GfK-Konsumklima fällt auf neues Rekordtief
Die Verbraucherstimmung in Deutschland setzt wegen der hohen Inflation ihre Talfahrt fort.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für August einen Rückgang ihres Indikators auf minus 30,6 Zähler von revidiert minus 27,7 (zunächst: minus 26,2) im Vormonat. Damit hat das Konsumklima das im vergangenen Monat erreichte Allzeittief noch einmal unterboten. Seit Beginn der Erhebung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 wurde kein niedrigerer Wert gemessen.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 29,5 Punkte prognostiziert. "Zu den Sorgen um unterbrochene Lieferketten, den Ukraine-Krieg und stark steigende Energie- und Lebensmittelpreise kommen nun Befürchtungen um eine ausreichende Gasversorgung von Wirtschaft und privaten Haushalten im nächsten Winter. Dies drückt derzeit die Stimmung der Verbraucher in den Keller", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Zudem dürfte ein knappes Angebot an Erdgas den Druck auf die Energiepreise und damit die Inflation noch erhöhen. Neben der Bekämpfung der Inflation durch eine weniger expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank werde es für eine Erholung des Konsumklimas entscheidend sein, dass den Verbrauchern die Sorge um eine unzureichende Versorgung mit Gas genommen werde, ergänzte Bürkl.
Unter den Verbrauchern steigt unterdessen die Angst vor einer Rezession. Die Konjunkturerwartungen büßten gegenüber dem Vormonat 6,5 Punkte ein und sanken auf minus 18,2 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit April 2020, als Deutschland in den Corona-Lockdown geschickt wurde. Damals wurden minus 21,4 Punkte gemessen.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: Smit / Shutterstock.com, Aleksey Klints / Shutterstock.com