Weitere Institute betroffen

Commerzbank tauscht wegen Datenleck 15.000 Kreditkarten aus - Aktie unter Druck

20.01.16 18:23 Uhr

Commerzbank tauscht wegen Datenleck 15.000 Kreditkarten aus - Aktie unter Druck | finanzen.net

Nach einem größeren Datenleck bei einem Dienstleister hat die Commerzbank 15.000 Kreditkarten ausgetauscht.

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"Wir haben vorsorglich Kreditkarten ausgetauscht, weil wir von einem Dienstleister informiert wurden, dass es möglicherweise zu Missbrauchsfällen kommen könnte", sagte ein Commerzbank-Sprecher am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatts.

Möglicher Zugriff durch Dritte

Von der Kreditkartenorganisation haben wir Hinweise erhalten, dass Dritte möglicherweise unberechtigt in den Besitz von Kreditkartendaten gelangt sein könnten", heißt es in einem Schreiben der Commerzbank an betroffene Bankkunden, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Um der Gefahr einer missbräuchlichen Verwendung vorzubeugen, tauschen wir Ihre Karte vorsorglich aus.".

Zwar machen die 15.000 Karten nur einen sehr kleinen Teil aller Karten aus, die die Commerzbank an ihre knapp zwölf Millionen Privatkunden ausgegeben hat. Dennoch ist ein Austausch in dieser Größenordnung nichts Alltägliches. Ein Datenleck bei einem Dienstleister zwingt mehrere Banken zum Austausch Zehntausender Kreditkarten. Bei der Commerzbank-Tochter Comdirect wurden nach Handelsblatt-Informationen 20.000 Plastikkarten ausgetauscht. "Andere Banken sind ebenfalls betroffen", schrieb die Commerzbank am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter. Wie viele Institute ebenfalls in größerem Umfang Kreditkarten austauschen, ist weiterhin unklar.

Auch andere Banken betroffen

Die Postbank tausche derzeit die Karten von 55.000 Kunden aus, sagte eine Sprecherin dem "Handelsblatt". Sie betonte, Kunden werde kein Schaden entstehen.Dem Vernehmen nach warnten die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard die Commerzbank vor dem möglichen Ausspionieren sensibler Kartendaten. Diese Hinweise hätten auch anderen Banken erhalten. Kreditkartenanbieter informieren Banken schon beim Verdacht auf mögliche Datenlecks. Manche Institute tauschen Karten dann sofort aus, das machen aber nicht alle Banken so. Kunden müssen sich normalerweise keine Sorgen machen: In der Regel übernimmt ihre Bank den Schaden, wenn Kriminelle geklaute Kartendaten missbräuchlich verwenden.

Visa Europe erklärte, das Unternehmen arbeite "eng mit den Betroffenen und den entsprechenden Finanzinstituten zusammen, um den kartenausgebenden Banken gefährdete Konten zu melden, damit sie alle nötigen Schritte zum Schutz der Kunden einleiten können". Mastercard verwies auf Anfrage an die Commerzbank.

Commerzbank-Aktie auf Talfahrt

Dass die Commerzbank-Aktie am Mittwoch eine rasante Talfahrt aufs Parkett legt, dürfte mit den aktuellen Entwicklungen allerdings nichts zu tun haben. Seit Wochen hält der Kursverfall bei der Aktie des DAX-Konzerns an. Inzwischen ist der Anteilsschein deutlich unter die Marke von 8 Euro gerutscht und befindet sich unverändert im Abwärtssog. Viele Marktexperten bewerten den unaufhörlichen Kurseinbruch der Aktie inzwischen als Überreaktion.

Analysten zwiegespalten

Doch Analysten zeigen sich skeptisch. So erklärte Jag Yogarajah von der Exane BNP Paribas, die Commerzbank zähle zu den Finanzinstituten, die möglicherweise ihre Dividende kürzen müssten, um die Anforderungen der Regulierer an die Kapitalisierung zu erfüllen. Dennoch beließ er die Aktie auf "Neutral" mit einem Kursziel von 12 Euro. Für das Düsseldorfer Bankhaus Lampe ist die Commerzbank-Aktie weiterhin ein Kauf. Analyst Neil Smith behält das Kursziel von 14 Euro bei, erklärte aber, der europäische Bankensektor sehe schweren Zeiten entgegen. Die Konjunkturschwäche in Schwellenmärkten, niedrige Zinsen und negative Währungseffekte belasteten zunehmend die Gewinnprognosen der Analysten. In diesem Umfeld bevorzugt er Kandidaten mit Turnaround-Potenzial wie Commerzbank und Deutsche Bank oder mit attraktiven Dividendenrenditen wie Aareal Bank.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX

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