Handelsvolumen der Berkshire Hathaway-A-Aktie erhöht: Ist Buffetts Mehrheitsbeteiligung bedroht?
Berkshire Hathaway-CEO und Investmentlegende Warren Buffett hält 39 Prozent aller A-Aktien des Unternehmens. Mit der Unterteilung in zwei Klassen will der Großinvestor die Kontrolle über den Konzern behalten. Ein gesteigertes Handelsvolumen von A-Titeln könnte diese Machtposition nun aber bedrohen.
Werte in diesem Artikel
• Warren Buffett hält Großteil der Berkshire-A-Aktien
• B-Aktien sollen Buffetts Kontrolle bewahren
• Hohes Handelsvolumen bei A-Titeln beobachtet
Berkshire-B-Aktien: Günstiger Einstiegspreis - weniger Stimmrechte
Wer in Warren Buffets Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway investieren will, hat die Wahl zwischen A- und B-Aktien des Unternehmens. Der offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden Anteilsscheinen ist der Preis: Während Aktien der Klasse A zu jeweils 382.352 US-Dollar gehandelt werden, ist der Einstieg in die Berkshire Hathaway-B-Titel, die auch im Index S&P 500 enthalten sind, bereits mit 251,50 US-Dollar je Anteil möglich (Schlusskurse vom 16. März 2021). Somit können auch Kleinanleger in den Konzern der Investmentlegende investieren. Unterschiede gibt es aber nicht nur beim Aktienpreis, sondern auch bei den Stimmrechten der Aktionäre. "Ein Anteil an Stammaktien der Klasse B hat die Rechte von einem Tausendfünfhundertstel eines Anteils an Stammaktien der Klasse A, mit der Ausnahme, dass ein Anteil der Klasse B ein Zehntausendstel der Stimmrechte eines Anteils der Klasse A hat", ist aus einem Unternehmensmemo zu entnehmen, das bereits 1999 veröffentlicht und zuletzt 2010 aktualisiert wurde. Damit dürfen zwar Investoren beider Anteilsarten an Jahresversammlungen teilnehmen, B-Aktionäre haben aber ein geringeres Stimmrecht.
Umwandlung soll trotz Spendenbereitschaft Buffetts Kontrolle garantieren
Wie das Finanzportal Barron’s berichtet, sind B-Aktien von Berkshire Hathaway seit 1996 handelbar und sollen dem Orakel von Omaha ermöglichen, die Kontrolle über sein Unternehmen zu behalten. So gab der Philanthrop 2006 einen Großteil seines Vermögens an die Bill & Melinda Gates Foundation und vier weitere Wohltätigkeitsstiftungen. Die vom Microsoft-Gründer und seiner Frau ins Leben gerufene Organisation erhält 10 Millionen Berkshire Hathaway-Aktien der Klasse B, die jedes Jahr im Juli ausgezahlt werden, wie die Stiftung auf ihrem Internetauftritt schreibt. Laut einer Mitteilung des Investors betrug die Menge der 2006 übertragenen Aktien 500.000 Stück. Im vergangenen Jahr soll Buffett 2,9 Milliarden US-Dollar an verschiedene Einrichtungen gespendet haben, wie Barron’s weiter berichtet. Bei Aktienschenkungen seines Unternehmens wandelt Buffett, der selbst nur A-Aktien hält, diese in B-Aktien um. Dies habe den Vorteil, dass B-Titel liquider seien, was einen späteren Verkauf durch die Stiftung vereinfache, außerdem hält Buffett damit die Stimmrechte der Aktionäre der verschenkten Aktien niedrig.
Buffett hält Mehrheit aller A-Titel
Die Vorgehensweise, die Aktienklasse umzuwandeln, hält Buffett auch in seinem Memo fest: "Jede Aktie einer Stammaktie der Klasse A ist jederzeit nach Wahl des Inhabers in 1.500 Aktien der Stammaktie der Klasse B wandelbar", so der Geschäftsführer. Der Tausch funktioniert jedoch nicht in beide Richtungen. "Dieses Umwandlungsprivileg gilt nicht in umgekehrter Richtung. Das heißt, die Inhaber von Aktien der Klasse B können diese nicht in Aktien der Klasse A umwandeln." Nach Informationen von Barron’s hält Buffett derzeit 248.734 Aktien der Klasse A, was einem wirtschaftlichen Anteil von 16 Prozent am Unternehmen entspricht, aber etwa 30 Prozent der Stimmen. Damit besitzt die Investmentlegende 39 Prozent aller A-Aktien von Berkshire Hathaway. Ungefähr 40 Prozent der Anteilsscheine des Unternehmens sind A-Titel, der Rest entspricht Aktien der Klasse B. Damit steigt der Börsenwert der Holdinggesellschaft auf über 600 Milliarden US-Dollar (Stand: 15. März 2021).
Gesteigertes Handelsvolumen könnte Buffett gefährlich werden
Aufgrund der Differenzierung zwischen den beiden Klassen werden A-Aktien normalerweise bei geringem Volumen gehandelt, was sich auch an ihrem verhältnismäßig hohen Preis zeigt. Laut Barron’s konnten Berkshire Hathaway-Aktien der Klasse A zuletzt aber ein hohes Handelsvolumen aufweisen, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass ein Investor die Aktie in großem Stil aufkauft. So wurden seit Anfang des Monats mehr als 2.000 A-Aktien am Tag gehandelt, während der Tagesumsatz 2020 durchschnittlich noch 500 Stück betrug. Bei Klasse-B-Aktien seien jedoch keine ungewöhnlichen Handelsaktivitäten festzustellen gewesen, berichtet das Portal. Bis sich herausstellt, was zu diesem deutlich erhöhten Handelsvolumen geführt hat und welcher Investor dahintersteckt, werden sich Anleger allerdings noch bis Mitte Mai gedulden müssen. Erst dann legen institutionelle Investoren der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ihre Beteiligungen für das am 31. März endende Quartal vor. Eine schnellere behördliche Einreichung könne nur ausgelöst werden, wenn der Käufer mehr als fünf Prozent aller Anteile für sich gewinne, so Barron’s. Neben Buffett halten bislang nur wenige Investoren große Anteile der A-Anteilsscheine. So sei das Investmentunternehmen Fidelity der einzige andere Besitzer, der mehr als fünf Prozent der Titel hält. Ein Großteil der Fidelity-Beteiligung sei im Besitz des Investmentfonds Fidelity Contrafund.
Ungewisse Zukunft für Berkshire Hathaway?
Besondere Brisanz erhält dieses Szenario im Hinblick auf die Zeit, in der der 90-jährige Buffett nicht mehr an der Unternehmensspitze stehen wird. So hätte der Nachlassbetreuer des Berkshire-CEOs nach dessen Tod ein beachtliches Stimmrecht, wie Barron's aufzeigt. Buffett soll hingegen angegeben haben, dass sein Unternehmensanteile in den zwölf Jahren nach seinem Ableben verschenkt werden sollen. Eine Aufspaltung nach seinem Tod hält Buffett nicht nur für unwahrscheinlich, sondern auch für nicht erstrebenswert. So glaubt er, dass genügend Aktien in freundliche Hände fallen werden, sodass Berkshire Hathaway noch weiter bestehen bleiben wird.
Fabian Bullinger / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Daniel Zuchnik/WireImage, Photo by Alex Wong/Getty Images
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