Vorstandsinterview

AURELIUS: "In unseren Portfolio-Unternehmen steckt noch sehr viel Potenzial"

27.05.21 16:58 Uhr

AURELIUS: "In unseren Portfolio-Unternehmen steckt noch sehr viel Potenzial" | finanzen.net

AURELIUS-CEO Matthias Täubl im Exklusiv-Interview über den Gewinnsprung im ersten Quartal, den NAV von 36,17 Euro je Aktie, den "neuen Meilenstein" Co-Investments und "größere Exits" ab 2022.

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Erfolgreiches Quartal für AURELIUS Equity Opportunities: Die starke Entwicklung des Portfolios führte zu einem Anstieg des operativen Gewinns um 125 % und des Net Asset Values auf 36,17 Euro je Aktie. In den ersten vier Monaten 2021 hat der Münchner Investor bereits acht Transaktionen getätigt, davon sieben Zukäufe. Finanzen.net sprach im Exklusivinterview mit CEO Matthias Täubl u. a. über "vielversprechende Übernahmechancen" im aktuellen Umfeld, den Ausbau des Investitionsspektrums nach oben durch Co-Investments und "größere Exits ab 2022".

Herr Täubl, AURELIUS konnte im ersten Quartal mit einer Steigerung des operativen Ergebnisses um 125% aufwarten. Wie haben Sie das geschafft?
Matthias Täubl: Unsere Konzernunternehmen haben sich auch zum Jahresstart weiter sehr positiv entwickelt. Die Nähe unserer operativen Experten, die täglich vor Ort bei unseren Beteiligungen im Einsatz sind, hat sich auch und insbesondere während der COVID-19-Pandemie ausgezahlt. Wir konnten dadurch besonders schnell gegensteuern und die Gesellschaften mit den entsprechenden Maßnahmen gut durch die Krise navigieren. Zudem profitieren wir nun von den Zukäufen im vergangenen Geschäftsjahr, denn vor allem auch die neu hinzugekommenen Unternehmen wie GKN Wheels & Structures, Nedis und Distrelec sowie darüber hinaus die bereits in 2019 erworbenen Beteiligungen NDS Gruppe und Rivus Fleet Solutions haben sich operativ sehr erfreulich entwickelt.

Ist die Corona-Krise für AURELIUS damit abgehakt?
Das wäre verfrüht, abgehakt ist diese Krise für uns alle noch länger nicht. Wir erwarten auch in den kommenden Monaten noch weitere Verwerfungen an den Märkten, sehen dies allerdings durchaus auch als Chance, denn hieraus ergeben sich für uns auf der Kaufseite interessante Opportunitäten. Vor allem auch in unserem Fokusbereich der strategischen Add-on-Akquisitionen zur Stärkung unserer bestehenden Konzernunternehmen sehen wir attraktive Übernahmeziele. Und was die bestehenden Portfoliogesellschaften anbetrifft, werden wir sehr wachsam bleiben, um flexibel auf das jeweilige Marktumfeld reagieren zu können.

Der NAV je Aktie ist zum Stichtag 31.03.2021 auf 36,17 Euro gestiegen. Was waren die größten Werttreiber im Portfolio?
Unsere Konzernunternehmen haben sich zum Großteil operativ gut entwickelt und entsprechend positive Zukunftsaussichten, dies zeigt sich im Net Asset Value, der sich im ersten Quartal 2021 um 7 Prozent erhöht hat. Neben den schon genannten Unternehmen Nedis und Distrelec haben dazu vor allem auch die VAG-Gruppe, Zentia und die Neuerwerbe des ersten Quartals 2021, die Movement-Group, Autorestore und GSB Gerüstbau beigetragen. Mit entsprechenden Exits werden wir mittelfristig den Beweis antreten, dass der NAV unseren Portfoliowert nicht nur adäquat widerspiegelt, sondern noch Raum für stille Reserven im Portfolio lässt, die wir durch Verkäufe realisieren werden. Da die Diskontierungssätze durch Corona-bedingte Risikoprämien nach wie vor deutlich über dem Vor-Corona-Niveau liegen und sich nur langsam anpassen, haben wir einen weiteren Puffer im NAV.

In den ersten vier Monaten 2021 haben Sie bereits acht Transaktionen getätigt, davon sieben Zukäufe. Haben sich im Corona-Umfeld besondere Investmentchancen ergeben oder sind diese Unternehmenskäufe unabhängig davon zu sehen?
Das Corona-Umfeld hat die gesamte Weltwirtschaft durcheinandergewirbelt und zu Verwerfungen auf dem Markt für Unternehmenstransaktionen geführt, wie wir sie in den vergangenen zehn Jahren so nicht gesehen haben. Viele Branchen und Unternehmen sehen sich extremen Umbrüchen ausgesetzt. Konzerne reagieren darauf oftmals, indem sie ihre Strategie vollkommen neu definieren, sich teilweise aus Märkten vollständig zurückziehen oder von kompletten Geschäftsbereichen trennen. Hieraus ergeben sich für uns vielversprechende Übernahmechancen. Einige davon haben wir genutzt, wobei ich hier exemplarisch den Carve-out der Hüppe aus dem Masco-Konzern nennen möchte. Und auch für die kommenden Monate sind wir sehr optimistisch, weitere Unternehmen erwerben zu können.

Was versprechen Sie sich von den Co-Investments, die Sie gemeinsam mit dem Fonds AURELIUS European Opportunities IV bereits getätigt haben?
Dies ist ein weiterer Meilenstein für AURELIUS. Zusammen mit dem neuen Fonds werden wir in größere Transaktionen als bisher co-investieren und so am Ausbau des Investitionsspektrums nach oben partizipieren. Zielunternehmen sind pan-europäische Konzernabspaltungen, aber eben größer als unsere klassischen AURELIUS Equity Opportunities Plattform-Erwerbe verbunden mit durchschnittlich höheren Kaufpreisen. Die ersten gemeinsamen Akquisitionen wie das europäische Consumer Battery-Geschäft von Panasonic zeigen das überdurchschnittliche Potenzial dieser Strategie. Wir haben damit in Zukunft einen dreigeteilten Investitionsfokus: diese Co-Investments, an denen wir mit 30 Prozent beteiligt sind, klassische Plattform-Investitionen, die wir komplett übernehmen, und Add-on-Akquisitionen zur Stärkung unserer bestehenden Konzernunternehmen.

Wie sieht es auf der Exitseite aus? Werden Sie dort in den nächsten Quartalen auch das Tempo erhöhen? In welcher Höhe müssen Sie Verkaufserlöse erzielen, um die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 wie geplant anheben zu können?
Die Corona-Unsicherheit hat Unternehmensverkäufe im vergangenen Jahr für uns unattraktiv gemacht. Wir erwarten, dass sich der Markt erholt und gegen Ende des Jahres wieder lukrative Exits möglich werden. Auch aufgrund der Reife unseres Portfolios rechnen wir zum Ende des Geschäftsjahres mit ersten kleineren Exits und für 2022 und 2023 wieder mit größeren Verkäufen. Was die Dividende je Aktie anbetrifft, so haben wir eine Ausschüttung von 1,25 Euro für das laufende Geschäftsjahr und von 1,50 Euro für das Geschäftsjahr 2022 angekündigt. Weiterhin gilt jedoch vor allem, dass der Shareholder Value für mich eine große Bedeutung hat und somit ein Teilhaben der Aktionäre an unserem Geschäftsverlauf, sei es beispielsweise durch Aktienrückkäufe oder eine weitere Anhebung der Dividende, regelmäßig im Fokus steht.

Sie haben einen weiteren Ausbau Ihrer Transparenzinitiative angekündigt. Was dürfen wir hier noch erwarten?
Diese Initiative haben wir im Herbst vergangenen Jahres begonnen und sie kam bereits sehr gut bei unseren Analysten und Investoren an. Unser Leitungssystem mit nur einem Verwaltungsrat ist deutlich effizienter, seit unserer Hauptversammlung am 18. Mai konnten wir als weitere unabhängige Kandidatin mit Eva Wimmers die zweite Frau für eine Tätigkeit im AURELIUS-Aufsichtsrat gewinnen. Zudem haben wir die Detaillierung der Darstellung unserer Finanzkennzahlen erhöht, um das Geschäftsmodell und die entsprechende Bewertung noch transparenter zu machen. Dies bauen wir weiter aus. Ab dem dritten Quartal 2021 werden wir zusätzlich die vollständige Konzern-Gesamtergebnisrechnung und Konzern-Bilanz auch quartalsweise veröffentlichen. Damit können unsere Aktionäre diese Daten nunmehr vierteljährlich analysieren. All diese Maßnahmen werden nach meiner Überzeugung dazu führen, das Vertrauen der Investoren in unsere Gesellschaft und unser Geschäftsmodell nachhaltig zu stärken.

Wie bewerten Sie die mittelfristigen Aussichten für AURELIUS?
Angesichts dessen, wie gut wir durch die vergangenen 14 Monate gekommen sind und was die aktuellen Umbrüche für Chancen bieten, blicke ich sehr zuversichtlich auf unsere mittelfristige Entwicklung. Wir konnten zeigen, dass unser Geschäftsmodell auch und vor allem in schwierigen Zeiten funktioniert und wir Werte für unsere Stakeholder schaffen können. Und durch die Erweiterung unseres Geschäftsmodells hin zu größeren Transaktionen wächst AURELIUS in eine neue Dimension. Ich freue mich, darauf mit unserem hochmotivierten Team aufbauen und nachhaltig Werte schaffen zu können. Davon werden auch unsere Aktionäre profitieren.

Herr Täubl, vielen Dank für das Interview.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wider, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.









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Bildquellen: Aurelius

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DatumRatingAnalyst
25.09.2019AURELIUS buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.08.2019AURELIUS buyHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
09.08.2018AURELIUS buyBaader Bank
27.10.2017AURELIUS buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10.08.2017AURELIUS buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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25.09.2019AURELIUS buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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27.10.2017AURELIUS buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10.08.2017AURELIUS buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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16.08.2013Aurelius haltenJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
05.02.2013Aurelius haltenWarburg Research
09.08.2007AURELIUS neues Stopp-Limit beachtenFocus Money
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