ADVA rechnet nun mit negativer Ergebnismarge - Aktienkurs sackt zweistellig ab
Der Telekomausrüster ADVA Optical Networking rechnet wegen des Corona-Virus nun mit einer negativen Proforma-Betriebsergebnismarge im ersten Quartal.
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Aufgrund der gegenwärtigen Situation in China erwarte der Vorstand Engpässe bei den Zulieferern des Unternehmens, teilte ADVA am Dienstagabend in Meiningen-Dreissigacker mit. Ob und in welchem Umfang sich die Situation in China noch weiter verschlechtern oder auch verbessern werde, könne gegenwärtig noch nicht belastbar vorhergesehen werden.
Der Vorstand gehe allerdings davon aus, dass sich lediglich einige Umsätze in die Folgequartale verschöben und das Absinken der Betriebsergebnismarge in der Jahresbetrachtung dementsprechend bald ausgleichen werde. So soll diese 2020 weiter steigen und bei über fünf Prozent des Umsatzes liegen. Die Erlösen sollen im laufenden Jahr auf über 580 Millionen Euro steigen
Anleger zogen dennoch bereits die Reißleine. Der Aktienkurs von ADVA brach auf XETRA letztlich um 10,11 Prozent auf 7,29 Euro ein.
ADVA veröffentlichte in der Mitteilung auch erste Kennzahlen zum vierten Quartal. So legte der Umsatz im Jahresvergleich um 14,9 Prozent auf 151,1 Millionen Euro zu. Das Proforma Betriebsergebnis legte von 8,1 (Marge 6,2%) auf 10,3 Millionen Euro (Marge 6,8%) zu.
Commerzbank streicht Kauf-Urteil für ADVA wegen ungewisser Aussichten
Angesichts der starken Abhängigkeit ADVAs von Asien und den damit einhergehenden Unsicherheiten wegen der Coronavirus-Epidemie hat die Commerzbank ihre Kaufempfehlung für die Aktie des Telekomausrüsters gestrichen. Analyst Stephan Klepp senkte das Papier in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie von "Buy" auf "Hold" und beließ das Kursziel vorerst bei 9,15 Euro. Erst nach der Telefonkonferenz des SDAX-Unternehmens am Donnerstag will Klepp sein Bewertungsmodell überarbeiten.
Die Zahlen zum vierten Quartal seien stark gewesen, urteilte der Commerzbank-Experte. Der Ausblick 2020 sei in Anbetracht der vorangegangenen Einschränkungen des Managements zudem positiv. Dennoch helfe das nicht, zumal sich der Aktienkurs (Stand vom Dienstag nach Börsenschluss bei 8,11 Euro) seinem Kursziel bereits beträchtlich angenähert habe, ergänzte Klepp.
Die Unsicherheit mit Blick auf die Lieferkette von ADVA sei hoch und die Sicht in die Zukunft gering, warnte der Analyst. Dabei verwies er darauf, dass ADVA zu 90 Prozent in Asien produziere. Auf die Prognosen des Unternehmens sollte daher kein zu großes Gewicht gelegt werden, riet Klepp. Wie das ADVA-Management am Vorabend mitgeteilt hatte, rechnet vor allem mit Umsatzverschiebungen und dass der avisierte Rückgang der operativen Profitabilität im ersten Quartal im Jahresverlauf wieder ausgeglichen wird. Daher stellte es alles im allem für 2020 steigende Umsatzerlöse und einen weiteren Anstieg des Proforma Betriebsergebnisses in Aussicht.
Für mit "Hold" eingestufte Aktien geht die Commerzbank davon aus, dass sie eine Gesamtrendite von mehr als 0, aber weniger als 20 Prozent abwerfen werden. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten.
/he
MEININGEN-DREISSIGACKER (dpa-AFX)
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Bildquellen: ADVA Optical Networking
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