METRO-Aktie gut behauptet: METRO stabilisiert Umsatz - Ablehnung des Übernahmeangebots empfohlen
METRO hat im vierten Geschäftsquartal, in dem coronabedingte Einschränkungen für Restaurants, Hotels, Catering und Geschäfte etwas gelockert wurden, den Umsatz nahezu stabil gehalten im Vergleich zum Vorjahr.
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Im Gesamtjahr ging der Umsatz nach vorläufigen Zahlen zurück, der Rückgang lag aber mit 3,9 Prozent eher am unteren Ende der Prognosespanne eines Rückgangs zwischen 3,5 Prozent und 5 Prozent. Den bereinigten operativen Gewinn für das Gesamtjahr, das Ende September endete, erwartet der Düsseldorfer Großhandelskonzern, der den vollständigen Finanzbericht wie üblich erst Mitte Dezember vorlegt, nun am oberen Ende des Prognosekorridors.
Im Schlussquartal Juli bis September erwirtschaftete der MDAX-Konzern einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro, währungs- und flächenbereinigt ein Minus von 0,5 Prozent.
Im Geschäftsjahr 2019/20 insgesamt erreichte METRO zwischen Oktober 2019 und September 2020 einen Umsatz von 25,6 Milliarden Euro im fortgeführten Geschäft. Das war bereinigt 3,9 Prozent weniger als der vergleichbare Vorjahreswert von 27,082 Milliarden Euro.
Beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet METRO für das Gesamtjahr nun einen Wert am oberen Ende des Korridors, der einen Rückgang um 200 bis 250 Millionen Euro vom vergleichbaren Vorjahreswert von 1,392 Milliarden Euro vorsieht.
Die Prognose nimmt an, dass es keine neuerlichen Verschärfungen der COVID-19-Pandemie und entsprechenden negativen Auswirkungen in für METRO maßgeblichen Ländern kommt und sich die stabile Erholung des HoReCa-Sektors - also bei Gastronomie, Hotellerie und Catering - fortsetzt.
METRO empfiehlt Ablehnung des Übernahme-Angebots
METRO hat seinen Aktionären indes erwartungsgemäß empfohlen, das Übernahmeangebot des tschechischen Investors Daniel Kretinsky nicht anzunehmen. Der Kaufpreis sei nicht angemessen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in seiner begründeten Stellungnahme mit. Die Kretinsky-Holding EPGC biete nur den gesetzlichen Mindestpreis ohne eine Prämie, so METRO. Aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat nutze EPGC die niedrigen gesetzlichen Mindestpreise dazu, mit dem Angebot die Schwelle von 30 Prozent bei dem Konzern zu überschreiten und dadurch ein Pflichtübernahmeangebot zu vermeiden. Das wäre nämlich fällig, würde EPGC die Beteiligung auf einem anderen Weg auf mehr als 30 Prozent steigern.
Zudem werde METRO durch den Angebotspreis mit Blick auf Ertragskraft und Wertperspektive "erheblich unterbewertet", hieß es weiter. So verwies der Konzern auf den jüngst abgeschlossenen Transformationsprozess hin zu einem reinen Großhändler. Im Zuge dessen waren als letzter Baustein die verlustträchtige Supermarktkette Real sowie das China-Geschäft verkauft und dadurch die Schulden deutlich gesenkt worden. Die Aktie lag am Mittag 0,4 Prozent im Minus.
METRO steht zur Zeit im Zentrum eines Übernahmekampfes mit seinem Großaktionär Kretinsky. Dieser hat einen zweiten Anlauf für eine Übernahme gestartet und ein freiwilliges Angebot gestartet. Stammaktionären werden 8,48 Euro je Papier geboten. Besitzer von Vorzugsaktien sollen für ihre Wertpapiere 8,89 Euro pro Stück erhalten. Die Annahmefrist läuft noch bis zum 29. Oktober.
METRO hatte das Angebot bereits in einer ersten Reaktion als "erheblich unterbewertet" kritisiert. Kretinsky hatte im vergangenen Jahr schon einmal einen Übernahmeversuch gestartet, scheiterte jedoch. Über EPGC hielt Kretinsky vor dem neuerlichen Angebot knapp 30 Prozent an METRO.
EPGC hatte bei der Ankündigung bereits mitgeteilt, den Anteil auf über 30 Prozent erhöhen zu wollen, "um zukünftig flexibler agieren zu können, ohne ein Pflichtangebot abgeben zu müssen". Es gibt zudem keine Mindestannahmeschwelle.
Die METRO-Aktie hat sich in einem überaus schwachen Marktumfeld recht stabil gezeigt: Sie ging schlussendlich 0,21 Prozent höher bei 8,51 Euro aus dem XETRA-Handel.
FRANKFURT (Dow Jones) / DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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