Was löste den Crash aus?

Nach Börsenbeben: DAX schließt stabil -- Wall Street freundlich - US-Tech-Werte ziehen an -- Nikkei kräftig erholt

06.08.24 22:01 Uhr

Nach Ausverkauf in Frankfurt und Tokio: DAX-Erholung fragil - Wall Street fester - Nikkei holt Crash-Verluste wieder auf | finanzen.net

Nach dem Kursrutsch am gestrigen Montag sah es auf breiter Front nach Erholung aus - in Frankfurt schienen Anleger jedoch noch skeptisch.

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Der deutsche Leitindex DAX notierte zum heutigen Handelsbeginn mit einem Gewinn von 0,48 Prozent bei 17.422,57 Punkten. Kurz darauf stieg er weiter an und konnte kurzzeitig die 17.500er-Marke wieder überspringen. Zwischenzeitlich pendelte das Aktienbarometer um die Nulllinie und konnte letztlich um marginale 0,09 Prozent auf 17.354,32 Zähler zulegen.
Sehr schwache Weltbörsen angesichts Rezessionssorgen in den USA hatten den DAX am Montag nicht verschont, die runde Marke von 17.000 Punkten hatte aber gehalten. Die für den längerfristigen Trend viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie könnte der Index nun wieder überwinden, sie verläuft bei 17.412 Zählern.

Im Verlauf richteten sich die Blicke auf Zahlenvorlagen heimischer Unternehmen. So hat unter anderem Zalando für das zweite Quartal eine Gewinnsteigerung vermeldet. Außerdem konnte Bayer die Erwartungen übertreffen.

Börse Tokio: Nikkei mit kräftiger Erholung

An der Aktienbörse in Tokio holte der Nikkei nach dem massiven Kursverlust zum Wochenauftakt wieder auf. Das Börsenbarometer verbuchte zur Schlussglocke einen Aufschlag von 10,23 Prozent auf 34.675,46 Zähler - der höchste Tagesgewinn seit 2008. Am Montag war der Index um mehr als zwölf Prozent eingebrochen, in der Folge kam es auch an Börsenstandorten in anderen Ländern zu dramatischen Kursverlusten. Der zuletzt deutliche Anstieg der Landeswährung Yen hatte die Kurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark belastet. Inzwischen hat sich die Stimmung angesichts einer drauf folgenden Abschwächung des Yen laut Händlern jedoch gebessert.

US-Börsen mit Atempause

Der Dow Jones wies zum Handelsstart einen Aufschlag von 0,09 Prozent auf 38.736,22 Punkte aus. Im Tagesverlauf zog er deutlicher an und ging letztlich 0,76 Prozent stärker bei 38.996,60 Zählern aus dem Handel.
Der Techwerte-Index NASDAQ Composite gewann zur Eröffnung 0,38 Prozent auf 16.261,36 Zähler hinzu und begab sich anschließend ebenfalls klarer in die Gewinnzone. Sein Schlussstand: 16.366,85 Zähler (+1,03 Prozent).

Nach der dreitägigen Talfahrt versuchte sich die Wall Street an einem Stabilisierungsprozess. Bereits im späten Handel des Vortages war zu erkennen, dass sich die US-Börsenkurse leicht von den Tagestiefs erholten. US-Daten hatten das Rezessionsgespenst zumindest etwas vertrieben.

Auch wenn am Markt von einer äußerst wackeligen Stabilisierung die Rede war, die jüngste Marktreaktion wurde einhellig als übertrieben interpretiert. Einige Stimmen sprachen von einer heftigen, aber auch überfälligen Korrektur nach der zuvor gesehenen Rally.

Sorge vor US-Rezession vs. Carry Trades: Was hat den Aktien-Crash ausgelöst?

Gerade der Kurseinbruch und die extreme, aber auf Japan beschränkte, Erholung am Morgen deuteten darauf hin, dass die Marktteilnehmer am Montag auf die falsche Begründung geblickt hatten. Vor allem das Thema US-Rezession wurde immer wieder bemüht, um die US-Notenbank zu Zinssenkungen zu bewegen. Stattdessen dürfte der Grund in steigenden Zinsen in Japan liegen, die für ein Ende der Carry Trades gesorgt haben. Die Strategen der Société Générale sprachen von der Auflösung des größten Carry Trades, den die Welt jemals gesehen habe. Entsprechend sahen Händler die Kursrally in Japan am Dienstag als Zeichen, dass die Abwicklung beendet ist, der Druck also von den Börsen genommen wird. Sollte die US-Notenbank den Kursrutsch nicht auf die Erwartung einer Rezession zurückführen, besteht auch keine Notwendigkeit für eine Not-Zinssenkung.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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