Wash-Trades

Marktmanipulation durch die Krypto-Börse Kraken?

05.07.18 17:55 Uhr

Marktmanipulation durch die Krypto-Börse Kraken? | finanzen.net

Die Krypto-Börse Kraken verabschiedet sich mit einem Paukenschlag vom zweiten Quartal. Das Unternehmen wird der Marktmanipulation mithilfe von Wash-Trades, einer in regulierten Märkten gebannten Methode, beschuldigt.

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Warnsignale

In einem "Bloomberg"-Artikel kamen Analysten und Akademiker, darunter auch John Griffin, Professor an der University of Texas, zu Wort. Griffin, der gerne verdächtige Aktivitäten an der Wall Street aufdeckt, hat am 13. Juni 2018 die Hypothese einer Marktmanipulation gegenüber der Digitalwährung Tether erhoben und sprach im Nachhinein sogar von Wash-Trading. Wash-Trading ist eine Form der Marktmanipulation, bei der Investoren gleichzeitig Wertpapiere über zwei verschiedene Broker kaufen und verkaufen. Dadurch wird der Anschein erweckt, dass Transaktionen getätigt wurden ohne dabei ein Marktrisiko entstehen zu lassen. Die Marktposition des Händlers bleibt dabei auch unverändert.

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Große Transaktionen, aber keine Preisveränderungen?

Rosa Abrantes-Metz, Professorin an der New York University, und Mark William, ehemaliger Angestellter der Federal Reserve Bank, haben laut des Bloomberg-Artikels zuvor keinen Markt gesehen, der sich so verhält, dass auch bei großen Tether-Transaktionen kaum Veränderungen am Preis festzustellen sind. Im Zeitraum der Recherchen sei zudem aufgefallen, dass 13.076.389 USD-Tether (USDT) die dritthäufigste Handelsmenge sei, nach 75 und 1.000 USDT. Dies könnte ein Hinweis auf automatisierte Handelsprogramme sein. Abrantes-Metz habe nach eigenen Aussagen sehr viele Berichte durchforstet und ist zu dem Schluss gekommen, dass der Handel auf Kraken nicht der Realität entsprechen kann. Die Vorwürfe, dass Bloomberg merkwürdig spezifische Bestellmengen ausgemacht hat und große Transaktionen den Preis ähnlich wie kleine beeinflussen, haben für sehr viel Wirbel gesorgt. Der Artikel erhielt auf Twitter sehr viel Hohn und Spott. Wichtige Experten und Analysten machten ihren Unmut gegenüber dem Hauptautor und dem Nachrichtendienst geltend. Bloomberg stellte sich in einem Statement jedoch klar hinter den Artikel und die darin erhobenen Vorwürfe.

Wie reagierte Kraken?

Kraken ließ es sich nicht nehmen, persönlich Stellung zu den Anschuldigungen zu nehmen. Am 1. Juli veröffentlichte das Unternehmen in einem offiziellen Blog-Post seine Version der Geschichte. Die Börse warf den Schreibern komplettes Versagen beim Verstehen grundlegender Marktkonzepte vor. Diese hätten Probleme, Begriffe wie Arbitrage, Bestellbücher und Währungskopplungen zu verstehen. Zum Vorwurf der fast gleich bleibenden Preisveränderungen trotz unterschiedlicher Transaktionssummen, führte das Unternehmen drei Gründe auf: Die kleinen bzw. kaum vorhandenen Unterschiede kommen durch das kleine USDT-Handelsvolumen auf dem eigenen Markt (nach eigenen Angaben weniger als eine Million US-Dollar in 24 Stunden), den Arbitrage-Handel und der Tatsache, dass der Tether 1:1 an den US-Dollar gebunden ist zustande. Das Unternehmen lege sehr viel Wert darauf, eine transparente und faire Plattform gegenüber allen Usern anzubieten.

Redaktion finanzen.net

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