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Superreiche erleiden 2018 Verluste von 511 Milliarden US-Dollar

02.01.19 21:37 Uhr

Superreiche erleiden 2018 Verluste von 511 Milliarden US-Dollar | finanzen.net

Die 500 reichsten Menschen der Welt beenden das Jahr 2018 mit einem Gesamtverlust von 511 Milliarden US-Dollar. Es war ein turbulentes Jahr, in dem die Superreichen in der ersten Jahreshälfte erst Rekordgewinne einfahren konnten, nur um sie in der zweiten Jahreshälfte wieder abzugeben.

Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns. Während im ersten Halbjahr die Märkte den reichsten Menschen der Welt satte Gewinne bescherten, führten globale Handelskonflikte, Rezessionsängste und die Volatilität des Weltmarkts in der zweiten Jahreshälfte zu hohen Verlusten. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge beläuft sich der Gesamtverlust im Jahr 2018 der 500 reichsten Menschen der Welt auf 511 Milliarden US-Dollar. Zu Beginn des Jahres belief sich das Nettogesamtvermögen noch auf 5,6 Billionen US-Dollar. Nach Börsenschluss am 21.12. umfasste das Nettovermögen der Superreichen noch 4,7 Billionen US-Dollar. Insgesamt gehen die reichsten Menschen der Welt laut des Milliardärs-Index von Bloomberg also mit Verlusten aus dem Jahr 2018. Dies ist laut Bloomberg erst das zweite Jahr in der Geschichte des Index, dass die Superreichen mit Verlusten aus einem Jahr gehen.

Beispiel Jeff Bezos

Dabei wurde auch der Mann an der Spitze der Reichenliste, Amazon-Gründer Jeff Bezos nicht verschont. Zur Veranschaulichung der Marktvolatilität des vergangenen Jahres soll sein Vermögensverlauf hier kurz dargestellt werden. Bezos Vermögen schwoll laut Bloomberg im September 2018 auf die Rekordhöhe von 168 Milliarden US-Dollar an. Dabei handelte es sich um einen Gewinn von 69 Milliarden US-Dollar. Jedoch verlor er im weiteren Verlauf des Jahres 53 Milliarden US-Dollar wieder, um das Jahr mit einem Nettovermögen von 115 Milliarden US-Dollar zu schließen. Dies stellt im Gegensatz zu vielen anderen Milliardären nichtsdestotrotz noch einen Gesamtgewinn dar.
Der Amazon-Chef ist bei weitem nicht der einzige Milliardär auf der Liste, der mit der Volatilität der Märkte, insbesondere der Wall Street, zu kämpfen hatte. Die 173 US-amerikanischen Milliardäre des Index verloren insgesamt 5,9 Prozent ihres Gesamtvermögens. Dies umfasste zum Jahresende noch 1,9 Billionen US-Dollar.

Rückgang in Asien, im Nahen Osten und Afrika

Allerdings kam es nicht nur auf dem nordamerikanischen Kontinent zu derartigen Verlusten. Auch in Asien mussten die Milliardäre viel von ihrem Vermögen abgeben. Insgesamt verloren die 128 auf dem Index vertretenen Milliardäre 144 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018. Dabei kamen die größten Verlierer aus China. Allerdings tauchten im vergangenen Jahr auch einige neue asiatische Vertreter auf der Liste auf. Auch im Nahen Osten wurden im letzten Jahr einige Veränderungen verzeichnet. Die Ursache ist hier laut Bloomberg vor allem in den Negativschlagzeilen zu sehen, die das saudi-arabische Königshaus machte. In Afrika verloren die Milliardäre insgesamt 14 Prozent ihres Gesamtvermögens - vorrangig durch die schwächelnden Emerging Markets.

Einbußen in Europa und Russland

Auch in Europa hatten einige Milliardäre mit Verlusten zu kämpfen. So verloren Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihr Sohn, der Aufsichtsratvorsitzende der Schaeffler AG, George Schaeffler im vergangenen Jahr insgesamt 17 Milliarden US-Dollar. Laut Bloomberg würde allein diese Summe sie in die Top-100 der reichsten Menschen der Welt bringen. 16 der 25 russischen Milliardäre auf der Bloomberg-Liste konnten nur geringe Verluste verzeichnen und hatten bei Jahresabschluss ein Gesamtvermögen von 255 Milliarden US-Dollar.

Gewinner und Verlierer nach Branchen

Die Gewinner des vergangenen Jahres sind die Superreichen, die im Energiesektor tätig sind. Insgesamt wuchs ihr Nettovermögen um 6 Milliarden Dollar. Im Jahr 2017 waren die Milliardäre im Technologiebereich mit einem Zuwachs von 262 Milliarden US-Dollar die großen Gewinner. Ihr Gesamtvermögen sank im vergangenen Jahr allerdings um 55 Milliarden US-Dollar. Unternehmer aus der Einzelhandelsbranche verloren insgesamt 75 Milliarden und Industrie-Milliardäre 79 Milliarden US-Dollar, laut Bloomberg.

Redaktion finanzen.net

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