DEUTZ bleibt in roten Zahlen - Aktie dennoch freundlich
Der Motorenhersteller DEUTZ leidet weiter erheblich unter der Corona-Krise und bleibt tief in den roten Zahlen.
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Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Verlust von 52,2 Millionen Euro nach einem Überschuss von 9,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Dienstag in Köln mitteilte. Bereits in den ersten beiden Quartalen hatte DEUTZ jeweils einen Fehlbetrag verbucht, der nun nochmals höher ausfiel. Dabei belasteten aber auch hohe Kosten für ein laufendes Spar- und Umbauprogramm.
Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel auf 308,2 Millionen Euro einbrach, sackte der Auftragseingang im dritten Jahresviertel um rund 14 Prozent auf 310 Millionen Euro ab. Auch operativ verzeichnete DEUTZ erneut einen Verlust. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei minus 15,7 Millionen Euro nach plus 22 Millionen ein Jahr zuvor.
Im Vergleich zum Vorquartal habe sich das operative Ergebnis aber deutlich verbessert, hieß es. Zudem sei die Entwicklung des DEUTZ-Motorengeschäfts im dritten Quartal insgesamt positiv gewesen. Darüber hinaus unterstrich das SDax-Unternehmen, dass seine China-Strategie auf Kurs liege und DEUTZ im Gemeinschaftsunternehmen mit Chinas größtem Baumaschinenkonzern Sany erste Erfolge verbucht habe.
Demnach zeige sich das Joint Venture schon profitabel und soll das Produktionsvolumen im Gesamtjahr 2020 auf 20 000 Motoren gesteigert werden nach rund 7000 Motoren ein Jahr zuvor. Ende des zweiten Quartals hatte DEUTZ sein Umsatzziel für China aufgrund der hohen Nachfrage und dem erwarteten Gewinn weiterer Marktanteile von rund 500 auf 800 Millionen Euro im Jahr 2022 angehoben. DEUTZ betonte, dass der Konzern seine strategischen Wachstumsinitiativen trotz der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen weiter umsetze.
Wegen der anhaltenden Unsicherheiten in der Krise wagt der Motorenhersteller jedoch weiterhin keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020. Allerdings erwartet das Kölner Unternehmen, dass die Geschäftsentwicklung im laufenden vierten Quartal in einem vergleichsweise geringeren Maß von den negativen Folgen der Pandemie beeinträchtigt sein dürfte als im dritten Quartal. Daher rechnet DEUTZ den Angaben zufolge mit einer weiteren Verbesserung sowohl der Vertriebszahlen als auch des operativen Ergebnisses (Ebit vor Sondereffekten).
"Mit Blick auf die nächsten Monate gehen wir grundsätzlich von einem verbesserten Trend innerhalb der wesentlichen Abnehmermärkte aus, wobei es aus heutiger Sicht eines längeren Zeitraums bedürfen wird, um das Vorkrisenniveau zu erreichen", verdeutlichte Konzernchef Frank Hiller. DEUTZ stellt vor allem Motoren für Land- und Baumaschinen sowie für Stapler her.
Der Konzern hatte in der Krise ein umfangreiches Umbau- und Sparprogramm eingeleitet, das unter anderem einen erheblichen Personalabbau beinhaltet. Konzernweit sollen bis zum Jahr 2022 bis zu 1000 Stellen abgebaut werden. DEUTZ will durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen ab Ende 2022 jährlich insgesamt rund 100 Millionen Euro einsparen.
Im dritten Quartal hatte sich DEUTZ mit den Sozialpartnern auf ein Eckpunktepapier geeinigt, das den Abbau von bis zu 350 Mitarbeitern im Rahmen eines Freiwilligenprogramms für die deutschen Standorte vorsieht. Im Zuge des Programms wurden Restrukturierungskosten in Höhe von 38 Millionen Euro als Sondereffekt verbucht.
Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten nur für wenig Bewegung. Die DEUTZ-Aktie fiel am Vormittag im XETRA-Handel zeitweise um 0,77 Prozent auf 4,91 Euro. Allerdings stand auch der Gesamtmarkt leicht unter Druck, da Anleger sich nach den kräftigen Vortagesgewinnen erst einmal zurückhielten. Im laufenden Jahr haben die DEUTZ-Titel rund ein Zehntel an Wert eingebüßt, auf längere Sicht sieht es noch schlechter aus.
/eas/mne/mis
KÖLN (dpa-AFX)
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