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US-Notenbank pumpt erneut 75 Milliarden Dollar in den Geldmarkt

19.09.19 15:57 Uhr

US-Notenbank pumpt erneut 75 Milliarden Dollar in den Geldmarkt | finanzen.net

Die amerikanische Notenbank Fed hat die US-Banken den dritten Tag in Folge mit Zusatzliquidität versorgt.

Es wurden weitere 75 Milliarden US-Dollar in den Geldmarkt gepumpt, wie die Fed am Donnerstag in Washington mitteilte. In Summe ergibt sich ein Betrag von etwas mehr als 200 Milliarden Dollar, die die Fed den Banken als Übernachtgeld über spezielle Wertpapiergeschäfte (Repos) geliehen hat.

Die Geldspritzen der Fed haben die angespannte Lage am Interbankenmarkt beruhigen können. Nachdem der Zins für Bankenliquidität am Dienstag bis auf zehn Prozent gestiegen war, lag er am Donnerstag wesentlich tiefer bei etwa zwei Prozent. Als Gründe für die Anspannung nennen Experten einen hohen Liquiditätsbedarf amerikanischer Unternehmen aus Steuergründen sowie das derzeit hohe Angebot an US-Staatsanleihen. Letztere werden häufig von US-Banken erworben. Hintergrund des hohen Anleiheangebots wiederum sind die hohen Haushaltsdefizite der Regierung.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte sich am Mittwochabend ausführlich zu den Verspannungen am Geldmarkt geäußert. Er sei nicht besorgt, die Fed habe die Angelegenheit im Griff, sagte er nach der Zinssitzung der Zentralbank. Als begleitende Maßnahme hatte die Fed den Zins für Überschussreserven (IOER) stärker verringert als ihr Zielband für die Fed Funds Rate. Die Notenbank habe alle Instrumente zur Verfügung, um dem Liquiditätsengpass beizukommen, sagte Powell.

Die Verspannungen auf dem Geldmarkt erinnern an eine Phase während der Finanzkrise vor gut zehn Jahren. Sie scheinen aber eine andere Ursache zu haben. Seinerzeit war hohes Misstrauen der Banken der ausschlaggebende Grund. Diesmal gibt es eine Reihe von Gründen. Zu den genannten Faktoren kommt hinzu, dass die Fed ihre Wertpapier-Bilanz als Teil der geldpolitischen Straffung der vergangenen Jahre verkleinert hat. Entsprechend geringer ist auch die Liquidität im Bankensektor. Allerdings ist sie immer noch wesentlich höher als vor der Finanzkrise, was die jetzige Geldmarktklemme etwas kurios erscheinen lässt.

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WASHINGTON (dpa-AFX)

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