Vor Corona-Maßnahmen

IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt so stark wie nie

26.03.20 10:41 Uhr

IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt so stark wie nie | finanzen.net

Das Arbeitsmarktbarometer des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im März gegenüber dem Vormonat um 1,5 Punkte auf 100,4 Punkte gefallen.

Das ist der stärkste Rückgang in einem Monat seit Bestehen dieses Frühindikators, wie das IAB mitteilte. "Dabei fand die dem IAB-Arbeitsmarktbarometer zugrundeliegende Befragung der Arbeitsagenturen noch überwiegend vor den einschneidenden Corona-Eindämmungsmaßnahmen statt", merkt das IAB in seiner Mitteilung an.

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Die Arbeitslosigkeitskomponente des Arbeitsmarktbarometers sinkt um 0,8 Punkte. Damit liegt sie jetzt mit 98,2 Punkten klar im negativen Bereich. Die Arbeitsagenturen beantworteten die Befragung dabei weit überwiegend im Zeitraum vom 10. bis 13. März. Die gravierenden Corona-Eindämmungsmaßnahmen erfolgten erst danach.

"Schon vor Monatsmitte erwarteten die Arbeitsagenturen deutlich steigende Arbeitslosigkeit. Innerhalb kürzester Zeit setzte die Corona-Krise den starken Arbeitsmarkt in Deutschland massiv unter Druck", kommentierte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, die Daten.

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Die Beschäftigungskomponente des Barometers verliert im März 2,3 Punkte und damit so stark wie nie zuvor in einem Monat. Mit 102,5 Punkten ergibt sich der niedrigste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2011. "Auch hier spielt der Befragungszeitpunkt vor den massiven Eindämmungsmaßnahmen eine Rolle. Schon innerhalb des Befragungszeitraums wurden die Antworten der verschiedenen Arbeitsagenturen von Tag zu Tag negativer", erklärte Weber. Speziell in der Zeitarbeit erwarten die Arbeitsagenturen demnach deutliche Rückgänge.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala des Indikators reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

FRANKFURT (Dow Jones)

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