Wachstumskurs

HHLA-Aktie deutlich tiefer: Umschlag 2021 um rund zwei Prozent erhöht - Folgen der Russland-Sanktionen erwartet

28.02.22 15:55 Uhr

HHLA-Aktie deutlich tiefer: Umschlag 2021 um rund zwei Prozent erhöht - Folgen der Russland-Sanktionen erwartet | finanzen.net

Der Hamburger Hafen ist 2021 nach dem Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 wieder auf Wachstumskurs.

Mit 128,7 Millionen Tonnen fiel der gesamte Seegüterumschlag rund zwei Prozent besser aus als im Vorjahr. Der Containerumschlag erreichte mit 8,7 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) einen Zuwachs von 2,2 Prozent, wie die Marketinggesellschaft des Hafens (HHM) am Montag mitteilte. Das Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 wurde damit allerdings noch nicht wieder erreicht.

Eine Prognose für 2022 wollte der Vorstand der Gesellschaft nicht geben. "Der Krieg in der Ukraine wird sich auch auf die Umschlagentwicklung des Hamburger Hafens auswirken. Aktuell lässt sich jedoch noch nicht sagen, inwieweit die Sanktionen gegenüber Russland die Umschlagentwicklung beeinflussen werden", sagte HHM-Vorstand Axel Mattern. "Eine realistische Prognose für das laufende Jahr lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht geben, denn auch die Corona-Pandemie könnte weiterhin Einfluss auf den seeseitigen Außenhandel nehmen." Insgesamt hoffe der Hafen auf einen "stabilen Verlauf beim Seegüterumschlag".

Hamburger Hafen rechnet mit Auswirkungen der Russland-Sanktionen

Der Hamburger Hafen rechnet mit spürbaren Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland. "Das wird Auswirkungen haben", wie genau könne man aber "finalisiert noch nicht sagen", sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann am Montag. "Wir müssen ehrlicherweise abwarten, welche Unternehmen betroffen sein werden."

Der Containerverkehr zwischen Deutschlands größtem Seehafen und Russland war nach Angaben der Marketinggesellschaft des Hafens bereits nach 2014 und den Sanktionen wegen der russischen Annexion der Halbinsel Krim um etwa die Hälfte auf rund 300 000 Standardcontainer (TEU) eingebrochen. Deutlich größer als die Containerverkehre sei der Umschlag von Massengut wie Kohle und Holz, sagte der Vorstand der Marketinggesellschaft, Axel Mattern. Zahlen dazu nannte er nicht.

Aktuell gibt es den Angaben zufolge zehn Liniendienste zwischen dem Hamburger Hafen und Russland, sieben davon mit St. Petersburg, die anderen mit Kaliningrad, dem früheren Königsberg. "Wir haben keine Informationen über betriebliche Einschränkungen", hieß es.

Russischen Schiffen droht indes ein Einlaufverbot in Häfen in der EU, wie EU-Beamte am Sonntag in Brüssel bestätigt hatten. Ein Beschluss hierzu steht jedoch noch aus. "Es gibt aktuell noch keine eindeutige Regelung", man rechne aber "in Kürze" damit, sagte der Chef der Hamburger Hafenbehörde HPA, Jens Meier.

Nach Meiers Angaben gibt es aktuell in Hamburg zwar nur sehr wenige Anläufe von Schiffen, die unter russischer Flagge fahren. Bei einem Embargo gehe es allerdings "um die Waren", sagte Meier. Er wies darauf hin, dass Waren mit Ziel Russland nicht zwangsläufig von Schiffen unter russischer Flagge transportiert würden.

Im XETRA-Handel verlieren HHLA-Aktien zeitweise 2,91 Prozent auf 17,34 Euro.

HAMBURG (dpa-AFX)

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