STADA übertrifft eigene Prognosen leicht und erhöht Dividende

Damit treibt der MDAX-Konzern aus Bad Vilbel indirekt den Preis für eine mögliche Übernahme in die Höhe: Der Finanzinvestor Advent hatte dem Unternehmen vergangene Woche eine Offerte von 58 Euro je Aktie in bar zuzüglich der Dividende für das Jahr 2016 unterbreitet.

STADA will an seine Anteilseigner eine Dividende von 72 Cent je Aktie ausschütten, 2 Cent mehr als für das Jahr 2015. Das entspräche einer Ausschüttungsquote von circa 48 Prozent des ausgewiesenen Konzerngewinns. Im vergangenen Jahr lag diese Quote bei 39 Prozent.

Advent hat kein Interesse an feindlicher Übernahme

Die Frist zur Annahme der Offerte von Advent hatte der MDAX-Konzern aus Bad Vilbel am Montag verstreichen lassen. Ein Advent-Sprecher erklärte auf Anfrage, dass man nur ein einer "freundlichen Transaktion" interessiert sei.

Damit steigen die Chancen für ein Bieterrennen. Advent International war der erste von drei Kaufinteressenten, der in der vergangenen Woche mit seiner Offerte ernst machte. Auch der Finanzinvestor Cinven und ein weiterer, namentlich noch nicht genannten Interessent waren an den Generikahersteller herangetreten. Am Wochenende hatte die STADA Arzneimittel AG alle potenziellen Bieter in seine Bücher schauen lassen und hofft dabei offenbar auf einen besseren Preis.

Der Konzern steckt zurzeit im Umbau, was sich auch in den Geschäftsergebnissen für 2016 niederschlug. Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen verbuchte STADA eine Sonderbelastung aus der Portfoliobereinigung und Restrukturierung von 116,7 Millionen Euro vor bzw. auf 91,4 Millionen Euro nach Steuern. Die um diesen Effekt bereinigten Zahlen lagen allerdings leicht über der konzerneigenen Prognose.

STADA rechnet 2017 mit Umsatz- und Gewinnwachstum

Das ausgewiesene operative Ergebnis (EBITDA) sank um 2 Prozent auf 369,3 Millionen Euro, während der ausgewiesene Konzerngewinn sich um 16 Prozent auf 92,9 Millionen Euro verringerte, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bereinigt stieg das EBITDA dagegen um 4 Prozent auf 405,7 Millionen Euro und unter dem Strich kletterte der bereinigte Gewinn um 11 Prozent auf 184,3 Millionen Euro.

Der ausgewiesene Umsatz stieg um 2 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro, dabei verzeichnete das Geschäft mit Nachahmermedikamenten ein deutlich stärkeres Wachstum als das Segment mit Markenprodukten. Generika hatten einen Anteil von 60 Prozent am Konzernumsatz. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte lag der Zuwachs bei 4 Prozent auf 2,18 Milliarden.

Stada selbst hatte ein leichtes Wachstum beim bereinigten Konzernumsatz und dem bereinigten operative Ergebnis (EBITDA) sowie einen bereinigten Konzerngewinn von mindestens 180 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet der Vorstand bei dem um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Konzernumsatz zwischen 2,28 und 2,35 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA soll 430 bis 450 Millionen Euro und der bereinigte Konzerngewinn 195 bis 205 Millionen Euro erreichen.

Die endgültigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr will Stada am 23. März bekannt geben.

FRANKFURT (Dow Jones)