Gerresheimer-Aktie fällt dennoch tief ins Minus: Gerresheimer steigert Umsatz und bestätigt Ausblick
Die Gerresheimer AG ist gut in das neue Geschäftsjahr gestartet.
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Wie der im MDAX notierte Hersteller von spezialisierten medizinischen Verpackungen mitteilte, steigerten alle Geschäftsbereiche ihren Umsatz prozentual zweistellig. Den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.
In dem am 28. Februar beendeten ersten Geschäftsquartal erzielte Gerresheimer einen Umsatz von 458 Millionen Euro, was einem organischen Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entsprach. Analysten hatten in einem Konsens von Vara Research 440 Millionen Euro prognostiziert.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte organisch um knapp ein Viertel auf 78 Millionen Euro zu. Daraus ergab sich eine bereinigte EBITDA-Marge von 17,0 Prozent nach 16,6 Prozent im Vorjahr. Auch beim EBITDA hatten die Analysten im Konsens mit etwas weniger gerechnet. Die Marge hatten sie bei 17,1 Prozent gesehen.
Der bereinigte Konzerngewinn legte um 13,5 Prozent auf 23,7 Millionen Euro zu. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 0,71 Euro. Unter dem Strich verdiente die Gerresheimer AG gut 12 Millionen Euro nach 10,7 Millionen im Vorjahr.
Im laufenden Jahr rechnet Gerresheimer weiterhin mit einem organischen Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent. Auch das bereinigte EBITDA soll organisch um mindestens 10 Prozent steigen, während das bereinigte Ergebnis je Aktie im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen soll.
Gerresheimer-CFO: Sind sehr zuversichtlich fürs Gesamtjahr
Die Gerresheimer AG ist nach einem starken Jahresauftakt gut in das laufende zweite Quartal gestartet und deutet eine Erhöhung der Jahresprognose im Sommer an. "Bei all den makroökonomischen Themen wollen wir nochmal ein gutes Quartal sicherstellen und dann im Juli ein Update zur Guidance geben", sagte Finanzvorstand Bernd Metzner im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Man schaue "schon sehr zuversichtlich auf das gesamte Jahr".
Der im MDAX notierte Hersteller von spezialisierten medizinischen Verpackungen hatte am Morgen für das am 28. Februar beendete Auftaktquartal ein organisches Umsatzwachstum von 21 Prozent und einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um rund ein Viertel gemeldet. Der Ausblick auf das Gesamtjahr, der ein Wachstum bei Umsatz und EBITDA um "mindestens 10 Prozent" vorsieht, wurde bestätigt. "Der Punkt ist, dass wir nicht einfach so an der Guidance rütteln", sagte Metzner.
Für das zweite Quartal sei jedoch bereits zu sehen, "dass wir beim Umsatz zweistellig wachsen werden, dass wir beim EBITDA zweistellig wachsen werden, und auch bei der Marge werden zulegen können", sagte der Finanzvorstand. Eine konkrete Margenprognose für das Gesamtjahr gab er wegen der Inflation nicht ab. Durch die Weitergabe der höheren Preise werde die Marge verzerrt. "Technisch reduzieren Sie damit die Marge, nicht aber das absolute EBITDA."
Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte im laufenden Jahr wegen eines schwächeren Finanzergebnisses nicht mit dem EBITDA schritthalten können, weshalb der Konzern für diese Kennziffer nach wie vor ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht stellt.
"Es ist so, dass wir beim Finanzergebnis durch die höheren Zinsen belastet werden", sagte Metzner. Das sei aber überschaubar, weil 50 Prozent der Verschuldung fixiert sei, die anderen 50 Prozent variabel. Ein um 100 Basispunkte höherer Zins belaste Gerresheimer mit 5 Millionen Euro. Der Zinsanstieg sei bereits im Ausblick antizipiert. Auch hier könnte es bei der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal am 6. Juli eine Anpassung der Guidance geben.
Den deutlich negativen Cashflow im ersten Quartal begründete der Finanzvorstand mit dem teilweise saisonalen Geschäft bei Gerresheimer und Investitionen. Der Cashflow dürfte sich im Laufe des Geschäftsjahres 2022/23 verbessern, aber wie angekündigt negativ bleiben. "Aufgrund der Investitionen in profitable Wachstumsprojekte werden wir beim freien Cashflow im Gesamtjahr moderat negativ sein", so Metzner. "Es läuft wie geplant." Auf die Dividendenfähigkeit wirke sich das nicht aus: "Wir zahlen nach wie vor fleißig. Eine Dividende von 1,25 Euro pro Aktie - wie angekündigt - ist kein Problem."
Gerresheimer-Aktie nach starkem Jahresstart nur zeitweise gefragt
Die Aktien von Gerresheimer haben sich am Donnerstag nach der Bekanntgabe vorläufiger Quartalszahlen mit der Richtungssuche schwergetan. Analysten sahen viel Licht, aber auch ein wenig Schatten im Zahlenwerk. Einige Investoren des Spezialverpackungsherstellers dürften nach dem starken Lauf der vergangenen Monate daher erst einmal Kasse gemacht haben.
Nach einem raschen Anstieg via XETRA um knapp 2 Prozent zu Handelsbeginn rauschten sie kurz darauf fast ebenso schnell ins Minus, nur um gleich darauf um bis zu 2,4 Prozent ins Plus zu steigen auf ein Hoch seit Juli 2021. In der Folgezeit wechselten sich die Vorzeichen noch mehrmals, doch ab Mittag setzte sich ein schwacher Trend durch - und wie. Beim Handelsschluss notierten sie via XETRA letztlich satte 5,59 Prozent im Minus bei 87,05 Euro.
Eine starke Nachfrage nach Kunststoffverpackungen, Inhalatoren sowie nach Medikamentenampullen aus Spezialglas trieben Gerresheimer im ersten Geschäftsquartal an. Insgesamt stieg der Umsatz von Dezember bis Ende Februar um fast ein Viertel, das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) gar etwas mehr als ein Viertel. Beide Kennziffern übertrafen die Erwartungen von Analysten.
Der Konzern halte seine starke Wachstumsdynamik aufrecht, sagte ein Händler. Ein schwacher Free Cashflow könnte jedoch noch Gewinnmitnahmen auslösen. Die Papiere haben im bisherigen Jahresverlauf als zweitbester Wert im MDAX rund 45 Prozent an Wert gewonnen.
Ähnlich wie der Händler argumentierte Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan. Gerresheimer sei stark ins Jahr gestartet, die Pessimisten könnten sich aber auf den schwachen freien Barmittelfluss fokussieren.
Laut Gerresheimer geht der negative Free Cashflow aber auch auf eine höhere Mittelbindung im Net Working Capital, also dem Nettoumlaufvermögen, zurück. Finanzchef Bernd Metzner sagte der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX, dass dies auch an saisonalen Schwankungen liege. Das Betriebskapital werde zum Jahresanfang aufgebaut, im Jahresverlauf sinke es wieder. So seien Lagerbestände aufgebaut worden, auch um Liefersicherheit für die Kunden zu gewährleisten. Zudem wachse das Geschäft stark, mit entsprechenden Folgen für das Betriebskapital.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG
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01.10.2024 | Gerresheimer Halten | DZ BANK | |
23.02.2024 | Gerresheimer Hold | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
16.02.2024 | Gerresheimer Hold | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.02.2021 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
11.12.2020 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
09.12.2020 | Gerresheimer Reduce | Kepler Cheuvreux | |
03.12.2020 | Gerresheimer Reduce | Kepler Cheuvreux |
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