklärten Betrugsvorwürfen von Hindenburg um rund die Hälfte billiger geworden.
Nikola Tre angekündigt
Unterdessen bemüht sich die Geschäftsführung von Nikola, Anlegervertrauen zurückzugewinnen. Das Unternehmen kündigte an, dass fünf Nikola Tre, Prototypen des hauseigenen Sattelschleppers, kurz vor der Fertigstellung stünden. Die Fahrzeuge werden nicht mit Brennstoffzellen, sondern mit einem Akku angetrieben.
Bei Anlegern waren die Spekulationen um Nikola am Mittwoch auf fruchtbaren Boden gefallen, die Nikola-Aktie ging 14,54 Prozent höher bei 20,48 US-Dollar aus dem Handel. Auch am Donnerstag ging es deutlich aufwärts: Die Aktie verzeichnete ein Plus von 17,72 Prozent auf 24,11 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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