Weihnachtsgeschäft

Wedbush-Analyst: So viel dürfte Apple der zeitweise Verkaufsstopp der Apple Watch gekostet haben

29.12.23 22:52 Uhr

Wedbush-Analyst: So viel dürfte Apple der zeitweise Verkaufsstopp der Apple Watch gekostet haben | finanzen.net

Nach einer Niederlage in einem Patentstreit hat Apple kurz vor Weihnachten den Verkauf der Apple Watch Series 9 und Apple Watch Ultra 2 in den USA gestoppt, noch bevor ein zuvor verhängter US-Importstopp wirksam wurde. Ein Berufungsgericht hat diesen inzwischen zwar wieder vorläufig ausgesetzt, Apple hat allerdings trotzdem Umsatzeinbußen erlitten, die insgesamt jedoch verkraftbar sein dürften.

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• Apple stoppte in den USA zeitweise den Verkauf von Apple Watch Series 9 und Apple Watch Ultra 2
• Analyst sieht Umsatzeinbußen in dreistelliger Millionenhöhe
• Lösung für Patentprobleme benötigt



Bereits im Oktober hatte die US-Handelsbehörde International Trade Commission (ITC) einen Importstopp für bestimmte Modelle der Computeruhr Apple Watch verhängt, die einen Sensor zur Messung des Sauerstoff-Gehalts im Blut besitzen. Die dabei verwendete Technologie verstoße gegen Patente der US-Medizintechnik-Firma Masimo und werde von Apple eingesetzt, ohne dass das Unternehmen die entsprechenden Lizenzen erworben habe, hieß es. Die betroffenen Geräte, konkret die Apple Watch Series 9 und Apple Watch Ultra 2, konnten in den USA nach dem Urteil zunächst weiterhin verkauft werden, da die US-Regierung 60 Tage Zeit hatte, um dieses zu prüfen und es durch ein Veto außer Kraft zu setzen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag verkündete jedoch Katherine Tai, die Handelsbeauftragte des Weißen Hauses, dass man kein Veto gegen die Entscheidung der ITC einlege. Apple durfte die betroffenen Geräte somit seit dem 26. Dezember nicht mehr in die USA importieren und konnte sie somit dort auch nicht mehr verkaufen. Der Konzern zog allerdings noch am gleichen Tag vor ein Berufungsgericht und errang dort einen Sieg: Der US-Importstopp für die Computer-Uhren des Konzerns wurde am Abend des 27. Dezembers wieder vorläufig ausgesetzt und Apple verkündete, den Verkauf in den USA ab dem 28. Dezember wieder aufzunehmen.

Diese Einnahmen entgingen Apple durch den Verkaufsstopp der Apple Watch im Weihnachtsgeschäft

Bereits vor Weihnachten, am 21. Dezember, hatte der iKonzern jedoch in den USA vorsorglich den Verkauf der Apple Watch Series 9 und Apple Watch Ultra 2 über seinen Online-Shop gestoppt. Nach dem 24. Dezember verkaufte Apple auch in den physischen Apple Stores keine existierenden Bestände mehr. Dieser mehrtägige Verkaufsstopp kam für den Konzern aus Cupertino zwar mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft, dürfte ihn allerdings nur moderat zurückgeworfen haben. Der bekannte Tech-Analyst Dan Ives von Wedbush Securities schätzte laut "Business Insider", dass Apple an diesen Tagen ingesamt etwa 300 bis 400 Millionen US-Dollar an Einnahmen entgangen sein dürften. Der vorsorgliche temporäre Verkaufsstopp lasse die Nadel laut Ives somit für Apple zwar nicht sehr stark ausschlagen, "hätte aber dennoch zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können". Denn das Weihnachtsgeschäft gilt allgemein als umsatzstärkste Zeit des Jahres. Nicht näher genannte Analyten gehen laut "Business Insider" davon aus, dass Apple von Oktober bis Ende Dezember 2023 insgesamt rund 120 Milliarden US-Dollar umsetzen dürfte.

Bis zu 400 Millionen US-Dollar weniger sind angesichts dieser immensen Gesamtsumme tatsächlich eher nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Entsprechend gelassen reagierte auch die Apple-Aktie auf die Entwicklungen: Sie schloss zuletzt bei 193,58 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 28. Dezember 2023) und damit nur wenig unter ihrem Mitte Dezember erreichten Jahreshoch bei 199,62 US-Dollar.

Apple arbeitet an Lösung von Patentproblemen

Wie es in dem Patentstreit nun weitergeht, ist noch offen. Die US-Handelsbehörde ITC hat jetzt bis zum 10. Januar Zeit, um auf Apples Antrag für eine längere Aussetzung des Importstopps zu antworten. Neben dem rechtlichen Weg versucht Apple laut Informationen von "Bloomberg" offenbar auch, die betroffenen Patente mit einer Software-Änderung zu umgehen. Auch eine vollständige Deaktivierung des Messsensors könnte laut "dpa-AFX" eine Möglichkeit sein, um weiteren Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Langfristig geht Wedbush-Experte Dan Ives jedoch davon aus, dass Apple Geld in die Hand nehmen muss, um seine Patentprobleme zu lösen. Er halte es für zunehmend wahrscheinlich, dass Apple entweder mit der Ausarbeitung von Lizenzverträgen beginnen oder auf diesem Gebiet spezialisierte Startups übernehmen müsse, wenn weiterhin und in größerem Ausmaß medizinische Technologie in die Uhrenmodelle integriert werden soll, so der Analyst laut "Business Insider". Somit könnten dann noch einmal hohe Kosten auf Apple zukommen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Lukas Gojda / Shutterstock.com, LOIC VENANCE/AFP/Getty Images

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