Lufthansa-Aktie in Grün: Volle Kapazität möglicherweise schon vor 2025
Die Lufthansa könnte die Corona-Flaute früher als geplant vollständig überwunden haben.
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Das Angebot könne das Vorkrisen-Niveau möglicherweise schon vor 2025 erreichen, sagte Konzernchef Carsten Spohr am Dienstag auf der Hauptversammlung des MDAX-Konzerns. Bisherige Prognosen erwiesen sich möglicherweise als zu vorsichtig. Nach 75 Prozent in diesem Jahr will Lufthansa 2023 rund 95 Prozent des Angebots von 2019 fliegen.
"Nach zwei Jahren Pandemie lassen wir die Krise heute mental hinter uns und blicken gestärkt in die Zukunft", erklärte Spohr. Das Unternehmen sei besser durch die Krise gekommen als die meisten Wettbewerber und habe die Pandemie genutzt, um neue Stärken zu entwickeln. Das Flugangebot wurde stärker auf Privatreisende ausgerichtet. Der Multi-Marken-Konzern ist nach dem Abbau von rund 36 000 Stellen schlanker geworden und prüft im Fall der Alitalia-Nachfolgerin ITA sogar eine neue Beteiligung.
Im zweiten Corona-Jahr 2021 sei man von einem normalen Geschäftsjahr noch weit entfernt gewesen, schilderte Spohr. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust auf rund 2,2 Milliarden Euro. Hier wirkte vor allem der Rekordgewinn der Logistiktochter Lufthansa Cargo dämpfend. Der Umsatz erholte sich um ein Viertel auf 16,8 Milliarden Euro, erreichte damit aber nicht einmal die Hälfte des Vorkrisenjahres 2019.
Beim Neustart hat die Lufthansa einen gewaltigen Schuldenballast an Bord, will aber ihre Flotte auch wegen des geringeren Spritverbrauchs und CO2-Ausstoßes schnell erneuern. So kündigte der Konzern am Montagabend an, weitere 17 Langstreckenjets bei Boeing zu kaufen, darunter sieben Passagiermaschinen vom Typ 787 und zehn Exemplare der Frachtversion der 777.
Zwar hat die Lufthansa 2021 die deutschen Staatshilfen getilgt, doch auch viele neue Mittel am Kapitalmarkt aufgenommen. Die Konzernkreditverschuldung wuchs in der Bilanz 2021 auf 16,7 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung betrug 14,4 Milliarden Euro. Der Konzern plant den Verkauf des Kreditkartengeschäfts Airplus, des internationalen Catering-Geschäfts LSG und einer Minderheit an der Wartungstochter Lufthansa Technik.
Die Aktionäre sollen nach dem Vorschlag des Managements das dritte Jahr in Folge keine Dividende erhalten. Solange der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes mit an Bord ist, darf keine Dividende gezahlt werden. Der Bund ist verpflichtet, seine Anteile bis Oktober 2023 zu verkaufen.
Via XETRA steigt die Lufthansa-Aktie zwischenzeitlich um 0,71 Prozent auf 6,82 Euro.
/ceb/DP/stw
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