WAHL 2025: Habeck warnt vor Ausschluss von Koalitionen
BERLIN (dpa-AFX) - Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck warnt vor dem Ausschluss von Koalitionen im Bundestagswahlkampf, wie sie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, CSU-Chef Markus Söder und auch die Grüne Jugend formulieren. "Wenn wir anfangen, Ausschließeritis zu betreiben, und zwar unabhängig davon, welches Bündnis man sich wünscht, dann bleibt am Ende rein mathematisch nur noch die Option, dass die AfD einen starken Einfluss auf die Regierung gewinnt. Das ist sehr dumm und ich werde das auf keinen Fall tun", sagte der Bundeswirtschaftsminister im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" für den "Kölner Stadt-Anzeiger" und das Redaktionsnetzwerk Deutschland.
"Wenn ich mir eine Koalition basteln könnte, würde das mit der Sozialdemokratie sein, weil das immer noch am einfachsten ist für uns. Aber da muss schon sehr viel passieren, das ist mir auch klar", räumte Habeck im Gespräch mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach ein. SPD und Grüne kommen in aktuellen Umfragen derzeit zusammen nur auf rund 30 Prozent.
Lindner: Mit Scholz und Grünen geht nichts mehr
Zusammen mit der FDP hatten SPD und Grüne nach der Bundestagswahl 2021 eine Koalition gebildet, die aber im Herbst zerbrach. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte seinen Finanzminister Lindner entlassen. Für den FDP-Chef ist eine erneute Zusammenarbeit mit Scholz nach der Bundestagswahl nicht denkbar. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Der Bundeskanzler Olaf Scholz wird nach dem 23. Februar in unserem Land und in der SPD Geschichte sein", sagte Lindner im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester".
Auch mit den Grünen will Lindner nicht mehr koalieren. "Ich habe Erfahrungen über drei Jahre mit den Grünen in der Regierungszusammenarbeit - und auch die letzte Zeit der Migrationsdebatte hat mich darin noch einmal bestätigt: Mit denen ist kein Staat zu machen." Idealerweise sollte Lindner zufolge eine schwarz-gelbe Koalition gebildet werden, notfalls eine Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP. Die Liberalen liegen in Umfragen aktuell knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde, um wieder ins Parlament einzuziehen./shy/DP/stk