Nach Problemen in 2023: So sind die Marktaussichten der Cannabisindustrie für 2024 laut Curaleaf-Chairman Jordan
In einem Interview mit CNBC gibt Curaleaf-CEO Boris Jordan einen Ausblick auf die Cannabisindustrie im Jahr 2024.
Werte in diesem Artikel
• Das Jahr 2023 war von diversen Hindernissen geprägt
• Neue Hoffnungen für 2024
• Anschluss bleibt weiterhin ein Problem des Sektors
Schweres Jahr 2023
Das Jahr 2023 war für die Cannabis-Industrie kein leichtes. Boris Jordan, Geschäftsführender Vorsitzender von Curaleaf erklärte in einem Interview gegenüber CNBC Ende 2023, dass das Jahr von langsamerem Wachstum, höheren Kapitalkosten und diversen Hindernissen, die sich aufgrund von Vorschriften auftaten, geprägt war.
Auch Investing News berichtet in einem Rückblick auf das Jahr 2023 davon, dass das besagte ein Jahr der Unsicherheiten für die Cannabisindustrie war. Der Sektor fand sich sowohl in den USA als auch in Kanada in einer Warteschleife wider. Nennenswerte Fortschritte konnten dabei nicht erzielt werden. Für viele in der Branche soll es ein frustrierendes Jahr gewesen sein. Betreiber am US-Markt warteten sehnsüchtig auf die Verabschiedung von Richtlinien, die Unternehmen bei der Bewältigung schwerer finanzieller Realitäten helfen sollen. Der SAFER Banking Act, ein Gesetzesentwurf, der die US-Cannabisindustrie entlasten soll, indem er Unternehmen den Zugang zu Banken und Kreditgenossenschaften ermöglicht, stieß in Form von Widerstand der Republikanischen Partei auf ein Hindernis. Dieses "gesetzgeberische Fegefeuer" habe das Wachstum und die Investitionen im Cannabissektor behindert, sodass sich viele fragen, wann - oder ob - die Branche endlich ihr wahres Potenzial entfalten kann, so Investing News.
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Im Jahr 2023 sah sich die Cannabisbranche in Kanada ebenfalls mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, zu denen ein Überangebot, intensiver Wettbewerb und regulatorische Hindernisse gehörten. Zahlreiche Unternehmen hatten Schwierigkeiten, rentabel zu wirtschaften, was dazu führte, dass einige von ihnen schließen mussten. Andere wiederum griffen zu drastischen Maßnahmen zur Kostensenkung, wie beispielsweise Personalabbau, Produktionskürzungen und Werksschließungen.
Große Hoffnung in 2024
Für das Jahr 2024 habe man dennoch große Hoffnung. "Ich denke, dass wir für ’24 bessere Rahmenbedingungen sehen. Wir haben New York, das gerade die Nutzung für Erwachsene eingeführt hat - das ist der zweitgrößte Markt in den Vereinigten Staaten", erklärte Jordan gegenüber CNBC. Und auch in den Märkten Florida und Deutschland warte man auf Änderungen zugunsten der Cannabisindustrie. "Also es gibt eine Menge Wachstumskatalysatoren für 2024", so Jordan. Zudem trete auch die US-Regierung auf den Plan und tue, was Deutschland tut - die Streichung von Cannabis von der Betäubungsmittelliste. Im Fall der USA bedeute dies die Verschiebung von der DEA Drug Scheduling-Stufe Eins auf Stufe Drei. Bei der DEA Drug Scheduling werden Medikamente, Substanzen und bestimmte Chemikalien, die zur Herstellung von Medikamenten verwendet werden, in fünf verschiedene Stufen eingeteilt, abhängig von der akzeptablen medizinischen Verwendung des Medikaments und dem Missbrauchs- oder Abhängigkeitspotenzial des Medikaments. "Das würde natürlich eine enorme Menge an Geld in der Branche freisetzen, denn heute zahlt die Branche einen Steuersatz von 70 Prozent, der auf einen normalen Steuersatz fallen würde, wie bei jedem anderen US-Unternehmen", erklärte Jordan.
Vor diesen Hürden steht die Cannabisindustrie
Die größte Hürde für die Cannabisindustrie bleibt für Jordan auch in 2024 der Anschluss. Im Fall von Curaleaf habe man dieses Problem nun mit der Notierung an der Toronto Stock Exchange (TSX) behoben. Zudem warte das Unternehmen darauf, dass einige der größeren Banken mit der Verwahrung der Bestände beginnen werden. Dann könne man schließlich mit der Vermarktung an Großinvestoren beginnen. Das zweite Problem sei Jordan nach, dass Großinvestoren den Sektor gerade wegen der Anschlussprobleme nicht in Betracht gezogen haben. In einem Telefonat sagte man zu Jordan: "Du musst uns neu aufklären. Wir haben uns diesen Sektor seit drei Jahren nicht mehr angesehen, weil wir ihn nicht besitzen konnten. Jetzt, wo wir es können, weil du an der TSX bist, müssen wir wieder einsteigen". Deshalb werde es wichtig sein, sich weiterzubilden und damit zu beginnen, dass Analysten den Sektor abdecken.
Es handele sich also um einen abwartenden Markt. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Bundesregierung sei gesunken, und es scheine unwahrscheinlich, dass sie sich einmischen werde, bevor der Übergang von Stufe eins zu Stufe drei erfolgt, so Jordan. Man hoffe darauf, dass dies innerhalb der ersten vier Monate des Jahres 2024 geschieht. Aufgrund der verschiedenen legislativen Hürden und der anstehenden Wahlen könnte dies realistischerweise jedoch frühstens im April eintreten. Auch Jordans Meinung nach werde die Bundesregierung bis April abwarten, wie sie es üblicherweise tut. Die nächsten drei oder vier Monate werden jedoch zeigen, wie sich die Situation entwickelt.
Redaktion finanzen.net
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