Lufthansa-Aktie gewinnt: Lufthansa-Rettungspaket der Bundesregierung steht - Bund stellt Umweltauflagen
Das Rettungspaket für die Deutsche Lufthansa ist in trockenen Tüchern. Wie der Konzern mitteilte, hat der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) dem Paket zugestimmt. Der Vorstand der Lufthansa befürwortet das Paket.
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Es sieht Stabilisierungsmaßnahmen im Umfang von bis zu 9 Milliarden Euro vor, davon 3 Milliarden als KfW-Darlehen. Zudem soll der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik Deutschland eine Stille Einlage von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro leisten.
Die Bundesregierung wird sich im Zuge einer Kapitalerhöhung mit 20 Prozent an der Lufthansa beteiligen. Der Anteil kann auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöht werden, um mit einer Sperrminorität eine Übernahme der Fluglinie zu verhindern.
Der Kranich-Konzern erhält die Auflagen, auf künftige Dividendenzahlungen zu verzichten und die Managementvergütung zu beschränken.
Bund stellt Umweltauflagen für Lufthansa-Rettungspaket
Der Bund stellt für seinen Einstieg bei der schwer angeschlagenen Lufthansa Bedingungen unter anderem zum Umweltschutz. Die Lufthansa verpflichtet sich nach Angaben des Finanzministeriums zur Erneuerung ihrer Flotte, um Emissionen zu reduzieren. In das operative Geschäft der Airline will sich der Bund nicht einmischen, aber Übernahmen aus dem Ausland verhindern.Durch die geforderten Investitionen in neue, effizientere Flugzeuge soll die Klimabilanz der Lufthansa verbessert werden. Außerdem muss die Airline ihre Kooperationen für umweltfreundlichere Flugzeugkraftstoffe ausweiten. Bedingungen für die Staatshilfe sind zudem, dass kein Staatsgeld in Steueroasen abfließen darf und Vorstandsmitglieder bis Ende September auf ein Fünftel ihrer Grundvergütung verzichten. Während der Stabilisierungsmaßnahmen dürfen keine Boni und Dividenden ausgezahlt werden.
Bundesregierung und Lufthansa verhandeln seit Wochen über Staatshilfen für die Airline. Die Lufthansa war in der Corona-Krise schwer unter Druck geraten. Der Fluggesellschaft droht das Geld auszugehen. Das Virus mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte den globalen Flugverkehr mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Im Lufthansa-Konzern mit rund 138 000 Beschäftigten stehen Zehntausende Arbeitsplätze auf der Kippe.
Die Bundesregierung hatte in der Corona-Krise einen Wirtschaftsstabilisierungsfonds beschlossen, um sich darüber notfalls an wichtigen Unternehmen beteiligen zu können. Im Lenkungsausschuss sitzen unter anderem Vertreter von Ministerien wie dem Finanzministerium.
Zu klären waren in den vergangenen Tagen aber noch technische und rechtliche Fragen, wie es hieß. Bei dem Rettungsplan sind strenge EU-Vorgaben zu berücksichtigen - die EU-Kommission muss zustimmen. So darf eine Beteiligung nur vorübergehend sein, der Staat muss eine "Exit-Strategie" entwickeln.
Lufthansa-Aktien steigen
Ein Ausweg aus der Corona-Krise mit staatlichen Hilfen hat am Montag die Lufthansa-Aktien beflügelt. Am Ende des Handelstages waren die Aktien mit einem Kurssprung via XETRA von 7,49 Prozent auf 8,64 Euro drittbester Wert im ebenfalls sehr starken DAX. In der Spitze hatten sie mit zwischenzeitlich erreichten 8,69 Euro ein Hoch seit Ende April markiert.
Die Stimmung in der Reisebranche war am Morgen im Zuge ermutigender Aussagen des TUI-Chefs allgemein gut. Eine durchsickernde Einigung auf Milliardenhilfen brachte die Lufthansa-Aktien so richtig in Schwung. Die Einigung sei "im Rahmen" des von der Bundesregierung vorgesehenen Rettungsplans, hieß es am Montag in Regierungskreisen. Analyst Sven Diermeier von Independent wertete die Aussicht darauf, dass der Staatseinfluss begrenzt bleibt, am Freitag bereits positiv. Er geht davon aus, dass die Hauptversammlung den Kapitalmaßnahmen zustimmt.
Durch den Kurssprung schaffen es die Lufthansa-Aktien am Montag über die 50-Tage-Linie, die von Anlegern gerne als Indikator für den mittelfristigen Trend herangezogen wird. Von ihrem im April erreichten Corona-Tief bei gut sieben Euro haben die Lufthansa-Aktien mittlerweile wieder mehr als 20 Prozent an Boden gut gemacht.
BERLIN (dpa-AFX / Dow Jones Newswires)
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30.10.2024 | Lufthansa Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
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