FUCHS PETROLUB will 2019 um 2 bis 4 Prozent wachsen - Aktie fällt
FUCHS PETROLUB rechnet für 2019 mit einem Wachstum, das im günstigen Fall so stark ausfällt wie im abgelaufenen Jahr, unter Umständen aber auch nur halb so stark.
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Zwischen 2 und 4 Prozent dürften die Einnahmen steigen, teilte der Mannheimer Schmierstoffhersteller bei Vorlage der Jahresbilanz mit.
Vor Monatsfrist hatte das Unternehmen bereits Eckdaten für 2018 vorgelegt. Danach stieg der Umsatz um 4 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro und der bereinigte operative Gewinn (EBIT) um 3 Prozent auf 383 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 288 Millionen Euro, das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit höheren Gewinnen rechnet FUCHS im laufenden Jahr allerdings nicht - im Gegenteil. Höhere Kosten als Folge von Investitionen in Produktionsanlagen und die IT bei gleichzeitiger konjunktureller Abschwächung, vor allem in China, werden das EBIT auf vergleichbarer Basis um 2 bis 5 Prozent drücken. Absolut, also unter Berücksichtigung eines positiven einmaligen Verkaufserlöses im Jahr 2018, wird das EBIT sogar um 5 bis 8 Prozent schwächer ausfallen.
Das neue Jahr habe so begonnen, wie das alte aufgehört habe, sagte Fuchs in Mannheim. "Wir haben ab September eine deutliche Abschwächung in China festgestellt." Eine Verlangsamung des chinesischen Marktes betreffe dann auch den europäischen und zum Teil den amerikanischen Markt aufgrund der internationalen Verknüpfungen.
Aber auch das Chaos um den geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Gemeinschaft macht Fuchs Sorgen. "Die Hängepartie ist für die Wirtschaft bitter", sagte er. Alle hätten sich auf Ende März eingestellt, jetzt werde sich der Brexit wahrscheinlich auf Ende Juni verschieben. Auch das sei noch nicht sicher.
Das Großbritannien-Geschäft mache bei Fuchs Petrolub zwar deutlich unter fünf Prozent am Konzernumsatz aus, das Land sei dennoch ein wichtiger Markt für das Unternehmen. Die Mannheimer errichten dort gerade ein Rohmateriallager. Fuchs Petrolub produziere in dem Land vor Ort, aber Großbritannien sei wie Australien und Südafrika auch ein Nettoimporteur für alle wichtigen Spezialchemikalien.
FUCHS lässt sich von den aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten nicht beirren und wird seine Wachstumsstrategie, die mit erhöhten Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie einem Mitarbeiteraufbau verbunden ist, wie geplant bis 2020 fortsetzen.
Das eingesetzte Kapital werde weiter zunehmen, kündigte FUCHS an. Darüber hinaus plane der Konzern mit Investitionen von 180 Millionen Euro. Der Freie Cashflow vor Akquisitionen dürfte bei etwa 100 Millionen Euro liegen und damit deutlich unter den 147 Millionen Euro aus dem Vorjahr.
Trotz der hohen Investitionen in seine Werke werde das Unternehmen auch weiterhin nach Zukäufen Ausschau halten, sagte Firmenchef Fuchs. Erst jüngst stärkte die Gesellschaft das Geschäft in Australien mit dem Kauf der Nulon Products Australia Pty. Sollten sich im Laufe des Jahres keine weiteren Übernahmen ergeben, würde Fuchs eventuell auch einen Aktienrückkauf ins Auge fassen, so der Firmenchef.
Für das Unternehmen, das rund 5500 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Autoindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub rund 30 Prozent des Konzernumsatzes. Der bevorstehende Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat das Unternehmen aber auch Kunden aus Bereichen wie etwa Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft.
Die Aktien von FUCHS PETROLUB fielen im frühen XETRA-Handel um 6,19 Prozent auf 38,18 Euro - am Vormittag standen sie noch 4,49 Prozent tiefer. Zum Handelsschluss verblieb ein Kursverlust von 6,34 Prozent bei 38,12 Euro.
DJG/rio/cbr
Dow Jones Newswires/MANNHEIM (dpa-AFX)
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Bildquellen: FUCHS PETROLUB
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